INHALT
Ein mächtiger Mann wird ertrunken aufgefunden. Die Ermittlerin spürt sofort den Druck, den Fall als Unfall oder Selbsttötung zu den Akten zu legen. Aber sie hat Zweifel. Was störte sie nur an dem heimlich beobachteten Sexspiel der Ex-Frau des Mannes? Und was hat es mit der schönen Frau auf sich, deren Bild sie versteckt im Schrank des Mannes findet? Für die Ermittlerin ergibt sich ein bruchstückhaftes Bild aus Leidenschaft und Sex, das sie selbst nicht kalt lässt.© 2018 Bolle
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STORY
TEIL 1
KAPITEL 0
Sie stand am Fenster und blickte nachdenklich hinaus. Der
Teufel hatte ihn nie akzeptiert. Schon als sie zum ersten Mal aufeinandertrafen,
war ihr das klar geworden. Das gab den Dingen, die sich entwickelten eine
gewisse Zwangsläufigkeit. Aber wirklich verstanden hatte sie das erst später.
In einem speziellen Blickwinkel bestimmt zu spät. Bei dem Gedanken konnte sie
ein leises Lächeln nicht unterdrücken. Gut, vielleicht musste sie ihre eigene
Rolle in den vergangenen Jahren von der Zwangsläufigkeit ein wenig ausnehmen.
Aber wenn man das einmal ausblendete, ergab sich ein klassischer Konflikt. Und
nun würde sie als Siegerin auf den Trümmern stehen. Er hatte es in Gang
gesetzt, ohne es selbst zu überblicken. Wie er viele Dinge eben nicht in ihrer
Bedeutung wahrgenommen hatte. Zumindest hatte er nie etwas dazu erwähnt. Sie
sah das Gesicht des Teufels vor sich. Was würde der Teufel wohl sagen, könnte
er sie jetzt sehen. Kurz vor dem Triumpf. Das säuerliche Lächeln konnte sie
nicht unterdrücken. Sie schloss die Augen und hatte die Bilder wieder vor sich.
Heute würde sie es erneut tun müssen. Der Schauer lief langsam ihren Rücken
hinab.
Die leichte Berührung an ihrer Schulter riss sie aus
ihren Gedanken. Es war Zeit.
KAPITEL 1
Sie war schön. Sie wusste es. Alle wussten es. Der große
Spiegel zeigte ihr schön geschnittenes Gesicht, ihre kugelig aufgestellten
großen Brüste, ihre langen Beine und ihre schlanke Figur. Schließlich war sie
eine Heeba. Aber auch wenn alle es wussten, war es etwas Besonderes, sich heute
der Gemeinschaft präsentieren zu dürfen. Wie lange hatte sie von diesem Tag
geträumt? Wie lange hatte sie nicht zu wagen gehofft, dass sie jemals für diese
Zeremonie ausgewählt werden könnte? Und dann hatte der neue Hochmeister sie
dazu bestimmt, mit ihm zusammen das Einführungsritual zu begehen. Beinahe wäre
sie ohnmächtig geworden und in der Zeit nach der Verkündung hätte sie jeden Tag
vor Glück zerspringen können. Auch wenn sie zu den bevorzugten Heebas des neuen
Hochmeisters zählte, hatte sie seine Entscheidung nicht für möglich gehalten. Die
anderen Frauen ihres Standes hatten sich für sie gefreut, allerdings konnte sie
ebenfalls ihren Neid spüren. Beides machte sie noch ein Stück zufriedener.
Und nun war der Tag gekommen. Zwei Skibas bereiteten sie
vor. Ruhig und routiniert erledigten sie ihre Arbeit und nahmen der jungen
Heeba damit ein wenig die Aufregung. Denn aufgeregt war sie. Und vor allem
erregt. Nach den alten Regeln durfte sie sich selbst nicht berühren, weder ihre
Brüste, vor allem aber nicht ihr Geschlecht. Das hätte es aber auch nicht
bedurft. Sie wusste, sie war feucht. Sie war bereit. Selbst die sonst eher
desinteressierten Skibas konnten sich der Wirkung ihrer Ausstrahlung nicht
entziehen und wirkten je länger die Vorbereitungen andauerten immer
feierlicher. Schließlich war sie gereinigt, ihre Frisur saß und das Makeup war
perfekt. Sie erinnerte sich daran, dass auf alten Bildern längst vergangener
Generationen noch die Intimrasur als Teil des Rituals dargestellt wurde und
musste lächeln. Intimbehaarung hatten die Herren zumindest für die Heebas
abgeschafft. Mit einem Blick auf ihre blanken und bereits glänzenden
Liebeslippen musste sie unwirklich seufzen.
„Jetzt dauert es nicht mehr lange, Joana.“ Eine der Skibas
hatte sie angesprochen. Durfte das diese einfache Frau überhaupt in dieser
Situation? Joana beschloss, dass sie sich darüber nicht ärgern wollte. „Bald
dürft Ihr Euch mit dem Hochmeister vereinigen. Unser Werk ist nun getan.“
Sie halfen Joana in den langen Umhang und stellten die
High Heels bereit, die für diesen besonderen Tag bestimmt waren. Die meisten
Skibas hatten noch nie Schuhe dieser Art getragen und konnten sich auch nicht
vorstellen, dass man darauf laufen konnte. Allerdings bekam ihr Stand auch nur
in ausgesuchten Fällen Gelegenheit, eine solche Erfahrung zu machen.
Schließlich waren die Füße der Heebas sämtlich zierlicher als die ihren. Und
nur für diese Füße gab es diese Art von Schuh. Joana hatte einmal zufällig
aufgeschnappt, dass sie bei den Skibas hinter vorgehaltener Hand kichernd
Arbeitsschuhe genannt wurden.
Joana schlüpfte in die High Heels hinein und spürte den
angenehmen Schauer, der ihr über den Rücken lief. Sie betrachtete sich noch
einmal im Spiegel. Ja, sie war bereit. Bereit, um Geschichte zu schreiben. Noch
einmal atmete sie tief durch und nickte den Skibas zu. Die nahmen das in einer
Schleppe auslaufende Ende des Umhangs und verließen hinter der
hochaufgewachsenen Heeba die Vorbereitungsräume. Diese lagen in einem etwas
abgesonderten Teil der Anlage und je näher sie der Bühne kamen, desto lauter
hörten sie das Gemurmel des Publikums. In der kleinen Halle vor dem
Bühneneingang trafen sie auf das Gefolge des Hochmeisters. Als sie Joana
erblickten, gab es ein leises Raunen unter den Herren und ein anerkennendes
Nicken der drei ebenfalls ausgewählten Heebas. Auch den anwesenden Skibas
musste Joana eine gewisse Ergriffenheit zugestehen, obwohl sie ihnen derlei
Emotionen ansonsten eher absprach. Sie schlug die Augen nieder und ging
ehrerbietig in die Hocke. Mit beiden Händen öffnete sie den feierlichen Umhang
des Hochmeisters und küsste zur Begrüßung seinen Penis wie es schon ewig Sitte
war. Der Herr lächelte auf Joana herunter und zog sie hoch. Dann nahm er ihre
Hand und sah sie an.
„Du siehst bezaubernd aus, Joana. Mehr als würdig für
dieses Ritual und ich verbeuge mich vor deiner Schönheit. Ich habe die richtige
Heeba erwählt.“ Wieder spürte Joana diesen wunderbaren Schauer ihren Rücken
entlanglaufen. „Bist du bereit für den großen Schritt?“
„Ja, Herr. Und ich danke Euch noch einmal für die Ehre,
die ihr mir erweist.“
Er nickte ihr lächelnd zu und winkte dann dem gesamten
Gefolge einmal als Zeichen, dass nun der Moment gekommen war. Die Tür zur Bühne
wurde geöffnet und sie traten in das Scheinwerferlicht des zentralen Platzes
ihrer Welt. Tosender Applaus brandete auf und unter den Jubelschreien der
Zuschauer nahmen sie ihre Plätze ein. Der Hochmeister führte Joana an den
Bühnenrand und zusammen verbeugten sie sich und nahmen weiter die Begeisterung
entgegen, die ihnen aus allen Ständen entgegenschlug. Im vorderen Bereich
jubelten die Herren mit ihren Gästen aus der externen Welt. Dahinter waren die
strahlenden und glücklichen Gesichter der anderen Heebas zu sehen. Ganz hinten
und an den Rändern applaudierten die Skibas dem neuen Zeitalter entgegen. Joana
wurde zu einem Sitzschemel geführt, hinter dem die beiden Skibas die Schleppe
ablegten und dann an den Bühnenrand verschwanden. Der Hochmeister nahm neben
ihr Platz und sein Vorgänger sprach ein paar einführende Worte. Dies leitete
ein umfangreiches Programm mit Musik und Tanz ein. Den Gastredebeitrag übernahm
ein führender Politiker der externen Welt. Joana hatte bereits einmal mit ihm
zu tun und erinnerte sich an einen angenehmen Abend mit einem kultivierten
Mann. Dabei dachte sie zum ersten Mal an diesem Tag an ihre Freundin Joy, die
an dem Abend ebenfalls anwesend war. Eine plötzliche Wehmut überkam sie
aufgrund des plötzlichen Verschwindens ihrer Freundin vor einigen Wochen. Nie
hätte sie es für möglich gehalten, dass Joy ihr Land verlassen könnte. Vironum
war ihre Heimat. Wie konnte man an einem anderen Ort leben? Aber sie spürte,
dass sie ihre Freundin heute gerne um sich gehabt hätte. Aber dies war ihr Tag
und sie wollte sich nicht davon ablenken lassen. Dann trat der neue Hochmeister
an das Rednerpult und das Volk von Vironum nahm seine Rede begeistert auf. Auch
Joana ließ sich davon anstecken und ihre Ungeduld auf den bevorstehenden
Höhepunkt stieg mit jeder Minute. Die mitreißende Rede dieses energischen
Mannes hatte eine zusätzlich stimulierende Wirkung auf sie und Joana musste
sich zwingen, nicht die Schenkel zusammenzupressen. Aber sie erlaubte sich,
kurz die Augen zu schließen und das Gefühl zu genießen, das ihren Körper
erfasste.
Die Rede endete mit einem begeisterten Applaus des
Publikums. Sie waren von ihren Sitzen aufgesprungen und die Begeisterung der
Menschen siedete auch im Bewusstsein des bevorstehenden Rituals über. Das Licht
wurde gedämmt und die Regie spielte das allen bekannte Lied zur Ritualeröffnung
ein. Stille breitete sich über den Saal und alle lauschten andächtig der
Melodie. Während dessen wurde Joana von den Skibas zu einem Podest geführt und
mit dem Ende des Lieds erlosch das Licht im Saal vollständig und ein einzelner
Scheinwerfer war auf Joana gerichtet. Die andächtige Stille wich einer
atemlosen Spannung. Joana genoss die auf sie gerichteten Blicke. Dann griff sie
entschlossen die Befestigungen des überlappenden Umhangs und ließ ihn fallen.
In ihrer nackten Schönheit stand sie vor den Augen ihrer Welt auf ihren hohen
Schuhen. Das einsetzende Raunen ließ eine Gänsehaut auf ihrem Körper entstehen.
Joana sah den Hochmeister neben dem Podest stehen und
vorsichtig stieg sie herunter. An seiner Hand ging sie zu dem nun im
Vordergrund der Bühne stehenden großen weiteren Podest, das weich gepolstert
war. Bevor sie hinauf stiegen, löste auch der Hochmeister seinen Umhang. Joana
wiederholte noch einmal die rituelle Begrüßung und küsste den nun bereits stark
angeschwollenen Penis des Hochmeisters. Sie wusste, wie groß er werden konnte
und genießerisch schloss sie die Augen. Dies war nun ihr besonderer Auftritt
und sie würde alles tun, um ihn für alle und vor allem für sich selbst positiv
in der Erinnerung zu behalten. Lächelnd erhob sie sich und wurde vom
Hochmeister auf das Podest geführt. Ihr Anblick auf den großen Bildschirmen
irritierte sie ein wenig. Aber sie ließ es nicht an sich heran. Entspannt legte
sie sich zurück, stellte die Füße in den High Heels auf die Unterlage und
öffnete für alle ihre Beine. Ein leises und erregtes Raunen ging durch die
Menge als ihr rosiges Inneres auf den Leinwänden sichtbar wurde. Wie es das
Protokoll bestimmte, ging der Hochmeister nun vor ihr in die Knie und nahm den
Geschmack ihrer Lust auf. Als die Zungenspitze die Lippen teilte, erschauerte
ihr Körper und ein lautes Seufzen erreichte über die Lautsprecheranlage das
Publikum. Joana bäumte sich auf und reckte sich ihrem Liebhaber entgegen, als
er ihre Perle umspielte. Seine Hände lagen um ihren runden Hintern und zogen
sie näher zu sich heran. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, ihr Mund war
leicht geöffnet und ihre Augen geschlossen. Die Hände umfassten ihre Brüste.
Joana gehörte ganz der Lust. Selbst genießen, Lust schenken und immer ein
erotisches Bild ihrer Selbst geben. All die Automatismen, die sie seit ihrer
ersten Blutung gelernt und die sie auf diesen Moment vorbereitet hatten, liefen
nun ab. Zeige dem Herrn, wie viel Lust seine Berührungen geben. Errege ihn
durch deine Reaktion auf das, was er mit dir macht. Und Joana genoss und ihr
durch die Anlage verstärktes Stöhnen erregte sie selbst.
Er ließ von ihr ab und küsste sie erneut, ließ sie die
eigene Erregung schmecken. Nun spürte sie seine starken Hände an ihren festen
Brüsten und sofort zog sie ihre Hände fort, um ihn zu umarmen. Der Herr führte.
Immer. Der Hochmeister löste den Kuss und Joana wusste, was das Protokoll nun
einforderte. Sie drehte sich längs auf die Matte, während sich ihr Partner
erhob und unter dem rhythmischen Klatschen des Publikums ruhig um das Podest
bis zu den wenigen Stufen herumlief. Vorsichtig bewegte er sich zwischen ihre
wieder geöffneten Schenkel. Sein hartes Glied stand in imposantem Ausmaß steil
von ihm ab. Joanas Augen klebten darauf und sehnten den Moment herbei, in dem
er endlich in sie eindrang. Der Hochmeister spreizte fast schmerzhaft ihre
Beine und ließ seine dicke Eichel durch die Nässe ihrer Lippen gleiten. Mit
einem Lächeln genoss er ihr bereits entrücktes Stöhnen. Dann drang er in sie
vor und dehnte sie unter ihrem beständigen Seufzen. Die Kameras zeigten, wie
die Vereinigung komplett wurde und ein erster Jubelsturm brandete auf. Joana
spürte wieder seine Hände an ihren Brüsten und sie selbst nahm die Hände wieder
zur Seite, um dem Herrn und der Kamera alle Möglichkeiten zu geben.
In einem ruhigen Rhythmus begann er, sie zu stoßen. Als
wären sie ganz für sich, hatte er keine Eile bei dem, was er tat. Der
Hochmeister genoss diese ihn perfekt umschließende heiße Enge. Diese Heeba war
wie für ihn gemacht. Er hatte sie schon häufig zu sich geholt und als er
schließlich zur Wahl berufen wurde, wusste er bereits, mit wem er im Falle des
Erfolgs das Ritual begehen würde. In der externen Welt hätte er sich
wahrscheinlich in sie verliebt, in seiner Welt gab es so etwas zum Glück nicht.
Der Herr bestimmte, wie häufig eine Heeba zu ihm kam und in dieser Zeit hatte
sie seine gesamte Aufmerksamkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Sein Lächeln
wurde breiter, als er spürte, dass Joana auf den ersten Orgasmus zusteuerte. Er
ließ einen Finger seine Stöße begleitend über ihre Klitoris streichen und
genoss ihre Explosion, während er sie ruhig weiterstieß. Wieder brandete
Applaus auf. Eine Heeba war für die Lust der Herren gemacht, aber eine solche
Reaktion während des Rituals war selten. Joana nahm das nur am Rande wahr, als
die Lust sie machtvoll durchströmte. Der Hochmeister fühlte sich so groß und so
gut in ihr an. Sie wollte nichts anderes spüren. Nie mehr. Er intensivierte
seine Stöße und umfasste ihr Becken. Ihre langen Beine waren weit gespreizt,
während sein Schwanz hart in sie einfuhr. Die Lautsprecheranlage übertrug nun
deutlich das Stöhnen beider Partner und gebannt fieberten die Zuschauer dem
Finale entgegen. Joana war bereits wieder soweit und ihr Körper übergab sich
windend und zuckend dem Höhepunkt der Lust und auch der Hochmeister spürte nun,
dass er gleich das Ziel erreichen würde. Noch einmal intensivierte er seine
Stöße, sah mit großen Augen die wunderschöne Frau in ihrem Liebeskrampf. Dann
spürte er seinen Saft kommen und mit einem erstickten Stöhnen spritzte er in
die Heeba hinein, während er tief in ihr verharrte.
Der Jubel des Publikums kannte keine Grenzen. Alle
standen von ihren Plätzen auf und klatschten und schrien begeistert. Die
Menschen lagen sich in den Armen und starteten begeistert in das neue
Zeitalter. Völlig entrückt küsste der neue Hochmeister seine erwählte Heeba und
zog sich dann aus ihr zurück. Er legte sich neben sie und sofort zoomte die
Kamera wieder zwischen die weit geöffneten Beine der jungen Frau. Die
Begeisterung wurde noch einmal lauter, als auf den Bildschirmen das
aussickernde Sperma sichtbar wurde. Wie es das Ritual erforderte, wurde von der
Regie nun die Nationalhymne eingespielt, die von den Menschen mit gebanntem
Blick auf die Leinwand begeistert mitgesungen wurde. Die beiden Hauptpersonen
ließen sich davon nicht stören und küssten und streichelten sich, bis der
Gesang beendet war. Dann erhoben sie sich vom Podest und zeigten sich noch einmal
ihrem Publikum, dass sie wieder frenetisch feierte. Die Skibas kamen und legten
ihnen die Umhänge um. Zusammen verließen sie die Bühne. Der Rest des Abends
sollte eine große Party werden und Joana dachte trotz der eigenen Erschöpfung
daran, dass die anderen Heebas in den nächsten Stunden sicherlich einiges zu
tun bekämen und dass im Eifer des Gefechts mit Sicherheit auch die eine oder
andere hübsche Skiba den Herren zu Willen sein würde.
KAPITEL 0.1
Es war vollbracht. Jetzt stand sie wieder am Fenster und
war von den widersprüchlichen Gefühlen überrascht. Sie war erleichtert, dass es
vorbei war. Sie war erfreut, da jetzt etwas Neues begann. Sie war zornig, dass
es soweit hatte kommen müssen. Sie war … sentimental. Diese Empfindung
überraschte sie am meisten. Wie wäre es gewesen, wäre sie nicht schwach
geworden? Wenn sie selbst stärker gewesen wäre? Was wäre gewesen, hätte sie sich
nicht dem Teufel ausgeliefert? Wie wäre es gewesen, wäre er stärker gewesen?
Sie hatte es zuvor bereits geahnt. Heute Nacht würde sie
es wieder machen müssen. Sie spürte, dass ihr keine andere Wahl bliebe, wenn
sie die nächsten Tage überstehen wollte. Der Drang war einfach stärker als sie.
KAPITEL 2
Der Anruf kam wieder einmal zur unpassenden Zeit. Wie
immer fühlte sich Kathrin so, als wäre sie gerade erst eingeschlafen. In diesem
Fall war das sogar nicht ganz falsch. In dem Auf und Ab ihrer Beziehung hatte
in dieser Nacht wieder einmal Versöhnungssex auf dem Tableau gestanden. Und was
immer sie sich gegenseitig vorwerfen konnten und was immer auch zwischen ihnen
stehen mochte – dieser Sex war einfach geil. Kathrin war glücklich und enorm
befriedigt eingeschlafen. Das musste nun vor ungefähr drei Stunden gewesen
sein, wie sie mit einem Blick aus halb geöffneten Augen auf den Wecker
feststellen konnte. Jan murmelte im Schlaf und seine Wärme ließ für eine
Sekunde die Idee in ihrem Kopf sich gut anfühlen, den Anruf einfach zu
ignorieren. Aber sie wusste, dass sie im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen von
diesem Anruf nicht loskommen könnte. Er würde beginnen, sich in ihrem Kopf
auszudehnen, eine Geschichte zu spinnen, die von Verrat, Mord und Verzweiflung
erzählen würde und ihr die Nacht rauben. Da konnte sie sich besser gleich darum
kümmern.
Kathrin Kramer war Ermittlerin für Gewaltverbrechen bei
der örtlichen Polizei. Situationen wie die vorliegende kamen halt vor und sie
war nun lange genug dabei, um mit den nächtlichen Störungen umgehen zu können.
Als sie ihren Chef am anderen Ende begrüßte, war sie bereits wach. Sie nahm die
kurzen Informationen auf und war bei der Verabschiedung bereits im Bad. Wasser
ins Gesicht, das eingetrocknete Sperma entfernen und Zähne putzen. Sie fühlte
sich nicht wie neugeboren aber zumindest deutlich besser. Fünf Minuten später
saß sie bereits im Auto auf dem Weg zum beschriebenen Ort.
Nach einer halben Stunde stellte sie den Wagen ab und war
wieder einmal froh, dass sie ihre Gummistiefel immer im Auto hatte. Eine männliche
Leiche wurde an einem Flussufer entdeckt. Die Umgebung war durch ständige
Überschwemmung sumpfig. In ihren grellbunten Stiefeln stakste Kathrin nun zu
dem hell erleuchteten und abgesperrten Bereich, grüßte den Kollegen in Uniform
und bekam von Klementine, der guten Seele, einen Kaffee in die Hand gedrückt.
Überrascht stellte sie fest, dass ihr Chef ebenfalls anwesend war und sich im
Gespräch mit einem noch besser angezogenen Herren befand. Neben dem
diensthabenden Staatsanwalt war sogar der Oberstaatsanwalt anwesend. Was war
denn hier los? Als Kathrin sich der Gruppe näherte, verabschiedete sich der
auffallend gut gekleidete Herr und grüßte die Ermittlerin im Vorbeigehen mit
einem knappen Nicken.
„Guten Morgen, meine Herren. Wenn sich so hohe Gehaltsklassen
in der Nacht aus dem Bett bemühen, steht uns bestimmt ein spannender Fall
bevor. Wer war denn der gutaussehende Mann, der vergessen hat, sich mir
vorzustellen?“
Die Herren sahen sich an. Kathrins Missachtung
irgendwelcher Hierarchiestufen war sprichwörtlich und brachte ihren Chef immer
mal wieder in Erklärungsnot. Letztlich entschuldigte er es mit dem Vorrecht der
Jugend und verwies auf ihre exzellenten Aufklärungsquoten.
„Guten Morgen, Kathrin. Ich befürchte, es ist eher
unspektakulär.“ Die Augen ihres Chefs wanderten automatisch von ihren Augen auf
ihre offenbar festen Brüste, die er gerne einmal mit seinen Händen umfasst
hätte. Kathrin kannte diese Reaktion bereits und hatte eine Ahnung von seinen
Wünschen. Ein kurzes Lächeln umspielte ihren Mund, als er fortfuhr.
„Eine männliche Leiche. Zurzeit deutet alles auf
Ertrinken ohne Fremdeinwirkung hin. Die Papiere die er bei sich trug, weisen
ihn als Dr. Robert Weiß aus. Deshalb ist auch der Herr Oberstaatsanwalt vor
Ort.“
„Robert Weiß? Der Vorsitzende der Weiß-Werke? Können Sie
schon etwas zu Unfall oder Selbsttötung sagen?“
„Wir gehen von einem Unfall aus, dürfen aber natürlich
gerade in diesem öffentlichkeitswirksamen Fall nichts außer Acht lassen. Frau
Kramer, ihr Vorgesetzter hat sich dafür entschieden, ihnen diesen Fall zu
übertragen. Ich verhehle nicht, dass ich diese Entscheidung kritisch sehe.“
Oberstaatsanwalt Schmidt machte eine kurze Pause und ließ
seine Worte wirken. Sein Blick ging umgekehrt von ihren Brüsten in ihre Augen,
blieb dort aber eisenhart hängen. Kathrin war ein wenig überrascht, dass er
wusste, wer sie war. Er durchbohrte sie regelrecht.
„Sicherlich muss ich nicht betonen, dass in diesem Fall
Zurückhaltung angezeigt ist. Deshalb werde ich jeden ihrer Schritte beobachten
und werde über jede Maßnahme vor ihrer Durchführung informiert. Haben wir uns
da verstanden, Frau Kramer?“
„Selbstverständlich, Herr Oberstaatsanwalt. Verraten Sie
mir nun noch, wer der gutgekleidete Herr war, der gerade davon gefahren ist?“
„Das spielt für ihre Ermittlungen keine Rolle. Alles
Weitere wird ihr Vorgesetzter mit ihnen besprechen. Ich erwarte Informationen
von Ihnen, Herr Wendt.“
„Selbstverständlich, Herr Oberstaatsanwalt.“
Herr Schmidt und der ausschließlich beistehende
diensthabende Staatsanwalt entfernten sich.
„Wovor hat der Schmidt Angst, Michael? Und wer war der
dritte Mann?“
„Ich weiß natürlich nicht, wovon du sprichst, Kathrin. Greif‘
die Informationen ab, die du hier bekommen kannst und dann gehst du mit Thomas
zu Weiß‘ Gattin. Anschließend berichtest du mir bitte.“
Michael Wendt, der Leiter der Abteilung für
Gewaltverbrechen, nickte ihr zu und verließ ebenfalls die sumpfige Wiese.
Kathrin war die einzige ihrer kleinen Gruppe, die über angemessenes Schuhwerk
verfügte und machte sich im Stillen über die unterdrückten Flüche der Männer
lustig, die versuchten den Schlamm von ihren vormals blanken, schwarzen
Lederschuhen zu entfernen. Die ganze Angelegenheit kam ihr allerdings
merkwürdig vor. Es war deutlich zu spüren, dass der Oberstaatsanwalt Angst
hatte und den daraus entstehenden Druck weitergab. Und wer war der
gutangezogene Mann? Und warum betraute ihr Chef ausgerechnet sie mit diesem
Fall? Kopfschüttelnd ging sie zum Rechtsmediziner und holte sich eine erste
fachliche Einschätzung. Dr. Robert Weiß war demnach erst wenige Stunden tot.
Anzeichen eines Kampfes oder eines Zwangs konnte er bis hierhin nicht
feststellen. Auch zu Drogen oder Alkohol konnte er noch nichts sagen. Ein Handy
war nicht zu finden.
Sie ging zurück zu ihrem Auto und spürte die Blicke der
männlichen Kollegen auf ihrem runden Hintern. Es war wohl ihr Schicksal, dass
der größte Teil ihrer Kollegen sie flachlegen wollte und das nur schwer
verheimlichen konnte. Nun, solange das keinen Einfluss auf ihre Arbeit hatte,
war es ihr egal. Und wenn sie dem ein oder anderen dazu noch ein paar schöne
Träume bescherte, war es für sie akzeptabel. Nur eine Beziehung zu einem der
Kollegen kam nicht in Frage und schon gar kein One-Night-Stand. Da war sie
eisern. Das brachte nur Ärger. In ihrem Auto machte sie sich erste Notizen und
verständigte dann ihren Kollegen Thomas Winter. Sie würde ihn an der
Privatadresse des Herrn Weiß treffen und machte sich auf den Weg. Die Fahrt
würde etwas dauern.
Sie hielt vor einem großen quaderförmigen Haus, das auf
einem wie es ihr erschien vergleichsweise kleinen Grundstück stand, aber mit
den üblichen hohen Mauern umfasst war. Eine breite Glasfront verlief vom Dach
bis, wie Kathrin durch das Metallgitter des Tores erkannte, zum Boden. Der untere
Bereich war erleuchtet, so dass die Ermittlerin davon ausging, niemanden wecken
zu müssen. Ihr Kollege kam und parkte seinen Wagen direkt hinter Kathrins Auto.
Sie begrüßten sich und Thomas wurde auf Stand gebracht.
„Was wissen wir über die Familie?“
„Er ist verheiratet mit Susanne Weiß, 40, keine Kinder.“
„Warum müssen wir am Sonntagmorgen als Erstes solche
Nachrichten überbringen?“
„Warum müssen wir überhaupt solche Nachrichten
überbringen?“
Thomas verzog den Mund. Kathrin hatte natürlich Recht. Aber
Mord und Totschlag waren so alt wie die Menschheit und hier handelte es sich
wahrscheinlich sogar um einen Unfall. Es belastete ihn aber immer wieder. Seine
Kollegin betätigte die Klingel, aber es tat sich nichts. Sie klingelte erneut
mit dem gleichen Ergebnis. Thomas drückte die Klinke herunter und beide waren
erstaunt, dass sich das Tor öffnete. Sie sahen sich an und waren sich mit einem
Blick einig, das Grundstück betreten zu wollen. Später hätte sie nicht mehr
sagen können, weshalb sie ihre Waffe zog, aber instinktiv wurde Kathrin
vorsichtig. Thomas folgte ihrem Beispiel. Sie erreichten die Haustür, die
allerdings verschlossen war. Wieder verständigten sie sich mit einem Blick
darauf, sich zu trennen und auf beiden Seiten um das Haus herum zu gehen. Der
Rasen war kurzgemäht, die Fenster an den Flanken waren dunkel. Sie erreichten
die Terrasse, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben. Das Grundstück wurde
nach hinten von einem See begrenzt und machte einen sehr gepflegten Eindruck.
Hier ließ es sich gut leben. Etwa auf halber Strecke zwischen Terrasse und See
war eine Art Schrein zu sehen. Zumindest glaubte Kathrin, dass es so etwas sein
müsste. Er war nur vage zu erkennen, da er von einer Dornenhecke beinahe
überwuchert wurde. Gerade diese Hecke wirkte wie ein Kontrapunkt in diesem
liebevoll gestalteten Garten. Die Rückseite des Hauses war mit der gleichen
breiten Glasfront ausgestattet, wie die Vorderseite. Von der Terrasse aus
hatten sie einen Blick in den unteren Teil des Hauses, der hell erleuchtet war.
Und nun sahen sie auch, weshalb ihnen nicht geöffnet worden war.
Eine Frau mit blondem und schulterlangem Haar kniete auf
einem tiefen Ledersofa. Sie war nackt bis auf ein Paar schicker High Heels mit
enormem Stiletto. Es war eine schöne Frau und Kathrin nickte anerkennend,
während Thomas deutlich schluckte. Das mittlere Alter war ihr anzusehen,
allerdings hatte sie immer noch einen Körper, der deutlich jüngere Frauen
neidisch machen konnte. Hinter ihr stand ein muskulöser und jüngerer Mann. Mit
einer Hand zog er hart an ihren blonden Haaren und ihren Kopf in den Nacken,
was deutlich schmerzhaft sein musste. Bis auf einen Bademantel war der Mann
ebenfalls nackt und für beide Zuschauer war deutlich zu erkennen, dass er mit
einem vergleichsweise großen Penis hart in sie stieß. Mit großen Augen erkannte
Thomas, dass es dazu noch ihr Po war, in dem sich der Mann schnell bewegte. Die
Pobacken waren auffallend gerötet. Kathrin registrierte die Szene eher mit
einem breiten Lächeln und erkannte auch, dass die Form der Brüste für eine Frau
ihres Alters etwas zu perfekt war. Aber noch etwas anderes passte nicht. Etwas
im Raum störte sie. Sie kam nur nicht darauf, was es war. Deutlich hörten sie
nun durch die leicht geöffneten Fenster das Stöhnen der Frau und die mehr als
erregte Stimme des Mannes.
„Ich reiß dir deinen engen Arsch auf, du geile Nutte.
Konntest es wieder kaum erwarten, bis mein Schwanz endlich in deiner Ehefotze
steckt.“
Sie drehte sich zu ihrem Liebhaber um, und die beiden
Polizisten konnten die Lust in ihrem Gesicht erkennen. Jetzt wurde auch das
Schnaufen des Mannes hörbar. Er hielt ihr Becken fest umklammert, und erhöhte
noch einmal die Intensität seiner Stöße. Seine vulgären Beschimpfungen
überschlugen sich beinahe. Die Frau wurde von einem Orgasmus gepackt, der ihren
Körper sichtbar verkrampfen ließ. Es kam keine Erwiderung mehr von ihrer Seite,
nur noch ekstatisches Stöhnen. Dann entzog sie sich ihm plötzlich und zur
Überraschung ihrer Zuschauer drehte sich um und nahm vor ihm auf dem Sofa
sitzend seinen mächtigen Penis in die Hand. Wie von Sinnen ließ sie die Faust
über den Schaft fliegen und sah ihm noch deutlich vom Orgasmus gezeichnet ins
Gesicht. Der Mann legte seinen Kopf in den Nacken und schon sahen sie das
Sperma aus ihm heraus spritzen. Der Schwanz wurde sofort zu ihrem Mund gelenkt
und der Saft komplett aufgenommen. Deutlich sichtbar schluckte sie ihn mit lüsternem
Grinsen genießerisch herunter. Der Mann setzte sich neben sie auf das Sofa und
nachdem sie sich auf ihn geschwungen hatte, küssten sie sich verzehrend. Das
weit aufklaffende Poloch gähnte die heimlichen Beobachter regelrecht an und sie
registrierten die Kontraktionen des Muskels. Kathrin kam als Erste zu sich und
stieß ihren Kollegen an, der sie mit deutlich glasigem Blick ansah. Sie grinste
ihn an und nahm die große Beule in seiner Hose zur Kenntnis.
„Wir ziehen uns zum Tor zurück und klingeln noch einmal.
Die Pistole brauchst du jetzt nicht.“
Mit einem schnellen Blick auf seine Hose grinste sie ihn
noch einmal an und setzte sich in Bewegung. Mit kurzer Verzögerung folgte ihr
Thomas, der sich nur schwer von dem sich bietenden Bild losreißen konnte. Bevor
sie einen erneuten Versuch starteten, rauchten sie zunächst eine Zigarette und
gaben den beiden Personen im Haus die Gelegenheit, sich zu ordnen. Thomas war
deutlich einsilbig und Kathrin fragte sich bereits, ob es nicht besser war, ihn
am Tor warten zu lassen. Sie entschied sich dann aber, nichts zu sagen und
betätigte die Klingel. Es dauerte etwas, aber dann hörten sie aus der
Gegensprechanlage eine sehr angenehme Frauenstimme. Als sie sich vorstellten,
hörten sie förmlich das Stutzen der Frau. Das waren sie in diesen Momenten
allerdings gewohnt. Es summte am Tor und wenig später wurde die Haustür
geöffnet. Die Frau, die sie gerade durch die Glasfront gesehen hatten, begrüßte
sie. Sie trug immer noch die schwindelerregenden High Heels, hatte dazu aber
einen dünnen Hausmantel übergeworfen, der bis zur Mitte ihrer Oberschenkel
reichte. Er verdeckte ihre Nacktheit, aber nicht die aufregenden Formen ihres
Körpers. Thomas hatte erkennbar Schwierigkeiten, sich auf die Sache zu
konzentrieren, weshalb Kathrin in das Gespräch einstieg und sie vorstellte. Die
Frau, die sie als Susanne Weiß begrüßte, bat sie herein.
„Frau Weiß, können wir uns vielleicht kurz setzen?“
Mit einer etwas zerfahrenen Geste und einem
unbestimmbaren Laut, lud sie die beiden Polizisten in das Wohnzimmer. Mit
Sicherheit ahnte sie, was ihre überraschenden Gäste mitzuteilen hatten.
„Frau Weiß, es geht um ihren Mann. Er ist heute Nacht um
3.30 Uhr am Flussufer nördlich der Ritterbrücke ertrunken aufgefunden worden.
Wir möchten Ihnen unser Beileid aussprechen.“
Susanne Weiß schaute auf ihre Schuhe und interessierte
sich sehr für die aufwändige Schnürung. Von dem Mann war nichts zu sehen. Dann
blickte sie Kathrin ins Gesicht. Ihr Ausdruck war ernst aber nicht schockiert.
„Wissen Sie, was geschehen ist?“
„Nein, leider nicht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können
wir mit Sicherheit nichts ausschließen.“
„Das ist traurig. Aber vielleicht ist es nach allem, was
in den vielen Jahren geschehen ist, ein logischer Schlusspunkt.“
Die beiden Polizisten sahen sich überrascht an. Kathrin
stellte die sich aufdrängende Frage.
„Was meinen Sie damit?“
Es entstand wieder eine kurze Pause, in der die Dame des
Hauses sich zurechtlegte, was sie sagen wollte. Ihre Augen blieben dabei an
einem Gegenstand hängen, der unter dem Glastisch in der Nähe der Beamten lag.
Er sah aus, wie ein auf einem Fuß stehendes Hühnerei. Die Polizisten waren
ihrem Blick gefolgt und beide verstanden zur gleichen Zeit, worum es sich hier
handelte. Ein Analplug. Die Köpfe drehten sich zu ihrer Gesprächspartnerin
zurück, die seufzend kurz die Augen schloss und sie dann unverwandt ansah.
„Gut, machen wir uns nichts vor. Ich habe Sie auf der
Terrasse stehen sehen. Sie wissen also, was gerade geschehen ist. Timo wartet
in der ersten Etage auf mich oder besser darauf, dass Sie wieder gehen. Sollten
Sie es für notwendig erachten, mit ihm zu reden, werde ich dafür sorgen, dass
er bereitsteht.“ Wieder machte sie eine kleine Pause und sah Kathrin an, die
aber nur darauf wartete, dass Frau Weiß fortfuhr. „Die Ehe zwischen meinem Mann
und mir bestand seit vielen Jahren, genau genommen seitdem er sich entschlossen
hatte, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, eigentlich nur noch auf dem
Papier. In den letzten Jahren wohnten wir nur zufällig im gleichen Haus, wobei
unser Leben, abgesehen von offiziellen Verpflichtungen in der Firma, keine
Überschneidungen mehr hatte. Letztlich kann ich Ihnen also gar keinen
Anhaltspunkt geben, wie es schließlich dazu kommen konnte, dass Robert…dass
mein Mann dieses Ende genommen hat. Nach allem, was ich gehört habe, ging es in
der Firma aber in den letzten Jahren zunehmend turbulent zu.“
„Warum ließen Sie sich nicht scheiden, wenn Sie nichts
mehr voneinander wissen wollten?“
„Wem sollte das nützen? Es war nicht so, dass wir ständig
Konflikte hatten. Es war auch nicht so, dass wir uns aus dem Weg gegangen sind.
Nach außen konnten wir einen Schein wahren und nach innen unsere eigenen
Interessen unter Zuhilfenahme der Infrastruktur der Weiß-Werke vorantreiben.
Eine Scheidung hätte uns Beiden eher geschadet. Ich habe für die Dinge, die
sonst einem Ehemann vorbehalten sind, eine Lösung gefunden.“ Ihr Blick suchte
kurz den Plug, kehrte aber sofort zurück. „Und auch mein Mann hat sich
arrangiert. Allerdings hat er dafür andere Orte als dieses Haus hier präferiert.
Er war in diesen Dingen etwas diskreter als ich. Deshalb weiß ich auch nicht,
mit wem er sich getroffen hat.“
Kathrin wusste nicht, ob sie ihr das abnehmen sollte. Das
offensiv ausgeführte Sexspielchen sprach eher dafür, ihre eigene Erfahrung eher
dagegen.
„Wann haben Sie ihren Mann zuletzt gesehen?“
„Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, es war vor zwei
Wochen. Am Samstag vor zwei Wochen bin ich mit Timo verreist. Vor drei Tagen
sind wir zurückgekehrt. Seitdem habe ich ihn nicht gesehen.“
„Dürfen wir einen Blick in das Arbeitszimmer ihres Mannes
werfen?“
„Selbstverständlich. Bitte folgen Sie mir.“
Sie stöckelte voran und zeigte ihnen ein Zimmer. Thomas
bat Frau Weiß, auf dem Flur zu warten und konnte nicht vermeiden, einen
schnellen Blick auf ihr aufklaffendes Dekolletee zu werfen. Er riss sich los
und ging in das Zimmer. Sie fanden weder einen Laptop noch ein Handy. Die
Durchsicht des Schreibtisches ergab ebenfalls nichts. Auch eine verschlossene
Schublade, die sie mit Einwilligung von Frau Weiß aufbrachen, zeigte kein
Ergebnis. Alle sonstigen denkbaren Verstecke waren sauber, aber im Schrank
entdeckten sie durch routinemäßiges Abklopfen einen Hohlraum. Nach kurzer Zeit
gelang es ihnen, das Geheimfach zu öffnen. Neben dem Portraitfoto einer jungen
attraktiven Frau fanden sie einen USB-Stick, einen Terminplaner, zwei
Reisepässe, Ausweisdokumente eines fremden Landes sowie Flugtickets für den
heutigen Abend, Bargeld und Diamanten. Die Pässe trugen die Bilder der jungen
Frau und des Toten. Der Name des Mannes lautete allerdings in keinem Dokument
Dr. Robert Weiß. Der Name der Frau war damit sicherlich auch falsch. Sie riefen
Frau Weiß herein.
„Können Sie sich daran erinnern, dass Ihr Mann einen
privaten Laptop genutzt hat?“
„Er hatte bestimmt ein Gerät. Laptop oder Tablet, ich
weiß es gar nicht. Es ist lange her, dass ich diesen Raum betreten habe.“
Sie sah sich etwas stockend um. Bilder und Gegenstände
schienen Erinnerungen hervorzurufen, die sie nur ungern näher an sich
heranlassen wollte.
„Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?“
Sie zeigten ihr das Portraitfoto. Frau Weiß betrachtete
es genau und so wie Kathrin es sah eher in einer Art, um zu verstehen, was geschehen
war, als um sich zu erinnern.
„Nein, ich habe diese Frau noch nie gesehen.“
„Danke, Frau Weiß.“
Sie baten sie, sich für die laufenden Ermittlungen zur
Verfügung zu halten. Draußen vor der Tür informierte Kathrin ihren Chef
telefonisch über die Erkenntnisse und fuhr dann mit Thomas weiter zu den
Weiß-Werken. Der Pförtner war bereits instruiert und begleitete die Polizisten
in das Büro des Vorsitzenden. Ein Hausjurist war ebenfalls anwesend, hielt sich
aber auffällig zurück. Die Sekretärin war auf dem Weg und jemand aus der IT
stellte das Passwort zurück. Für die Polizisten völlig überraschend, machte
niemand ein Problem. Auf die Schnelle konnten sie nichts erkennen und nahmen
deshalb zunächst mit, was ihnen wichtig erschien. Sie wussten aber bereits
jetzt, dass sie sehr offen ermitteln mussten. Dr. Robert Weiß wollte mit
gefälschten Dokumenten und mit einer unbekannten jungen und auffällig schönen
Frau das Land mit Ziel Übersee verlassen. Eine erhebliche Menge Bargeld und
Diamanten bildeten einen Teil seines Reisegepäcks. Warum dieser Aufwand? Und
wer war diese Frau?
KAPITEL 3
Joana erwachte in ihrem neuen Zimmer in den Gemächern des
Hochmeisters. Die Sonne schien durch das Fenster und sie fühlte sich großartig.
Genießerisch schloss sie die Augen und träumte sich zurück zum gestrigen Abend.
Zur rituellen Amtseinführung des neuen Hochmeisters. Augenblicklich spürte sie
wieder seinen großen Penis in sich und ebenfalls die Blicke Vironums auf ihrem
Körper. Wie gerne würde sie nun im Bett des Hochmeisters liegen und sich erneut
so wundervoll ausfüllen lassen. Ihre Finger wanderten über ihren Körper und
streichelten ihre großen Brüste, prüften das feste Fleisch und liebkosten die
Nippel. Noch war es zu früh, sie härter anzufassen, aber sie wusste, dass sie
dies später spüren wollte. Eine Hand streichelte ihren Körper hinab, über die
glatte Haut ihrer schlanken Schenkel und wieder hinauf in das Zentrum ihrer
Lust. Sie spürte die Hitze bevor sie sich berührte und seufzte erregt, als sie
ihre Nässe erreichte. Die Finger teilten das zarte Fleisch und sie erinnerte
sich wieder, wie der Hochmeister sich langsam durch ihre Lippen schob. Sie
nutzte die Feuchtigkeit, um ihre Klitoris zu umspielen und erstarrte bei der
ersten Berührung. Die Lust schoss durch ihren Körper und machte sie für einen
kurzen Moment bewegungsunfähig. Dick und rot schaute der Knopf aus seinem
Versteck hervor und wurde vorsichtig durch ihre erfahrenen Finger verwöhnt.
Joana dachte jetzt nicht nur an den Hochmeister. Auch die
erfahrenen Heebas, die ihr damals nach ihrer ersten Blutung alles beibrachten,
was sie über sich, über ihren Körper und über ihre Lust wissen musste, tauchten
vor ihrem inneren Auge auf. Wiederholten die lustvollen Lektionen. Dabei hatten
sie Joana nie berührt. Die jungen Heebas waren geschützt bis sie volljährig
wurden und das Aufnahmeritual mit den jungen Herren begingen. Sie lernten die
Lust als Schulfach in seiner Theorie, probierten es mit ihren Händen in ihren
winzigen Kammern aus. Joana erinnerte sich an die lustvollen Seufzer, die sie
in dieser Zeit aus den Zimmern der anderen jungen Heebas hörte. Erinnerte sich
an die später heimlichen Besuche auf den anderen Zimmern und wie sie an den
anderen geübt hatten. Die erste Zunge an ihrer Klitoris, der erste kleine
Vibrator in ihrer noch jungfräulichen Vagina, der erste Dildo in ihrem Po.
Joana presste die Hand mit ihren Schenkeln ein, die Lustschübe brachten sie
fast um den Verstand. Sie dachte wieder an Joy. Es war ihre Zunge, die sie
wieder spürte. Gegenseitig brachten sie sich zu einem ersten Orgasmus mit einer
anderen Frau. Und Joana sah die Szene in der engen Kammer wieder vor sich,
spürte die Wärme und die Zartheit des anderen Körpers. Sogar ihr Geschmack war
wieder in ihrem Mund. Nun war der Moment da und sie kniff in ihre Brustwarze.
Die Wellen der Lust brachen über ihr zusammen und sie stöhnte in ihrem Taumel.
Schweißgebadet kam sie zu sich und wusste nicht, wie
lange sie so auf ihrem Bett gelegen hatte. Der Geruch ihres Lustsafts war
deutlich wahrnehmbar. Entspannt lächelnd öffnete sie die Augen und erschrak
augenblicklich. Vor ihrem Bett stand der Hochmeister. Sie hatte ihre Lust
genossen, ohne sich um seine zu kümmern. Ohne, dass sie dazu aufgefordert
wurde. Natürlich war es ein offenes Geheimnis, dass die Heebas sich selbst und
untereinander Lust verschafften. Aber es war durch altes Gesetz verboten und
sich dem Hochmeister in dieser Art am ersten gemeinsamen Tag nach dem Ritual zu
präsentieren, konnte nicht gut sein. Wie lange war er schon im Raum? Joana
hatte Angst.
„Es ist wunderschön, dich in deiner Lust zu beobachten,
Joana. Auch wenn es nicht für mich bestimmt war, habe ich es genossen. Verzeih
mir, bitte. Und mit Sicherheit werden wir das irgendwann einmal zusammen
erleben.“
Er sprach beruhigend und lächelte. Er lächelte? Er war
nicht böse? Vor Erleichterung fiel sie auf die Matratze zurück.
„Und jetzt steh auf und mach dich frisch. Ich möchte an
unserem ersten Tag zusammen mit meinen Heebas frühstücken.“
„Danke, Herr. Eure Güte beschämt mich.“
Mit einem Lächeln verließ er den Raum und als Joana kurz
danach in den Gemeinschaftsraum der Gemächer trat, waren bereits die drei
anderen Heebas versammelt. Nur der Hochmeister fehlte noch. Sie gesellte sich
zu ihren Schwestern und nahm Glückwünsche für das mehr als gelungene Ritual
entgegen. Gespannt hörte sie zu, wie sich die anschließende Feier in eine
rauschende Orgie entwickelt hatte. Die drei Heebas wurden durch den Hochmeister
für drei externe Herren freigegeben, mussten sich aber in den Gemächern
aufhalten. Sie erzählten, wie aufgeladen die Herren durch das Ritual waren. Es
war ihnen kaum möglich zu warten, bis die Heebas sie entkleidet hatten. Die
Gier stand in ihren Augen und sie griffen hart nach den Brüsten der jungen
Frauen. Karmen, eine der Heebas, berichtete, dass sie selbst beim exklusiven
Beisammensein so etwas noch nicht annähernd erlebt hatte. Sie beschrieb, wie
ihr Herr sie auf das Bett warf und ihr die Schenkel auseinanderdrückte. Beim
Anblick ihrer nackten und haarlosen Scham wären ihm beinahe die Augen
übergegangen. Die Heebas hatten gelernt, auch mit solchen Situationen umzugehen
und Lust zu schenken. Und so gab sich Karmen dem Mann völlig hin, empfing seine
harten und unkontrollierten Stöße und konnte ihn dann auf den Rücken drehen und
ihn so beherrschen. Die junge Frau beruhigte ihn und begann zunächst, ihre
Brüste zu streicheln. Seine Augen verfolgten ihre Bewegungen bewundernd und er
genoss ihr leises Seufzen. Sie nahm seine Hände und führte sie zu ihren
Halbkugeln. Der Mann stöhnte, als er das feste Fleisch nun wirklich bewusst in
den Händen hielt. Karmen berichtete, dass sie begann, sich mit leicht
kreisenden Bewegungen auf seinem Schwanz zu bewegen. Noch in ihrer Erzählung
konnten die anderen Frauen erkennen, wie sich ihr Genuss gesteigert hatte. Eine
Heeba konnte selbst mit dem Wenigen, das sie bekam, starke Lust empfinden. Aber
trotz ihrer Kunstfertigkeit dauerte es nicht lange, bis er zum Ende kam. Nach
den Berichten aller drei Heebas schliefen die Herren ein, nachdem sie gekommen
waren und die Heebas konnten aus den Gemächern heraus die Party beobachten. Die
vier jungen Frauen kicherten heimlich darüber. Der Hochmeister selbst und die
für das Ritual erwählte Heeba durften an dem Abend keinen weiteren Kontakt
haben, auch nicht untereinander und mussten sich zurückziehen.
Eine Tür öffnete sich und der Hochmeister betrat zusammen
mit zwei weiteren Herren und zwei Skibas den Raum. Sofort verstummten die Heebas,
senkten den Blick und begrüßten die Herren nacheinander durch einen Kuss auf
ihren Penis. Der Hochmeister wurde selbstverständlich zuerst begrüßt.
„Guten Morgen, meine auserwählten Schönen. Ich freue
mich, dass heute unsere gemeinsamen Jahre beginnen. An diesem ersten Tag habe
ich vier Menschen zu diesem Frühstück eingeladen, die sehr wichtig für uns sein
werden. Kanzler Alexander wird als mein politischer Berater sehr häufig in den Gemächern
anwesend sein. Er hat viel Zeit in der externen Welt verbracht und wird seine
Kontakte dorthin in unserem Sinne nutzen.“ Ein Herr mittleren Alters verbeugte
sich leicht. Sie waren überrascht, ihn noch nie gesehen zu haben. „Als weiteren
Gast in unseren Gemächern werden wir sicherlich häufig Dr. Markus begrüßen. Er
wird die Entnahme eurer Eizellen überwachen und die Schwangerschaft bei den
dafür ausgewählten Skibas auslösen und überwachen. Ihr werdet über den Verlauf
regelmäßig unterrichtet werden.“ Dr. Markus verbeugte sich leicht. Im Gegensatz
zum Kanzler war ihnen der Arzt tatsächlich bekannt. Alle vier Heebas gehörten zu
seinen Patientinnen und alle Vier waren von ihm bereits mehrfach für eine Nacht
erwählt worden. „Natürlich gilt für beiden Herren eure ständige Freigabe.“ Die
Heebas lächelten und verbeugten sich leicht.
„Neben den Herren darf ich euch zwei Skibas vorstellen.
Zunächst einmal haben wir die Hausdame Louisa. Sie wird unsere internen Belange
erledigen und koordiniert alle hier eingesetzten Skibas. Zusätzlich ist sie
verantwortlich für das Protokoll.“ Eine etwas verstockt wirkende Skiba im Alter
des Kanzlers trat kurz hervor, verbeugte sich etwas eigenwillig und trat wieder
zurück. „Daneben haben wir meine Büroleiterin Sarah, die alle Kontakte in die
interne und externe Welt bündelt.“ Eine hübsche junge Frau von vielleicht Mitte
Dreißig trat hervor und auch sie verbeugte sich kurz, um danach wieder in ihre
Reihe zurückzutreten. Joana war sich sicher, dass Sarah nicht nur als
Büroleiterin erfolgreich für ihre Welt tätig werden konnte. Ihre Attraktivität
sprach für sich. Ausgewählte Skibas mussten als Arbeit an der Gemeinschaft
einfachen externen Herren für ein „exklusives Beisammensein“, wie es genannt
wurde, zur Verfügung stehen. Eine Woche lang wurden sie eingesetzt, dann wurden
sie ausgetauscht. Die Heebas und zwar alle Heebas verrichteten den gleichen
Dienst. Allerdings natürlich an herausgestellten Persönlichkeiten der externen
Welt oder an Personen, die bereit waren, die besonderen Honorare zu zahlen. Und
selbstverständlich standen dafür andere Räumlichkeiten bereit. Zu früheren
Zeiten soll es zwischen den für das „exklusive Beisammensein“ auserwählten Skibas
und den Heebas zu Konflikten gekommen sein, die von den Herren bereinigt werden
mussten. Heute kannte jede Gruppe ihren Platz in und ihren Wert für ihre
Gesellschaft, hatte Joana gelernt. Sie respektierten einander.
Die neun Personen setzten sich zu Tisch, jeweils eine
Heeba neben einem Gast. Der Hochmeister brachte unter den Anwesenden
tatsächlich geschickt ein anhaltendes Gespräch zustande. Der Kanzler erzählte
Anekdoten aus der externen Welt, der Arzt medizinische Schauergeschichten, die
Büroleiterin zeigte eine für Skibas ungewohnte Leichtigkeit und die Heebas
parlierten, wie sie es gelernt hatten und gaben allen, vor allem den Herren,
ein gutes Gefühl. Nur die Hausdame Louisa war eher still und fühlte sich
sichtlich unwohl. Nur wenn sie von der Büroleiterin oder dem Hochmeister direkt
angesprochen wurde, beteiligte sie sich am Gespräch. Ansonsten achtete sie
penibel darauf, dass die eingesetzten Skibas ihre Aufgaben bei Tisch nach ihren
Vorstellungen erledigten. Mit Blicken und Zischlauten korrigierte sie und mit
Sicherheit gab es anschließend eine harte Manöverkritik. Nach einiger Zeit zogen
sich die Herren zu einer Beratung zurück und die Skibas gingen ihren Aufgaben
nach. Die Heebas zogen sich auf ihre Zimmer zurück.
Als Joana sich für einen verabredeten Bummel mit den
anderen erwählten Heebas treffen wollte, nahm sie die falsche Tür und stand in
einem Büroraum. Am ersten Tag war das sicherlich entschuldbar, aber es war ihr
mehr als nur unangenehm. Die Tür zum nächstgelegenen Raum war nur angelehnt.
Sie hörte die erregte Stimme des Hochmeisters, die nur mühsam eine angemessene
Lautstärke behalten konnte.
„Wie kann es sein, dass sie nicht zu finden ist? Sie ist
völlig hilflos und muss doch in der Externen auffallen. Das kann doch nicht
Dein Ernst sein, Alexander. Hast du auch nur im Entferntesten eine Ahnung, was
hier auf dem Spiel steht? Es gibt Dinge, die unter gar keinen Umständen an die
Öffentlichkeit dürfen. Unter gar keinen Umständen! Die Welt da draußen
funktioniert anders.“ Offensichtlich atmete er durch. Dann war seine Stimme
wieder ruhiger. „Und die Informationen über die Begleitung sind gesichert? Alle
Spuren sind verwischt? Die Entwicklung ist sicherlich unglücklich, aber im
Ergebnis für uns natürlich eine Lösung.“
„Es ist die einzige Lösung, Johannes. Wir sollten froh
darüber sein, dass die Aufgabe so sauber erledigt wurde. Du bist jetzt der
Hochmeister und musst lernen, mit den Realitäten klarzukommen.“
Die Erwiderung durch Dr. Markus machte den Hochmeister
zusätzlich wütend. Aber Joana hatte bereits abgeschaltet. Was auch immer die
Herren dort besprachen. Das war Politik, davon wollte sie nichts wissen. Sie
war schließlich eine Heeba und hatte den Vorzug, sich ausschließlich um die
schönen Dinge dieser Welt kümmern zu dürfen. Aber natürlich war das auch eine
Verpflichtung. Sie war für das Glück der Herren und damit ihrer Gemeinschaft
verantwortlich. Nur sorgenfreie Herren konnten die richtigen Entscheidungen
treffen. Joana hoffte so sehr, dass der Hochmeister oder zumindest Dr. Markus
sie heute Nacht zu sich holten. In ihre Gedanken versunken, schloss sie die Tür
und ging zum Treffpunkt mit den Schwestern.
KAPITEL 0.2
Sie fühlte sich wieder klar. Es war wie immer, wenn sie
es getan hatte. Befreiend. Reinigend. So viele Jahre machte sie es nun schon.
Sie konnte sich nicht davon trennen, nachdem es den Teufel nicht mehr gab. In
regelmäßigen Abständen musste sie es wiederholen. Wie schwer ihr das am Anfang
gefallen war. Sie spürte immer noch die Angst in sich, die sie damals empfunden
hatte. Alles andere war irgendwie erträglich, aber auch das stellte sich erst
langsam ein. Mit der Zeit führte es sogar zu ganz anderen Empfindungen. Und
dann wich auch die Angst. Und sie begann zu begreifen. Nur deshalb war sie
jetzt hier.
Die Dinge waren soweit erfasst. Auch das erfüllte sie mit
Zufriedenheit. Die Zustimmung war Formsache. Das Spiel lief, die Figuren waren
aufgestellt. Es war immer besser die Königin zu sein, anstatt der Bauer. Jetzt
fehlte nur noch eins. Die letzte Hürde. Sie spürte, wie die Aufregung sie
wieder erfasste. Wenn das erledigt war, würde sie es wieder tun müssen. Ein
letztes Mal hoffentlich.
KAPITEL 4
Die Analyse der Firmendaten war ergebnislos. In der
schnellen oberflächlichen Suche gab es keinen Hinweis auf auffällige Probleme,
auf die unbekannte Frau oder ein geplantes Verschwinden. Die Notizen von den
Gesprächen mit den greifbaren Mitarbeitern und Kollegen sprachen von einer so
umfassenden Harmonie, dass Kathrin bereits misstrauisch wurde. Es gab nur
keinen Ansatz, um die Aussagen offiziell in Zweifel zu ziehen. Einzig die
Aussage von Frau Weiß über Turbulenzen in der Firma war einen Versuch wert. Das
musste aber noch warten. Zusätzlich gab ihr das fehlende private Gerät zu
denken. Kathrin hatte sich von einem Administrator bestätigen lassen, dass Dr.
Weiß einen Laptop zur Verfügung hatte. Aber wo war das Gerät dann abgeblieben?
Der Terminplaner grenzte, wie sie feststellen konnte, die
beruflichen Termine von den privaten ab. Berufliches war farblich geblockt,
ohne das etwas eingetragen war. Privates war in Klarschrift notiert. Tennis mit
Peter, Oper mit Klaus und Sybille. Es gab
allerdings auch zwei regelmäßig sich wiederholende Symbole. An jedem
ersten Freitag des Monats ein Dreieck und ungefähr alle zwei Monate und dann
zwei Mal in der Woche ein Kreis. Ohne weitere Anhaltspunkte hatte diese
Information natürlich keinen Wert. Die Intuition der Ermittlerin sprang an
dieser Stelle aber an, und Kathrin ahnte, dass sie hier einen Hinweis gefunden
hatte. Allerdings konnte sie sich noch gar keinen Reim darauf machen, warum Dr.
Weiß so sehr im Geheimen arbeitete. Eine Affäre wäre sicherlich delikat, aber
in der heutigen Zeit eben auch kein sozialer Selbstmord mehr. Wenn das für
einen Mann in seiner Position denn jemals gegolten hatte. Sie mussten die Frau
finden. Und ihre einzige Hoffnung war, dass diese nichts mit dem Tod des Herrn
Dr. Weiß zu tun hatte, nichts davon wusste oder ahnte und sich deshalb am Abend
am Flughafen einfinden würde. Das waren zwar etwas viele Einschränkungen,
allerdings sah sie keine andere Chance, kurzfristig zu einem Erfolg zu kommen.
Blieb noch der USB-Stick. Und der hatte es in sich. Er
enthielt mehrere Filme, die eindeutig nicht jugendfrei und bestimmt heimlich
aufgenommen worden waren. Ausnahmslos alle zeigten hochrangige Vertreter aus
Politik und Wirtschaft im Liebesspiel mit außergewöhnlich attraktiven Damen.
Kathrin und Thomas beobachteten schweigend, wie ein bekannter Landespolitiker
eine der Damen von hinten nahm. Die lustverzerrten Gesichter waren deutlich zu
erkennen. Offensichtlich gefiel der Frau, was sie erlebte. Weiße halterlose
Strümpfe setzten sich schön von ihrer gebräunten Haut ab. Ihre Brüste schwangen
unter seinen harten Stößen wild hin und her. Der Mann legte seinen Kopf in den
Nacken und hatte einen beeindruckenden Orgasmus. Er stöhnte so laut, das
Kathrin erschrocken die Lautsprecher ausschaltete. Sie sah ihren Kollegen an
und grinste. Der Stick enthielt ungefähr zwanzig Dateien. Und auf einer
entdeckten sie tatsächlich Dr. Robert Weiß…und die unbekannte Frau. Diesen Film
schauten sie sich genauer an.
Weiß trug einen älter anmutenden Bademantel. An einigen
Stellen war er fast durchgescheuert und zudem auffällig fleckig. Die Frau stand
ihm in einem längeren Pelzmantel und High Heels gegenüber. Es war deutlich zu
erkennen, dass Robert Weiß beherrschen wollte. Seine Anweisungen an die Frau
waren ruhig aber kalt. Auffällig war, dass sie ihn nie ansah. Der Mantel fiel
und Thomas entwich ein überraschtes und erregtes Stöhnen. Die Frau war
wunderschön, ihr Körper, wie es für die Ermittler aussah, perfekt. Weiß gab ihr
Befehle. Sie ging vor ihm in die Hocke und begann, seinen harten Schwanz zu
verwöhnen. Klaglos akzeptierte sie, dass er ihren Kopf umklammert hielt und
langsam in ihren Hals vordrang. Das Würgen war mehr als deutlich zu hören.
Katrin war überrascht, wie ergeben sie dabei in seine Augen sah. Er zog sich
zurück und sie leckte den Speichel von seinem Schaft. Unmittelbar griff er in
ihre Haare und zog sie hoch. Mit kalter Stimme bedachte er sie mit
Beleidigungen. Miststück, Hure. Ungerührt nahm sie das hin. Beinahe stieß er
sie zu einem Schreibtisch. Sie setzte sich darauf und spreizte vor ihm weit
ihre Beine. Bei dem sich bietenden Anblick wurde Gier in seinen Augen sichtbar.
Er hatte sich aber unter Kontrolle und gab ihr einen knappen Befehl. Die Frau
begann, sich mit weit gespreizten Beinen vor ihrem Liebhaber zu streicheln.
Robert Weiß hatte sich in einen Sessel gesetzt. Seine Augen waren auf die
rosige Pracht gerichtet, seine Anweisungen steuerten sie. Seine Geringschätzung
ihr gegenüber war überaus auffällig. Deutlich war ein Plug zu sehen, der
schimmernd in ihrem Po steckte. Weiß befahl ihr, einen Analvibrator zu
benutzen. Erst jetzt sah sie ihn wieder an. Ihre Augen lagen nun in denen von
Robert Weiß und eindeutig waren Lust und Vertrauen zu erkennen. Langsam zog sie
den Plug heraus und ersetzte ihn genießerisch durch den Vibrator. Ihr leises
Stöhnen und das Summen des Geräts waren die einzigen Geräusche, die zu hören
waren. Intensiv rieb die Frau nun ihre Perle. Offensichtlich hatte sie
irgendwann einen Orgasmus und noch während sie verzückt die Augen geschlossen
hielt, nahm ihr Weiß den Vibrator ab und schob seinen Penis in ihren Po.
Augenblicklich stieß er hart zu und schlug ihr krachend auf den Hintern. Laut
klatschte Haut auf Haut. Die Frau stöhnte schmerzhaft auf. Weiß interessierte
sich nicht dafür. Er drehte sie herum und drang beinahe brutal wieder von
hinten in ihren Po ein. Immer wieder beschimpfte er sie laut als Ehehure und
als unwürdige Fotze und es dauerte nicht lange, da kam auch er zu einem
Orgasmus. Trotz der plötzlichen Gewalt kam auch die Frau offenbar noch einmal
zu einem Höhepunkt. Die Polizisten beobachteten, wie sich beide beruhigten und
vor allem auch, wie die Härte aus Robert Weiß Gesicht verschwand. Zärtlich
umfasste er die Frau und nichts erinnerte noch an den herrischen Mann, der er
wenige Minuten zuvor noch gewesen war. Augenscheinlich genoss sie seine
Berührungen, das konnten beide Beobachter erkennen. Sie drückte seine Hände und
lächelte entspannt.
Kathrin und Thomas brauchten etwas, um sich nach Ansicht
der Filme wieder auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. Die Dateien waren
erotischer Sprengstoff. Auch wenn eine Affäre einem Mann dieser Kategorie nicht
gefährlich werden konnte, die Veröffentlichung eines solchen Filmes konnte es
ganz bestimmt. Wo die Filme aufgenommen wurden, blieb ein Rätsel, aber die
Verbindung zwischen Weiß und der Frau war im Zusammenhang mit den anderen
Filmen zumindest offensichtlich. Diese Frau war eine Prostituierte. Und mit
Sicherheit waren ihre Dienste nicht billig. Sie vervollständigten ihre Notizen
und die Liste mit den teilnehmenden Männern. Kathrin nahm das Foto der Frau an
sich und begab sich mit Thomas auf den Weg zu Michael Wendt.
Bevor sie ihren Bericht beginnen konnten, wollte ihr Chef
den Oberstaatsanwalt zu dem Gespräch dazu bitten. Der ließ allerdings auf sich
warten, weshalb sie sich privat unterhielten und Kathrin wieder die Blicke
ihres Vorgesetzten auf ihren Brüsten akzeptierte. Irgendwann rauschte Schmidt
dann herein, im Schlepptau einen weiteren Staatsanwalt sowie einen unbekannten
Mann, der als Herr Schuchardt von der Finanzaufsicht vorgestellt wurde. Kathrin
und Thomas waren über den unerwarteten Besuch überrascht und auch ihr
Vorgesetzter schien nicht im Bilde zu sein. Der Oberstaatsanwalt winkte aber ab
und verlangte zunächst den Bericht der Ermittlerin. Kathrin sah zu ihrem
Vorgesetzten, der kaum sichtbar nickte. Zögernd begann sie ihre bisherigen
Ergebnisse vorzutragen und Schmidt folgte ihr schweigend. Zum Abschluss zeigte
sie das Bild der unbekannten Frau und drückte die schwache Hoffnung aus, sie am
Abend am Flughafen aufgreifen zu können. Als sie geendet hatte, sagte zunächst
keiner etwas. Alle warteten auf Oberstaatsanwalt Schmidt.
„Schön“, sagte er schließlich, „hören wir nun den Bericht
von Herrn Schuchardt, um das Bild zu vervollständigen.“
Der Mann von der Finanzaufsicht berichtete von einem
Informanten, der ihnen vor wenigen Tagen einen Hinweis auf einen bevorstehenden
Insiderhandel bei den Weiß-Werken gegeben hatte. Am Montag hätte die Börsen
eine Nachricht zu einer neuen Entwicklung der Werke erreicht, die den Wert
schlagartig hätte durch die Decke gehen lassen. Zufällig waren für diesen Tag
bereits Verkaufsorder auf den Weg gebracht, wie sie erfahren hatten. Diese
konnten sie auf Dr. Robert Weiß zurückverfolgen. Vor etwa einem Jahr hatte Weiß
damit begonnen, seine Beteiligungen an den Werken abzuschmelzen. Dies war
weitgehend unbemerkt geblieben, allerdings konnte er die Papiere nur sehr
langsam verkaufen, da nur ein verhältnismäßig geringer Satz frei am Markt war. Seit
zwei Monaten konnten sie Auffälligkeiten beobachten, hatten aber bis zu dem
Tipp keinen Ansatz für weitergehende Maßnahmen. Am Donnerstag wurde Weiß von
der Finanzaufsicht zum Gespräch einbestellt, am Freitag musste er sich dem
Aufsichtsrat des Unternehmens erklären und wurde massiv unter Druck gesetzt.
„Und in der Nacht von Samstag auf Sonntag war er dann
tot.“ Schmidt nahm Schuchardt den Faden aus der Hand, was der mit einer
gewissen Erleichterung zu akzeptieren schien. „Er will seine riesigen
Beteiligungen zu Geld machen, das Ganze geht ihm nicht schnell genug, er
braucht schnell mehr Geld, er plant den großen Coup, der wird verraten, die
Finanzaufsicht setzt ihn unter Druck, der Aufsichtsrat seiner eigenen Firma
droht ihm mit Konsequenzen. Weiß bricht zusammen und tauscht den angestrebten
Platz an der warmen Südseesonne gegen einen im Kühlhaus ein.“ Er ließ seine
Worte im Raum stehen und sah dabei aus dem Fenster. Dann drehte er sich um und
sah nacheinander Kathrin und ihren Chef an. „Ich weiß nicht, wie sie das sehen.
Ich glaube, wir haben den Fall soeben gelöst. Und auf ihrem Schreibtisch,
Wendt, liegt der Auslöser für diese dramatische Wendung im Leben eines der
großen Industrieführer unseres Landes.“ Er zeigte mit dem Finger auf das Foto
der unbekannten Frau. „Leidenschaft! Eine hübsche junge Frau. Eine Nutte zwar,
aber bestimmt eine mit tollen Titten. Und ein Mann mit viel Geld. Sie verdreht
dem von seiner Frau verachteten und einsamen Mann den Kopf. Er will für sie
frei sein und alles hinter sich lassen. Er will mit ihr von der Bildfläche
verschwinden, unsichtbar werden. Und schließlich bricht alles zusammen. Und uns
versaut er das Wochenende.“ Seine Augen bohrten sich wieder in Kathrin hinein
und fügten ihr beinahe körperlichen Schmerz zu. „Gibt es dazu eine abweichende
Meinung?“
Kathrin hätte gerne etwas erwidert, aber der durch den
Oberstaatsanwalt ausgehende Druck verhinderte ein klares Denken. Was hatte sie
übersehen? Schmidt beendete die Unterhaltung.
„Gut. Dann hätten wir das erledigt. Ich erwarte bis
morgen ihren Abschlussbericht. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.“
Er nickte Wendt zu und verließ mit dem ihn begleitenden
Staatsanwalt und Herrn Schuchardt das Büro. Die Tür wurde ins Schloss gezogen
und zurück blieb bleiernes Schweigen.
„Ich hasse diesen Mann.“
Kathrin erhob sich seufzend und sah den verkniffenen Mund
ihres Chefs. Wahrscheinlich sah er es nicht anders. Sie nickte ihm zu und
verließ mit Thomas den Raum. Kurz vor ihrem Büro sah sie am Ende des langen
Flurs einen gutgekleideten Mann durch die Tür gehen. Er kam ihr merkwürdig
bekannt vor und sie blieb stehen, um ihm nachzusehen.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Thomas legte ihr die Hand
auf die Schulter. Sie wirkte auf ihn gerade sehr erschöpft.
„Nein, in Ordnung ist hier gar nichts.“
Sie schüttelte den Kopf, holte sich einen Kaffee und
begab sich zu ihrem Schreibtisch. Vor ihr lag die Akte, mit den bisher zu dem
Fall gesicherten Informationen. Und an beiden Enden schauten die Flugtickets
heraus. So hatte sie die Akte nicht hinterlassen. Der gutgekleidete Mann! Sie
sprang auf und rannte aus dem Büro heraus über den Flur. Im Rekordtempo flog
sie über die Treppen und hatte keinen Blick für das anzügliche Grinsen der
Uniformierten, denen sie mit hüpfenden Brüsten entgegenkam. Sie erreichte die
große Halle und riss die Tür zur Straße auf. Leise fluchend registrierte sie,
dass der gutgekleidete Mann bereits verschwunden war. Was war hier nur los?
Aufgebracht machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Büro. Thomas kam ihr
bereits entgegen.
„Der Stick ist weg.“
Mit großen Augen schaute sie ihn an. Dann riss sie sich
los und immer noch aufgebracht platzte sie in das Büro ihres Chefs.
„Michael, ich muss wissen, wer der gutgekleidete Mann
war, der heute Morgen mit Schmidt und dir gesprochen hat. Ich habe ihn gerade
wieder gesehen und glaube, dass er den Stick aus der Akte genommen hat.
Michael, das sind vertrauliche und sensible Daten.“ Mit beiden Händen stützte
sie sich auf der Schreibtischplatte ab und sah ihrem Chef in die Augen. „Wer
ist dieser Mann?“
Ihr Vorgesetzter seufzte. Er war kein energischer Mensch.
Er wusste, dass er diesen Job nur bekommen hatte, weil man sich zwischen zwei
anderen Kandidaten nicht entscheiden konnte. Da hatte ihn halt der Dritte
erhalten. Sein Vorteil war die gewisse Ruhe, die er anderen voraushatte.
Allerdings gab es auch Kollegen, die diese Ruhe Handlungsunfähigkeit genannt
hatten. Wendt wusste das. Wie auch immer – zwischen Schmidt und Kathrin stand
er auf verlorenem Posten. Aber hier konnte er sich nicht treiben lassen.
„Ich darf dir das leider nicht sagen, Kathrin. Das ist
geheim.“
„Das ist geheim? Jemand, den ich nicht kenne, schaut in
meine Akten, klaut wichtiges Beweismaterial und ich darf nicht wissen, wer
dieser Mann ist und warum er Informationen bei mir sucht?“
„So geht das Spiel leider manchmal. Es reicht ja, dass
ich es weiß und dass ich damit kein Problem habe.“
„Dieser Mann hat nun Informationen, die aus meiner Sicht
und ohne dass ich die Identität des Mannes kenne, dazu führen können, die
Sicherheit der unbekannten Frau zu gefährden.“
„Die Antwort ist Nein!“
Kathrin seufzte und schloss die Augen. Als sie Wendt
wieder ansah, bemerkte sie erneut seinen Blick auf ihren Brüsten. Sie schloss
die Augen erneut und hasste sich bereits jetzt für das, was sie nun tun würde.
„Du willst schon lange meine Titten sehen, Michael. Habe
ich nicht Recht?“ Ihre Stimme war zuckersüß, ihre Augen nur auf ihren Chef gerichtet.
Ihre Hände lagen unter ihren Brüsten und hoben sie leicht an. „Ständig kleben
deine Augen darauf. Ich spüre fast deinen Wunsch, sie endlich berühren zu
dürfen.“
Michael Wendt starrte sie mit offenem Mund an. Natürlich
hatte sie recht, aber das war jetzt nicht der Punkt. Allerdings konnte er auch
nichts anderes machen, als direkt auf ihre Brüste zu schauen. Es war
übermächtig. Als sie ansetzte, ihr Shirt auszuziehen, begann er zu schwitzen.
„Jetzt kannst du sie noch besser sehen. Gefallen sie dir?
Du liebst große und feste Titten. Mhhhh, Michael, ich kann es kaum erwarten,
endlich deine Hände auf mir zu spüren. Steh auf und komm her.“
Wie in Trance stand Michael Wendt auf und ging um seinen
Schreibtisch herum. Kathrin war ein kleines Stück größer als er. Sein Blick war
fest auf die Halbkugeln gerichtet, die nun in Griffweite lagen. Er nahm selbst
kaum wahr, wie er langsam die Hände ausstreckte. Gleich lägen diese geilen
Dinger in seiner Hand. Ob sie dann auch noch…
„Stopp!“ Seine Hände fielen fast herab. „Willst du denn
gar nicht, dass ich den BH ablege? Willst du sie nicht ganz sehen?“
Er nickte kaum sichtbar und schluckte. Nur kurz konnte er
in ihre Augen sehen. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet? Wie lange
war es her, dass er selbst die Brüste seiner Frau in der Hand hatte? Wobei der
Vergleich hinkte. Vor ihm lag ein Gottesgeschenk. Seine Frau hatte drei Kinder
gestillt und war halt so alt wie er. Wenn man so wollte, war das der berühmte
Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.
„Natürlich willst du sie ganz sehen. Welcher Mann will
das nicht. Und du bist ein Mann.“
Ihre sanfte und schmeichelnde Stimme erhöhte nur seine
Gier. Sie öffnete den Verschluss des BHs und Michael Wendt spürte schmerzhaft
seinen harten Schwanz. Er musste ihn dringend in seiner Position ändern, aber
er traute sich gerade nicht, sich zu bewegen. Als würde es die Stimmung
zerstören.
„Sag mir, wer der gutgekleidete Mann ist und du darfst
meine Titten nicht nur sehen, sondern auch deine starken Hände darauf legen. Ich
kann es kaum erwarten.“
Den letzten Satz seufzte sie regelrecht. Michael Wendt
schluckte wieder. Diese Hexe. Er war in ihrer Hand. Er musste diese Titten
sehen. Er musste sie berühren. Der Schweiß auf seiner Stirn glänzte bereits.
„Der Mann ist…er ist…“ Michael Wendt schluckte erneut.
Kathrin lächelte ihn verführerisch an. Langsam schob sie den BH nach vorne. Die
Augen des Chefs wurden noch größer. Gleich würde es soweit sein.
„Der Mann ist…“
Es klopfte laut an der Tür.
„Hallo Herr Wendt. Haben Sie bitte ein paar Minuten Zeit
für mich?“
Scheiße. Michael Wendt und Kathrin Kramer dachten im
gleichen Moment das gleiche Wort. Die Stimmung und die Spannung waren weg.
Anschließend wurde beiden gleichzeitig die peinliche Situation bewusst.
„Einen Moment bitte, mein Gespräch ist sofort beendet.“
Wendt betonte das Wort „Gespräch“ sehr deutlich und
schaute Kathrin finster an. Die war schon dabei, das Shirt wieder anzuziehen
und wollte nur schnell weg. Und am besten schon mal direkt danach die freien
Stellen in anderen Städten ansehen. Sie flüchtete fast aus dem Büro, während
ihr Chef immer noch etwas abwesend im Raum stand. Dann schüttelte er sich und
begrüßte den verdutzten neuen Besucher. An ihrem Büro angekommen, rief Kathrin
ihrem Kollegen zu, dass sie ihn um 19 Uhr am Flughafen erwartete und stürmte
dann weiter. Sie musste hier raus. Nicht nur wegen der Situation mit Wendt. Die
Scham wurde noch unter der Oberfläche gehalten. Ein anderes Gefühl drängte
hervor. Der Tag hatte sie geil gemacht. Der Sex mit ihrem Freund, der kurze
Schlaf, die ständigen anzüglichen Blicke der Kollegen, die beobachtete Sexszene
mit Frau Weiß, der USB-Stick, die Situation mit ihrem Chef. Jede Aktion für
sich hätte keine Rolle gespielt, wäre vielleicht teilweise sogar eher abstoßend
gewesen. In ihrer Gesamtheit wirkten sie aber anders. Kathrin musste nach
Hause. Deutlich über der Höchstgeschwindigkeit erreichte sie in Rekordzeit ihr
Ziel. Wieder flog sie über die Treppe und riss die Wohnungstür auf. Ihr Freund
trat erstaunt auf den Flur.
„Fick mich!“
Die Ansage war unmissverständlich und trotzdem brauchte
Jan einen Moment zu lange, um zu reagieren. Dann überbrückte er die zwei Meter
zwischen ihnen und küsste seine Freundin. Hart und fordernd drang seine Zunge
in ihren Mund und wurde freudig begrüßt. Er zerrte ihr Shirt hoch, aber sie
wollte sich kaum von ihm trennen. Ihr BH war noch offen, das registrierte er
aber nur am Rande. Seine Hände legten sich fest um ihre fantastischen Brüste
und sie seufzte erregt in seinen Mund. Endlich! Ihre Hose war eng, aber er tat
sein Bestes, sie aus der stehenden Position herunterzuzerren. Schnell kickte
sie die Schuhe fort und löste sich von ihm, um die Jeans selbst auszuziehen.
Jan nutzte die Zeit, um sich ebenfalls von seinen Klamotten zu befreien. Aus
der Hocke blickte sie hoch und sah auf seinen bereits fast vollständig
ausgefahrenen Penis. Sofort nahm sie ihn in den Mund und blies ihn wie von
Sinnen. Ein überraschtes Stöhnen entfuhr ihm und er nahm ihren Kopf in die
Hände, um sie zu führen. Sie hatte ein einzigartiges Talent mit dem Mund und er
musste sich zwingen, es zu beenden. Noch einen kurzen Moment wollte er ihre
Zunge genießen und die Lippen, die sich fest um den dicken Schaft schlossen. Er
zog sie hoch und bedeutete ihr, auf dem Sofa in die Hocke zu gehen. Das gefiel
ihr gut. Die Position, in der am Morgen Susanne Weiß von ihrem potenten Liebhaber
genommen wurde. Nur wollte sie es gerade nicht anal bekommen. Sie spürte, wie
Jan mit seiner Hand ihre Nässe antestete. Laut stöhnte sie auf, als die Finger
vorsichtig ihre Lippen teilten.
„Komm schon, gib mir endlich deinen Schwanz. Siehst du
nicht, wie es um mich steht?“
Er grinste nur und wollte das nicht diskutieren. Solche
Dinge nahm man einfach an. Er ging in Position und drückte sich unter ihrem
erregten Hecheln vorsichtig in ihre heiße Enge hinein. Als er ganz in ihr war,
begann er augenblicklich mit langsamen Stößen. Seine Hände hielten ihre Brüste
fest umschlossen. Der Anblick ihres erregenden Körpers und der Ausdruck der
Lust in ihrem Gesicht trieben ihn an. Jan liebte ihre totale Hingabe. Er
erhöhte die Intensität und sofort erreichte Kathrin einen ersten Orgasmus. Sie
krallte sich in das Sofa hinein und nahm stöhnend seine Stöße hin. Jan ließ ihr
aber keine Verschnaufpause und begann nun heftig zu rammeln. Er konnte
erkennen, dass sie erledigt war aber das spielte jetzt keine Rolle. Hart ging
sein langer Schaft in sie hinein. Seine ganze Kraft lag darin. Kathrin liebte
das und spürte, wie sie erneut davongetragen wurde. Ihr Stöhnen glich einem
Stakkato abgehackter Laute und mit einem erstickten Schrei kam sie erneut und
deutlich heftiger. Das Sofa wurde unter ihren Händen regelrecht malträtiert.
Und sie wurde immer weiter gestoßen. Jans Ausdauer war einfach sagenhaft. Aber
nun spürte sie, dass er nicht mehr lange benötigte. Sein Schnaufen wurde
lauter, seine Stöße kamen aus dem Takt. Wie Susanne Weiß entzog sie sich ihrem
Liebhaber, setzte sich vor ihn und ließ die Faust über den langen Schaft
fliegen, während sie ihn heiß ansah. Allein der Blick reichte aus, um ihm über
die Klippe zu helfen. Der kurze Schrei kündigte seinen Höhepunkt an und Kathrin
nahm die Eichel sofort in den Mund. Der Saft spritzte in sie hinein und sie
nahm alles auf. Sie entließ den Schaft, schaute Jan an und schluckte mit einem
Lächeln. Unter seinem entspannten Seufzen säuberte sie die Eichel von den
Resten seines Spermas.
„Dein Schwanz ist der Beste. Ich liebe dich, Jan.“
Er zog sie hoch und küsste sie. Das war Erwiderung genug.
Kathrin war glücklich, dass die Dinge zwischen ihnen offenbar wieder besser
funktionierten. Nachdem sie sich ausgiebig gestreichelt hatten, hörte Jan
gespannt den Erklärungen seiner Freundin zu, wie es zu der eben erlebten
Situation gekommen war. Als er den Teil mit Michael Wendt hörte, machte er
große Augen. Im Gegensatz zu ihr wollte er hier aber noch nicht schwarzsehen.
Schließlich kannte er ihren Chef ebenfalls und setzte zunächst auf eine
Entschuldigung und ein klärendes Gespräch. Sie hatten noch Zeit, bevor Kathrin
zum Flughafen aufbrechen musste. Die Atmosphäre war immer noch aufgeladen und
sie genossen in einer zweiten Runde ruhigen Sex, während Kathrin auf seinem
Schoß saß.
KAPITEL 0.3
Es war wichtig, die Dinge selbst zu Ende zu bringen.
Zumindest wollte sie anwesend sein, wenn das letzte kleine Stück seiner
Hoffnung erlosch. Sie musste es sehen und sie musste es hören. Und sie würde
Mühe haben, sich zurückzuhalten. Nein, sie würde es gar nicht erst versuchen. Alles
hätte anders sein können. Er hätte nur ein wenig ehrgeiziger sein müssen. Und
visionärer. Und stärker. Sie wäre an seiner Seite gewesen. Nicht mehr wie
früher. Das war Geschichte. Warum musste er so ein Verlierer sein? Aber was
nützte das jetzt. Die Chance war vorbei. Seine Chance. Ihre begann erst. Der
Blick fiel wieder aus dem Fenster. Wie häufig sie hier gestanden hatte, nur um
den Teufel zu sehen. Und sie konnte den Blick nicht abwenden.
Sie spürte, wie die Aufregung in ihr stieg. Den ganzen Tag
schon. Sie schloss die Augen und spürte das Kribbeln über den Körper laufen.
Die Spannung in ihren Brüsten, die Wärme in ihrem Schoß. Es musste sein. Sie
konnte es nicht anders in den Griff bekommen.
Auch heute würde sie es machen müssen.
KAPITEL 5
Entspannt fuhr Kathrin zum Flughafen. Es war die richtige
Entscheidung gewesen, nach Hause zu fahren und sich von Jan die Spannung aus
dem Körper vögeln zu lassen. Seit dem letzten Versöhnungssex waren zwar nicht
einmal 24 Stunden vergangen. Allerdings spürte sie, dass sie endlich zusammen auf
einer neuen Ebene angekommen waren. Gut gelaunt parkte sie den Wagen und traf
ihren Kollegen Thomas. Er informierte sie über die Dinge, die in ihrer
Abwesenheit geschehen waren. Michaels Wendt war offensichtlich sauer auf sie,
wobei Thomas keinen Grund nennen konnte und auf das Gespräch im Büro verwies.
Kathrin wollte darüber aber lieber nicht reden. Vor allem nicht mit dem
Kollegen, deshalb lenkte sie zum Einsatz über.
Sie einigten sich darauf, dass Kathrin die Szenerie von
der Empore aus beobachten und Thomas leiten sollte. Kathrin hatte den
gutgekleideten Mann am Morgen bereits gesehen, so wie er auch sie. In zwei
Stunden sollte der Flug gehen und sie waren gespannt darauf, was geschehen
würde. Eigentlich wussten sie gar nichts. Es war ausschließlich eine Vermutung,
dass die unbekannte Frau noch nichts vom Tod Dr. Robert Weiß wusste und sie
einen Treffpunkt am Terminal ausgemacht hatten. Wenn Kathrin genauer darüber
nachdachte, war es eher eine schwache Hoffnung als eine Vermutung. Inzwischen
stand sie bereits eine halbe Stunde auf der Empore und versuchte zwischen all
den Menschen ihre Zielperson auszumachen. Geduld war noch nie ihre Stärke.
Diese Art von Aufgaben waren ihr deshalb verhasst. Zudem waren sie auf sich
allein gestellt. Sie vertrauten ihrem Chef in dieser Angelegenheit nicht. Es
war ihnen unklar auf wessen Seite er stand und sie wussten, dass er Weisung
hatte, alle Schritte zunächst von Oberstaatsanwalt Schmidt absegnen zu lassen.
Deshalb war es auch nicht möglich, die polizeilichen Einrichtungen des
Flughafens zu nutzen. Eine Eskalation war vor allem auch vor diesem Hintergrund
zu vermeiden.
Dann sah sie plötzlich den gut gekleideten Mann. Er hatte
also tatsächlich einen Blick in die Akte geworfen. Wer war dieser Mann und
warum verfolgte er die Frau? Und warum wurde seine Identität als geheim
eingestuft? Lässig lehnte er gegen eine Säule und las ein Magazin. Allerdings
vergaß er dabei, umzublättern oder war ein äußerst schlechter oder langsamer
Leser. Zudem schaute er immer wieder über den Rand seiner Zeitung und wenn sie
genau hinsah, bewegten sich seine Lippen. Er war also nicht allein und besprach
sich mit anderen, wahrscheinlich ähnlich gut gekleideten Männern. Kathrin
versuchte, die Kollegen des Mannes ausfindig zu machen. Es dauerte eine
Zeitlang, dann hatte sie tatsächlich zwei von ihnen entdeckt. Und wie der erste
Mann waren sie auffällig gut angezogen. Aus taktischen Gründen vermutete sie
bei der Anordnung der Männer eine weitere Person in einem vierten Bereich. Sie
konnte aber niemanden ausmachen. Kathrin informierte Thomas über ihre
Entdeckung und beschrieb ihm die Positionen der Männer. Er schlenderte durch
die Halle und versuchte, sich in der Nähe des ihnen bereits mehrfach begegneten
Mannes aufzuhalten. Es musste doch möglich sein, etwas über ihn herauszufinden.
Die Frau fiel Kathrin dann eher zufällig auf. Sie konnte
ihr Gesicht auf die Entfernung hin nicht zweifelsfrei erkennen. Sie wurde auch
nur deshalb aufmerksam, weil die Frau nun seit bereits mehreren Minuten in der
Nähe einer auffälligen Skulptur stand. Es war deutlich, dass es sich um eine
junge und zweifellos um eine schöne Frau handelte. Sie trug ein stilvolles und
sehr figurbetontes aber nicht aufdringliches Kleid, das einen schlanken Körper
mit schön geformten Brüsten erahnen ließ. Dazu trug sie High Heels. Das leicht wellige
Haar fiel auf ihre Schulter. Kathrin konnte aus ihrer Position die durchaus
bewundernden Blicke erkennen, mit denen Männer und Frauen diese Schönheit
bedachten. Auch die Augen der Polizistin waren deshalb an ihr hängengeblieben.
Erst dann bemerkte sie, dass die Frau keinen Koffer oder etwas Vergleichbares in
ihrer Umgebung hatte, das auf eine Reise oder einen geschäftlichen Flug
hindeutete. Vor allem aber fiel Kathrin auf, dass die Frau sich nervös
umschaute und ihre Aufregung von Minute zu Minute deutlicher wurde.
Die Polizistin informierte ihren Kollegen, der sich
umgehend auf den Weg machte. Weil sie die Einrichtungen der Flughafenkollegen
nicht nutzen konnten, ohne auffällig zu werden, hatten sie vereinbart, die Frau
sofort zu einem ihrer Autos zu bringen und mit ihr in die Zentrale zu fahren.
Als Thomas die Frau fast erreicht hatte, konnte Kathrin erkennen, wie auch in
die gut gekleideten Männer Bewegung kam. Offensichtlich hatten sie die Frau nun
auch entdeckt. Kathrin verließ umgehend ihren Posten und warnte den Kollegen.
Die Treppe war direkt neben ihr und schnell stand sie in der Halle und bewegte
sich ebenfalls in Richtung der Frau. Kathrin konnte erkennen, dass Thomas die
Frau erreicht hatte, ihr seinen Ausweis zeigte und sie aufforderte, ihn zu
begleiten. Der Gesichtsausdruck der Frau zeigte nun Panik, aber offenbar fand
der Kollege die passenden Worte, um sie in Bewegung zu setzen. Die verfolgenden
Herren hatten das nun auch bemerkt und steuerten auf die Beiden zu, hielten
sich aber im Hintergrund. Thomas und die Frau verließen die Halle und gingen in
Richtung Parkhaus. Die drei Männer folgten und hinter ihnen ging Kathrin. Sie
ahnte, worauf die Männer warteten, ließ es aber nicht soweit kommen.
„Polizei! Nehmen Sie die Hände hoch!“
Die Männer drehten sich erschrocken um und blickten in
die Mündung von Kathrins Dienstpistole. Der offensichtliche Anführer, den Kathrin
bereits kannte, fasste sich als Erster.
„Sie machen einen Fehler, Frau Kramer. Nicht wir sind der
Feind. Wir haben die gleichen Ziele. Lassen Sie uns zusammenarbeiten.“
„Quatschen Sie keinen Mist. Sie haben den USB-Stick an
sich genommen und wollten die Frau abpassen. Wer sind Sie und wer ist diese
Frau?“
„Wir schützen die Männer, die Sie zweifelsohne auf dem
Stick gesehen haben. Und deshalb werden Sie verstehen, dass wir nicht zulassen
können, dass diese Dateien in die falschen Hände geraten. Und um
herauszufinden, warum sich Robert Weiß in den Fluss gestürzt hat, brauchen Sie
den Stick gewiss nicht.“
„Woher wussten Sie, was auf dem Stick ist?“
„Intuition, meine Liebe, Intuition. Ich sagte doch, wir
schützen die Männer, die dort zu sehen sind. Und jetzt nehmen Sie die Waffe
herunter.“
„Ich weiß immer noch nicht, wer Sie sind und wer die Frau
ist. Aber das ist jetzt egal. Ich rufe die Kollegen und lasse sie von zwei
Streifenwagen abholen. Thomas, bist du bitte so nett. Du kannst dann auch mit
der Dame vorausfahren.“
„Frau Kramer, Sie sind doch eine intelligente Frau. Glauben
Sie, es bringt Sie einen Schritt weiter, wenn Sie uns abführen lassen? Sie
wissen, dass wir mit Ihrem Chef und vor allem auch mit Oberstaatsanwalt Schmidt
zusammenarbeiten. Machen Sie die Dinge doch nicht unnötig kompliziert.“
Sie sah sein unauffälliges Nicken, reagierte aber zu
spät. Der Schlag des vierten Mannes auf ihren Kopf machte sie handlungsunfähig.
In einem kurzen Moment sah sie noch, wie die drei anderen Männer sich auf
Thomas und die Frau zubewegten. Dann verlor sie das Bewusstsein.
© 2018 Bolle
Wieder eine tolle Geschichte.
AntwortenLöschenBin gespannt, wann es weiter geht ?
Ich bleib dran.
Ein wenig Geduld musst du noch haben. Aber eines verspreche ich schon jetzt: Es wird furios werden :-)
AntwortenLöschenViel Spaß