Montag, 10. September 2018

Vironum, Teil 1

INHALT

Ein mächtiger Mann wird ertrunken aufgefunden. Die Ermittlerin spürt sofort den Druck, den Fall als Unfall oder Selbsttötung zu den Akten zu legen. Aber sie hat Zweifel. Was störte sie nur an dem heimlich beobachteten Sexspiel der Ex-Frau des Mannes? Und was hat es mit der schönen Frau auf sich, deren Bild sie versteckt im Schrank des Mannes findet? Für die Ermittlerin ergibt sich ein bruchstückhaftes Bild aus Leidenschaft und Sex, das sie selbst nicht kalt lässt.
© 2018 Bolle

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STORY


TEIL 1

KAPITEL 0

Sie stand am Fenster und blickte nachdenklich hinaus. Der Teufel hatte ihn nie akzeptiert. Schon als sie zum ersten Mal aufeinandertrafen, war ihr das klar geworden. Das gab den Dingen, die sich entwickelten eine gewisse Zwangsläufigkeit. Aber wirklich verstanden hatte sie das erst später. In einem speziellen Blickwinkel bestimmt zu spät. Bei dem Gedanken konnte sie ein leises Lächeln nicht unterdrücken. Gut, vielleicht musste sie ihre eigene Rolle in den vergangenen Jahren von der Zwangsläufigkeit ein wenig ausnehmen. Aber wenn man das einmal ausblendete, ergab sich ein klassischer Konflikt. Und nun würde sie als Siegerin auf den Trümmern stehen. Er hatte es in Gang gesetzt, ohne es selbst zu überblicken. Wie er viele Dinge eben nicht in ihrer Bedeutung wahrgenommen hatte. Zumindest hatte er nie etwas dazu erwähnt. Sie sah das Gesicht des Teufels vor sich. Was würde der Teufel wohl sagen, könnte er sie jetzt sehen. Kurz vor dem Triumpf. Das säuerliche Lächeln konnte sie nicht unterdrücken. Sie schloss die Augen und hatte die Bilder wieder vor sich. Heute würde sie es erneut tun müssen. Der Schauer lief langsam ihren Rücken hinab.

Die leichte Berührung an ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken. Es war Zeit.

KAPITEL 1

Sie war schön. Sie wusste es. Alle wussten es. Der große Spiegel zeigte ihr schön geschnittenes Gesicht, ihre kugelig aufgestellten großen Brüste, ihre langen Beine und ihre schlanke Figur. Schließlich war sie eine Heeba. Aber auch wenn alle es wussten, war es etwas Besonderes, sich heute der Gemeinschaft präsentieren zu dürfen. Wie lange hatte sie von diesem Tag geträumt? Wie lange hatte sie nicht zu wagen gehofft, dass sie jemals für diese Zeremonie ausgewählt werden könnte? Und dann hatte der neue Hochmeister sie dazu bestimmt, mit ihm zusammen das Einführungsritual zu begehen. Beinahe wäre sie ohnmächtig geworden und in der Zeit nach der Verkündung hätte sie jeden Tag vor Glück zerspringen können. Auch wenn sie zu den bevorzugten Heebas des neuen Hochmeisters zählte, hatte sie seine Entscheidung nicht für möglich gehalten. Die anderen Frauen ihres Standes hatten sich für sie gefreut, allerdings konnte sie ebenfalls ihren Neid spüren. Beides machte sie noch ein Stück zufriedener.

Und nun war der Tag gekommen. Zwei Skibas bereiteten sie vor. Ruhig und routiniert erledigten sie ihre Arbeit und nahmen der jungen Heeba damit ein wenig die Aufregung. Denn aufgeregt war sie. Und vor allem erregt. Nach den alten Regeln durfte sie sich selbst nicht berühren, weder ihre Brüste, vor allem aber nicht ihr Geschlecht. Das hätte es aber auch nicht bedurft. Sie wusste, sie war feucht. Sie war bereit. Selbst die sonst eher desinteressierten Skibas konnten sich der Wirkung ihrer Ausstrahlung nicht entziehen und wirkten je länger die Vorbereitungen andauerten immer feierlicher. Schließlich war sie gereinigt, ihre Frisur saß und das Makeup war perfekt. Sie erinnerte sich daran, dass auf alten Bildern längst vergangener Generationen noch die Intimrasur als Teil des Rituals dargestellt wurde und musste lächeln. Intimbehaarung hatten die Herren zumindest für die Heebas abgeschafft. Mit einem Blick auf ihre blanken und bereits glänzenden Liebeslippen musste sie unwirklich seufzen.

„Jetzt dauert es nicht mehr lange, Joana.“ Eine der Skibas hatte sie angesprochen. Durfte das diese einfache Frau überhaupt in dieser Situation? Joana beschloss, dass sie sich darüber nicht ärgern wollte. „Bald dürft Ihr Euch mit dem Hochmeister vereinigen. Unser Werk ist nun getan.“

Sie halfen Joana in den langen Umhang und stellten die High Heels bereit, die für diesen besonderen Tag bestimmt waren. Die meisten Skibas hatten noch nie Schuhe dieser Art getragen und konnten sich auch nicht vorstellen, dass man darauf laufen konnte. Allerdings bekam ihr Stand auch nur in ausgesuchten Fällen Gelegenheit, eine solche Erfahrung zu machen. Schließlich waren die Füße der Heebas sämtlich zierlicher als die ihren. Und nur für diese Füße gab es diese Art von Schuh. Joana hatte einmal zufällig aufgeschnappt, dass sie bei den Skibas hinter vorgehaltener Hand kichernd Arbeitsschuhe genannt wurden.

Joana schlüpfte in die High Heels hinein und spürte den angenehmen Schauer, der ihr über den Rücken lief. Sie betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Ja, sie war bereit. Bereit, um Geschichte zu schreiben. Noch einmal atmete sie tief durch und nickte den Skibas zu. Die nahmen das in einer Schleppe auslaufende Ende des Umhangs und verließen hinter der hochaufgewachsenen Heeba die Vorbereitungsräume. Diese lagen in einem etwas abgesonderten Teil der Anlage und je näher sie der Bühne kamen, desto lauter hörten sie das Gemurmel des Publikums. In der kleinen Halle vor dem Bühneneingang trafen sie auf das Gefolge des Hochmeisters. Als sie Joana erblickten, gab es ein leises Raunen unter den Herren und ein anerkennendes Nicken der drei ebenfalls ausgewählten Heebas. Auch den anwesenden Skibas musste Joana eine gewisse Ergriffenheit zugestehen, obwohl sie ihnen derlei Emotionen ansonsten eher absprach. Sie schlug die Augen nieder und ging ehrerbietig in die Hocke. Mit beiden Händen öffnete sie den feierlichen Umhang des Hochmeisters und küsste zur Begrüßung seinen Penis wie es schon ewig Sitte war. Der Herr lächelte auf Joana herunter und zog sie hoch. Dann nahm er ihre Hand und sah sie an.

„Du siehst bezaubernd aus, Joana. Mehr als würdig für dieses Ritual und ich verbeuge mich vor deiner Schönheit. Ich habe die richtige Heeba erwählt.“ Wieder spürte Joana diesen wunderbaren Schauer ihren Rücken entlanglaufen. „Bist du bereit für den großen Schritt?“

„Ja, Herr. Und ich danke Euch noch einmal für die Ehre, die ihr mir erweist.“

Er nickte ihr lächelnd zu und winkte dann dem gesamten Gefolge einmal als Zeichen, dass nun der Moment gekommen war. Die Tür zur Bühne wurde geöffnet und sie traten in das Scheinwerferlicht des zentralen Platzes ihrer Welt. Tosender Applaus brandete auf und unter den Jubelschreien der Zuschauer nahmen sie ihre Plätze ein. Der Hochmeister führte Joana an den Bühnenrand und zusammen verbeugten sie sich und nahmen weiter die Begeisterung entgegen, die ihnen aus allen Ständen entgegenschlug. Im vorderen Bereich jubelten die Herren mit ihren Gästen aus der externen Welt. Dahinter waren die strahlenden und glücklichen Gesichter der anderen Heebas zu sehen. Ganz hinten und an den Rändern applaudierten die Skibas dem neuen Zeitalter entgegen. Joana wurde zu einem Sitzschemel geführt, hinter dem die beiden Skibas die Schleppe ablegten und dann an den Bühnenrand verschwanden. Der Hochmeister nahm neben ihr Platz und sein Vorgänger sprach ein paar einführende Worte. Dies leitete ein umfangreiches Programm mit Musik und Tanz ein. Den Gastredebeitrag übernahm ein führender Politiker der externen Welt. Joana hatte bereits einmal mit ihm zu tun und erinnerte sich an einen angenehmen Abend mit einem kultivierten Mann. Dabei dachte sie zum ersten Mal an diesem Tag an ihre Freundin Joy, die an dem Abend ebenfalls anwesend war. Eine plötzliche Wehmut überkam sie aufgrund des plötzlichen Verschwindens ihrer Freundin vor einigen Wochen. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass Joy ihr Land verlassen könnte. Vironum war ihre Heimat. Wie konnte man an einem anderen Ort leben? Aber sie spürte, dass sie ihre Freundin heute gerne um sich gehabt hätte. Aber dies war ihr Tag und sie wollte sich nicht davon ablenken lassen. Dann trat der neue Hochmeister an das Rednerpult und das Volk von Vironum nahm seine Rede begeistert auf. Auch Joana ließ sich davon anstecken und ihre Ungeduld auf den bevorstehenden Höhepunkt stieg mit jeder Minute. Die mitreißende Rede dieses energischen Mannes hatte eine zusätzlich stimulierende Wirkung auf sie und Joana musste sich zwingen, nicht die Schenkel zusammenzupressen. Aber sie erlaubte sich, kurz die Augen zu schließen und das Gefühl zu genießen, das ihren Körper erfasste.

Die Rede endete mit einem begeisterten Applaus des Publikums. Sie waren von ihren Sitzen aufgesprungen und die Begeisterung der Menschen siedete auch im Bewusstsein des bevorstehenden Rituals über. Das Licht wurde gedämmt und die Regie spielte das allen bekannte Lied zur Ritualeröffnung ein. Stille breitete sich über den Saal und alle lauschten andächtig der Melodie. Während dessen wurde Joana von den Skibas zu einem Podest geführt und mit dem Ende des Lieds erlosch das Licht im Saal vollständig und ein einzelner Scheinwerfer war auf Joana gerichtet. Die andächtige Stille wich einer atemlosen Spannung. Joana genoss die auf sie gerichteten Blicke. Dann griff sie entschlossen die Befestigungen des überlappenden Umhangs und ließ ihn fallen. In ihrer nackten Schönheit stand sie vor den Augen ihrer Welt auf ihren hohen Schuhen. Das einsetzende Raunen ließ eine Gänsehaut auf ihrem Körper entstehen.

Joana sah den Hochmeister neben dem Podest stehen und vorsichtig stieg sie herunter. An seiner Hand ging sie zu dem nun im Vordergrund der Bühne stehenden großen weiteren Podest, das weich gepolstert war. Bevor sie hinauf stiegen, löste auch der Hochmeister seinen Umhang. Joana wiederholte noch einmal die rituelle Begrüßung und küsste den nun bereits stark angeschwollenen Penis des Hochmeisters. Sie wusste, wie groß er werden konnte und genießerisch schloss sie die Augen. Dies war nun ihr besonderer Auftritt und sie würde alles tun, um ihn für alle und vor allem für sich selbst positiv in der Erinnerung zu behalten. Lächelnd erhob sie sich und wurde vom Hochmeister auf das Podest geführt. Ihr Anblick auf den großen Bildschirmen irritierte sie ein wenig. Aber sie ließ es nicht an sich heran. Entspannt legte sie sich zurück, stellte die Füße in den High Heels auf die Unterlage und öffnete für alle ihre Beine. Ein leises und erregtes Raunen ging durch die Menge als ihr rosiges Inneres auf den Leinwänden sichtbar wurde. Wie es das Protokoll bestimmte, ging der Hochmeister nun vor ihr in die Knie und nahm den Geschmack ihrer Lust auf. Als die Zungenspitze die Lippen teilte, erschauerte ihr Körper und ein lautes Seufzen erreichte über die Lautsprecheranlage das Publikum. Joana bäumte sich auf und reckte sich ihrem Liebhaber entgegen, als er ihre Perle umspielte. Seine Hände lagen um ihren runden Hintern und zogen sie näher zu sich heran. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt, ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Augen geschlossen. Die Hände umfassten ihre Brüste. Joana gehörte ganz der Lust. Selbst genießen, Lust schenken und immer ein erotisches Bild ihrer Selbst geben. All die Automatismen, die sie seit ihrer ersten Blutung gelernt und die sie auf diesen Moment vorbereitet hatten, liefen nun ab. Zeige dem Herrn, wie viel Lust seine Berührungen geben. Errege ihn durch deine Reaktion auf das, was er mit dir macht. Und Joana genoss und ihr durch die Anlage verstärktes Stöhnen erregte sie selbst.

Er ließ von ihr ab und küsste sie erneut, ließ sie die eigene Erregung schmecken. Nun spürte sie seine starken Hände an ihren festen Brüsten und sofort zog sie ihre Hände fort, um ihn zu umarmen. Der Herr führte. Immer. Der Hochmeister löste den Kuss und Joana wusste, was das Protokoll nun einforderte. Sie drehte sich längs auf die Matte, während sich ihr Partner erhob und unter dem rhythmischen Klatschen des Publikums ruhig um das Podest bis zu den wenigen Stufen herumlief. Vorsichtig bewegte er sich zwischen ihre wieder geöffneten Schenkel. Sein hartes Glied stand in imposantem Ausmaß steil von ihm ab. Joanas Augen klebten darauf und sehnten den Moment herbei, in dem er endlich in sie eindrang. Der Hochmeister spreizte fast schmerzhaft ihre Beine und ließ seine dicke Eichel durch die Nässe ihrer Lippen gleiten. Mit einem Lächeln genoss er ihr bereits entrücktes Stöhnen. Dann drang er in sie vor und dehnte sie unter ihrem beständigen Seufzen. Die Kameras zeigten, wie die Vereinigung komplett wurde und ein erster Jubelsturm brandete auf. Joana spürte wieder seine Hände an ihren Brüsten und sie selbst nahm die Hände wieder zur Seite, um dem Herrn und der Kamera alle Möglichkeiten zu geben.

In einem ruhigen Rhythmus begann er, sie zu stoßen. Als wären sie ganz für sich, hatte er keine Eile bei dem, was er tat. Der Hochmeister genoss diese ihn perfekt umschließende heiße Enge. Diese Heeba war wie für ihn gemacht. Er hatte sie schon häufig zu sich geholt und als er schließlich zur Wahl berufen wurde, wusste er bereits, mit wem er im Falle des Erfolgs das Ritual begehen würde. In der externen Welt hätte er sich wahrscheinlich in sie verliebt, in seiner Welt gab es so etwas zum Glück nicht. Der Herr bestimmte, wie häufig eine Heeba zu ihm kam und in dieser Zeit hatte sie seine gesamte Aufmerksamkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Sein Lächeln wurde breiter, als er spürte, dass Joana auf den ersten Orgasmus zusteuerte. Er ließ einen Finger seine Stöße begleitend über ihre Klitoris streichen und genoss ihre Explosion, während er sie ruhig weiterstieß. Wieder brandete Applaus auf. Eine Heeba war für die Lust der Herren gemacht, aber eine solche Reaktion während des Rituals war selten. Joana nahm das nur am Rande wahr, als die Lust sie machtvoll durchströmte. Der Hochmeister fühlte sich so groß und so gut in ihr an. Sie wollte nichts anderes spüren. Nie mehr. Er intensivierte seine Stöße und umfasste ihr Becken. Ihre langen Beine waren weit gespreizt, während sein Schwanz hart in sie einfuhr. Die Lautsprecheranlage übertrug nun deutlich das Stöhnen beider Partner und gebannt fieberten die Zuschauer dem Finale entgegen. Joana war bereits wieder soweit und ihr Körper übergab sich windend und zuckend dem Höhepunkt der Lust und auch der Hochmeister spürte nun, dass er gleich das Ziel erreichen würde. Noch einmal intensivierte er seine Stöße, sah mit großen Augen die wunderschöne Frau in ihrem Liebeskrampf. Dann spürte er seinen Saft kommen und mit einem erstickten Stöhnen spritzte er in die Heeba hinein, während er tief in ihr verharrte.

Der Jubel des Publikums kannte keine Grenzen. Alle standen von ihren Plätzen auf und klatschten und schrien begeistert. Die Menschen lagen sich in den Armen und starteten begeistert in das neue Zeitalter. Völlig entrückt küsste der neue Hochmeister seine erwählte Heeba und zog sich dann aus ihr zurück. Er legte sich neben sie und sofort zoomte die Kamera wieder zwischen die weit geöffneten Beine der jungen Frau. Die Begeisterung wurde noch einmal lauter, als auf den Bildschirmen das aussickernde Sperma sichtbar wurde. Wie es das Ritual erforderte, wurde von der Regie nun die Nationalhymne eingespielt, die von den Menschen mit gebanntem Blick auf die Leinwand begeistert mitgesungen wurde. Die beiden Hauptpersonen ließen sich davon nicht stören und küssten und streichelten sich, bis der Gesang beendet war. Dann erhoben sie sich vom Podest und zeigten sich noch einmal ihrem Publikum, dass sie wieder frenetisch feierte. Die Skibas kamen und legten ihnen die Umhänge um. Zusammen verließen sie die Bühne. Der Rest des Abends sollte eine große Party werden und Joana dachte trotz der eigenen Erschöpfung daran, dass die anderen Heebas in den nächsten Stunden sicherlich einiges zu tun bekämen und dass im Eifer des Gefechts mit Sicherheit auch die eine oder andere hübsche Skiba den Herren zu Willen sein würde.

KAPITEL 0.1

Es war vollbracht. Jetzt stand sie wieder am Fenster und war von den widersprüchlichen Gefühlen überrascht. Sie war erleichtert, dass es vorbei war. Sie war erfreut, da jetzt etwas Neues begann. Sie war zornig, dass es soweit hatte kommen müssen. Sie war … sentimental. Diese Empfindung überraschte sie am meisten. Wie wäre es gewesen, wäre sie nicht schwach geworden? Wenn sie selbst stärker gewesen wäre? Was wäre gewesen, hätte sie sich nicht dem Teufel ausgeliefert? Wie wäre es gewesen, wäre er stärker gewesen?

Sie hatte es zuvor bereits geahnt. Heute Nacht würde sie es wieder machen müssen. Sie spürte, dass ihr keine andere Wahl bliebe, wenn sie die nächsten Tage überstehen wollte. Der Drang war einfach stärker als sie.

KAPITEL 2


Der Anruf kam wieder einmal zur unpassenden Zeit. Wie immer fühlte sich Kathrin so, als wäre sie gerade erst eingeschlafen. In diesem Fall war das sogar nicht ganz falsch. In dem Auf und Ab ihrer Beziehung hatte in dieser Nacht wieder einmal Versöhnungssex auf dem Tableau gestanden. Und was immer sie sich gegenseitig vorwerfen konnten und was immer auch zwischen ihnen stehen mochte – dieser Sex war einfach geil. Kathrin war glücklich und enorm befriedigt eingeschlafen. Das musste nun vor ungefähr drei Stunden gewesen sein, wie sie mit einem Blick aus halb geöffneten Augen auf den Wecker feststellen konnte. Jan murmelte im Schlaf und seine Wärme ließ für eine Sekunde die Idee in ihrem Kopf sich gut anfühlen, den Anruf einfach zu ignorieren. Aber sie wusste, dass sie im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen von diesem Anruf nicht loskommen könnte. Er würde beginnen, sich in ihrem Kopf auszudehnen, eine Geschichte zu spinnen, die von Verrat, Mord und Verzweiflung erzählen würde und ihr die Nacht rauben. Da konnte sie sich besser gleich darum kümmern.

Kathrin Kramer war Ermittlerin für Gewaltverbrechen bei der örtlichen Polizei. Situationen wie die vorliegende kamen halt vor und sie war nun lange genug dabei, um mit den nächtlichen Störungen umgehen zu können. Als sie ihren Chef am anderen Ende begrüßte, war sie bereits wach. Sie nahm die kurzen Informationen auf und war bei der Verabschiedung bereits im Bad. Wasser ins Gesicht, das eingetrocknete Sperma entfernen und Zähne putzen. Sie fühlte sich nicht wie neugeboren aber zumindest deutlich besser. Fünf Minuten später saß sie bereits im Auto auf dem Weg zum beschriebenen Ort.

Nach einer halben Stunde stellte sie den Wagen ab und war wieder einmal froh, dass sie ihre Gummistiefel immer im Auto hatte. Eine männliche Leiche wurde an einem Flussufer entdeckt. Die Umgebung war durch ständige Überschwemmung sumpfig. In ihren grellbunten Stiefeln stakste Kathrin nun zu dem hell erleuchteten und abgesperrten Bereich, grüßte den Kollegen in Uniform und bekam von Klementine, der guten Seele, einen Kaffee in die Hand gedrückt. Überrascht stellte sie fest, dass ihr Chef ebenfalls anwesend war und sich im Gespräch mit einem noch besser angezogenen Herren befand. Neben dem diensthabenden Staatsanwalt war sogar der Oberstaatsanwalt anwesend. Was war denn hier los? Als Kathrin sich der Gruppe näherte, verabschiedete sich der auffallend gut gekleidete Herr und grüßte die Ermittlerin im Vorbeigehen mit einem knappen Nicken.

„Guten Morgen, meine Herren. Wenn sich so hohe Gehaltsklassen in der Nacht aus dem Bett bemühen, steht uns bestimmt ein spannender Fall bevor. Wer war denn der gutaussehende Mann, der vergessen hat, sich mir vorzustellen?“

Die Herren sahen sich an. Kathrins Missachtung irgendwelcher Hierarchiestufen war sprichwörtlich und brachte ihren Chef immer mal wieder in Erklärungsnot. Letztlich entschuldigte er es mit dem Vorrecht der Jugend und verwies auf ihre exzellenten Aufklärungsquoten.

„Guten Morgen, Kathrin. Ich befürchte, es ist eher unspektakulär.“ Die Augen ihres Chefs wanderten automatisch von ihren Augen auf ihre offenbar festen Brüste, die er gerne einmal mit seinen Händen umfasst hätte. Kathrin kannte diese Reaktion bereits und hatte eine Ahnung von seinen Wünschen. Ein kurzes Lächeln umspielte ihren Mund, als er fortfuhr.

„Eine männliche Leiche. Zurzeit deutet alles auf Ertrinken ohne Fremdeinwirkung hin. Die Papiere die er bei sich trug, weisen ihn als Dr. Robert Weiß aus. Deshalb ist auch der Herr Oberstaatsanwalt vor Ort.“

„Robert Weiß? Der Vorsitzende der Weiß-Werke? Können Sie schon etwas zu Unfall oder Selbsttötung sagen?“

„Wir gehen von einem Unfall aus, dürfen aber natürlich gerade in diesem öffentlichkeitswirksamen Fall nichts außer Acht lassen. Frau Kramer, ihr Vorgesetzter hat sich dafür entschieden, ihnen diesen Fall zu übertragen. Ich verhehle nicht, dass ich diese Entscheidung kritisch sehe.“

Oberstaatsanwalt Schmidt machte eine kurze Pause und ließ seine Worte wirken. Sein Blick ging umgekehrt von ihren Brüsten in ihre Augen, blieb dort aber eisenhart hängen. Kathrin war ein wenig überrascht, dass er wusste, wer sie war. Er durchbohrte sie regelrecht.

„Sicherlich muss ich nicht betonen, dass in diesem Fall Zurückhaltung angezeigt ist. Deshalb werde ich jeden ihrer Schritte beobachten und werde über jede Maßnahme vor ihrer Durchführung informiert. Haben wir uns da verstanden, Frau Kramer?“

„Selbstverständlich, Herr Oberstaatsanwalt. Verraten Sie mir nun noch, wer der gutgekleidete Herr war, der gerade davon gefahren ist?“

„Das spielt für ihre Ermittlungen keine Rolle. Alles Weitere wird ihr Vorgesetzter mit ihnen besprechen. Ich erwarte Informationen von Ihnen, Herr Wendt.“

„Selbstverständlich, Herr Oberstaatsanwalt.“

Herr Schmidt und der ausschließlich beistehende diensthabende Staatsanwalt entfernten sich.

„Wovor hat der Schmidt Angst, Michael? Und wer war der dritte Mann?“

„Ich weiß natürlich nicht, wovon du sprichst, Kathrin. Greif‘ die Informationen ab, die du hier bekommen kannst und dann gehst du mit Thomas zu Weiß‘ Gattin. Anschließend berichtest du mir bitte.“

Michael Wendt, der Leiter der Abteilung für Gewaltverbrechen, nickte ihr zu und verließ ebenfalls die sumpfige Wiese. Kathrin war die einzige ihrer kleinen Gruppe, die über angemessenes Schuhwerk verfügte und machte sich im Stillen über die unterdrückten Flüche der Männer lustig, die versuchten den Schlamm von ihren vormals blanken, schwarzen Lederschuhen zu entfernen. Die ganze Angelegenheit kam ihr allerdings merkwürdig vor. Es war deutlich zu spüren, dass der Oberstaatsanwalt Angst hatte und den daraus entstehenden Druck weitergab. Und wer war der gutangezogene Mann? Und warum betraute ihr Chef ausgerechnet sie mit diesem Fall? Kopfschüttelnd ging sie zum Rechtsmediziner und holte sich eine erste fachliche Einschätzung. Dr. Robert Weiß war demnach erst wenige Stunden tot. Anzeichen eines Kampfes oder eines Zwangs konnte er bis hierhin nicht feststellen. Auch zu Drogen oder Alkohol konnte er noch nichts sagen. Ein Handy war nicht zu finden.

Sie ging zurück zu ihrem Auto und spürte die Blicke der männlichen Kollegen auf ihrem runden Hintern. Es war wohl ihr Schicksal, dass der größte Teil ihrer Kollegen sie flachlegen wollte und das nur schwer verheimlichen konnte. Nun, solange das keinen Einfluss auf ihre Arbeit hatte, war es ihr egal. Und wenn sie dem ein oder anderen dazu noch ein paar schöne Träume bescherte, war es für sie akzeptabel. Nur eine Beziehung zu einem der Kollegen kam nicht in Frage und schon gar kein One-Night-Stand. Da war sie eisern. Das brachte nur Ärger. In ihrem Auto machte sie sich erste Notizen und verständigte dann ihren Kollegen Thomas Winter. Sie würde ihn an der Privatadresse des Herrn Weiß treffen und machte sich auf den Weg. Die Fahrt würde etwas dauern.

Sie hielt vor einem großen quaderförmigen Haus, das auf einem wie es ihr erschien vergleichsweise kleinen Grundstück stand, aber mit den üblichen hohen Mauern umfasst war. Eine breite Glasfront verlief vom Dach bis, wie Kathrin durch das Metallgitter des Tores erkannte, zum Boden. Der untere Bereich war erleuchtet, so dass die Ermittlerin davon ausging, niemanden wecken zu müssen. Ihr Kollege kam und parkte seinen Wagen direkt hinter Kathrins Auto. Sie begrüßten sich und Thomas wurde auf Stand gebracht.

„Was wissen wir über die Familie?“

„Er ist verheiratet mit Susanne Weiß, 40, keine Kinder.“

„Warum müssen wir am Sonntagmorgen als Erstes solche Nachrichten überbringen?“

„Warum müssen wir überhaupt solche Nachrichten überbringen?“

Thomas verzog den Mund. Kathrin hatte natürlich Recht. Aber Mord und Totschlag waren so alt wie die Menschheit und hier handelte es sich wahrscheinlich sogar um einen Unfall. Es belastete ihn aber immer wieder. Seine Kollegin betätigte die Klingel, aber es tat sich nichts. Sie klingelte erneut mit dem gleichen Ergebnis. Thomas drückte die Klinke herunter und beide waren erstaunt, dass sich das Tor öffnete. Sie sahen sich an und waren sich mit einem Blick einig, das Grundstück betreten zu wollen. Später hätte sie nicht mehr sagen können, weshalb sie ihre Waffe zog, aber instinktiv wurde Kathrin vorsichtig. Thomas folgte ihrem Beispiel. Sie erreichten die Haustür, die allerdings verschlossen war. Wieder verständigten sie sich mit einem Blick darauf, sich zu trennen und auf beiden Seiten um das Haus herum zu gehen. Der Rasen war kurzgemäht, die Fenster an den Flanken waren dunkel. Sie erreichten die Terrasse, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben. Das Grundstück wurde nach hinten von einem See begrenzt und machte einen sehr gepflegten Eindruck. Hier ließ es sich gut leben. Etwa auf halber Strecke zwischen Terrasse und See war eine Art Schrein zu sehen. Zumindest glaubte Kathrin, dass es so etwas sein müsste. Er war nur vage zu erkennen, da er von einer Dornenhecke beinahe überwuchert wurde. Gerade diese Hecke wirkte wie ein Kontrapunkt in diesem liebevoll gestalteten Garten. Die Rückseite des Hauses war mit der gleichen breiten Glasfront ausgestattet, wie die Vorderseite. Von der Terrasse aus hatten sie einen Blick in den unteren Teil des Hauses, der hell erleuchtet war. Und nun sahen sie auch, weshalb ihnen nicht geöffnet worden war.

Eine Frau mit blondem und schulterlangem Haar kniete auf einem tiefen Ledersofa. Sie war nackt bis auf ein Paar schicker High Heels mit enormem Stiletto. Es war eine schöne Frau und Kathrin nickte anerkennend, während Thomas deutlich schluckte. Das mittlere Alter war ihr anzusehen, allerdings hatte sie immer noch einen Körper, der deutlich jüngere Frauen neidisch machen konnte. Hinter ihr stand ein muskulöser und jüngerer Mann. Mit einer Hand zog er hart an ihren blonden Haaren und ihren Kopf in den Nacken, was deutlich schmerzhaft sein musste. Bis auf einen Bademantel war der Mann ebenfalls nackt und für beide Zuschauer war deutlich zu erkennen, dass er mit einem vergleichsweise großen Penis hart in sie stieß. Mit großen Augen erkannte Thomas, dass es dazu noch ihr Po war, in dem sich der Mann schnell bewegte. Die Pobacken waren auffallend gerötet. Kathrin registrierte die Szene eher mit einem breiten Lächeln und erkannte auch, dass die Form der Brüste für eine Frau ihres Alters etwas zu perfekt war. Aber noch etwas anderes passte nicht. Etwas im Raum störte sie. Sie kam nur nicht darauf, was es war. Deutlich hörten sie nun durch die leicht geöffneten Fenster das Stöhnen der Frau und die mehr als erregte Stimme des Mannes.

„Ich reiß dir deinen engen Arsch auf, du geile Nutte. Konntest es wieder kaum erwarten, bis mein Schwanz endlich in deiner Ehefotze steckt.“

Sie drehte sich zu ihrem Liebhaber um, und die beiden Polizisten konnten die Lust in ihrem Gesicht erkennen. Jetzt wurde auch das Schnaufen des Mannes hörbar. Er hielt ihr Becken fest umklammert, und erhöhte noch einmal die Intensität seiner Stöße. Seine vulgären Beschimpfungen überschlugen sich beinahe. Die Frau wurde von einem Orgasmus gepackt, der ihren Körper sichtbar verkrampfen ließ. Es kam keine Erwiderung mehr von ihrer Seite, nur noch ekstatisches Stöhnen. Dann entzog sie sich ihm plötzlich und zur Überraschung ihrer Zuschauer drehte sich um und nahm vor ihm auf dem Sofa sitzend seinen mächtigen Penis in die Hand. Wie von Sinnen ließ sie die Faust über den Schaft fliegen und sah ihm noch deutlich vom Orgasmus gezeichnet ins Gesicht. Der Mann legte seinen Kopf in den Nacken und schon sahen sie das Sperma aus ihm heraus spritzen. Der Schwanz wurde sofort zu ihrem Mund gelenkt und der Saft komplett aufgenommen. Deutlich sichtbar schluckte sie ihn mit lüsternem Grinsen genießerisch herunter. Der Mann setzte sich neben sie auf das Sofa und nachdem sie sich auf ihn geschwungen hatte, küssten sie sich verzehrend. Das weit aufklaffende Poloch gähnte die heimlichen Beobachter regelrecht an und sie registrierten die Kontraktionen des Muskels. Kathrin kam als Erste zu sich und stieß ihren Kollegen an, der sie mit deutlich glasigem Blick ansah. Sie grinste ihn an und nahm die große Beule in seiner Hose zur Kenntnis.

„Wir ziehen uns zum Tor zurück und klingeln noch einmal. Die Pistole brauchst du jetzt nicht.“

Mit einem schnellen Blick auf seine Hose grinste sie ihn noch einmal an und setzte sich in Bewegung. Mit kurzer Verzögerung folgte ihr Thomas, der sich nur schwer von dem sich bietenden Bild losreißen konnte. Bevor sie einen erneuten Versuch starteten, rauchten sie zunächst eine Zigarette und gaben den beiden Personen im Haus die Gelegenheit, sich zu ordnen. Thomas war deutlich einsilbig und Kathrin fragte sich bereits, ob es nicht besser war, ihn am Tor warten zu lassen. Sie entschied sich dann aber, nichts zu sagen und betätigte die Klingel. Es dauerte etwas, aber dann hörten sie aus der Gegensprechanlage eine sehr angenehme Frauenstimme. Als sie sich vorstellten, hörten sie förmlich das Stutzen der Frau. Das waren sie in diesen Momenten allerdings gewohnt. Es summte am Tor und wenig später wurde die Haustür geöffnet. Die Frau, die sie gerade durch die Glasfront gesehen hatten, begrüßte sie. Sie trug immer noch die schwindelerregenden High Heels, hatte dazu aber einen dünnen Hausmantel übergeworfen, der bis zur Mitte ihrer Oberschenkel reichte. Er verdeckte ihre Nacktheit, aber nicht die aufregenden Formen ihres Körpers. Thomas hatte erkennbar Schwierigkeiten, sich auf die Sache zu konzentrieren, weshalb Kathrin in das Gespräch einstieg und sie vorstellte. Die Frau, die sie als Susanne Weiß begrüßte, bat sie herein.

„Frau Weiß, können wir uns vielleicht kurz setzen?“

Mit einer etwas zerfahrenen Geste und einem unbestimmbaren Laut, lud sie die beiden Polizisten in das Wohnzimmer. Mit Sicherheit ahnte sie, was ihre überraschenden Gäste mitzuteilen hatten.

„Frau Weiß, es geht um ihren Mann. Er ist heute Nacht um 3.30 Uhr am Flussufer nördlich der Ritterbrücke ertrunken aufgefunden worden. Wir möchten Ihnen unser Beileid aussprechen.“

Susanne Weiß schaute auf ihre Schuhe und interessierte sich sehr für die aufwändige Schnürung. Von dem Mann war nichts zu sehen. Dann blickte sie Kathrin ins Gesicht. Ihr Ausdruck war ernst aber nicht schockiert.

„Wissen Sie, was geschehen ist?“

„Nein, leider nicht. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir mit Sicherheit nichts ausschließen.“

„Das ist traurig. Aber vielleicht ist es nach allem, was in den vielen Jahren geschehen ist, ein logischer Schlusspunkt.“

Die beiden Polizisten sahen sich überrascht an. Kathrin stellte die sich aufdrängende Frage.

„Was meinen Sie damit?“

Es entstand wieder eine kurze Pause, in der die Dame des Hauses sich zurechtlegte, was sie sagen wollte. Ihre Augen blieben dabei an einem Gegenstand hängen, der unter dem Glastisch in der Nähe der Beamten lag. Er sah aus, wie ein auf einem Fuß stehendes Hühnerei. Die Polizisten waren ihrem Blick gefolgt und beide verstanden zur gleichen Zeit, worum es sich hier handelte. Ein Analplug. Die Köpfe drehten sich zu ihrer Gesprächspartnerin zurück, die seufzend kurz die Augen schloss und sie dann unverwandt ansah.

„Gut, machen wir uns nichts vor. Ich habe Sie auf der Terrasse stehen sehen. Sie wissen also, was gerade geschehen ist. Timo wartet in der ersten Etage auf mich oder besser darauf, dass Sie wieder gehen. Sollten Sie es für notwendig erachten, mit ihm zu reden, werde ich dafür sorgen, dass er bereitsteht.“ Wieder machte sie eine kleine Pause und sah Kathrin an, die aber nur darauf wartete, dass Frau Weiß fortfuhr. „Die Ehe zwischen meinem Mann und mir bestand seit vielen Jahren, genau genommen seitdem er sich entschlossen hatte, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, eigentlich nur noch auf dem Papier. In den letzten Jahren wohnten wir nur zufällig im gleichen Haus, wobei unser Leben, abgesehen von offiziellen Verpflichtungen in der Firma, keine Überschneidungen mehr hatte. Letztlich kann ich Ihnen also gar keinen Anhaltspunkt geben, wie es schließlich dazu kommen konnte, dass Robert…dass mein Mann dieses Ende genommen hat. Nach allem, was ich gehört habe, ging es in der Firma aber in den letzten Jahren zunehmend turbulent zu.“

„Warum ließen Sie sich nicht scheiden, wenn Sie nichts mehr voneinander wissen wollten?“

„Wem sollte das nützen? Es war nicht so, dass wir ständig Konflikte hatten. Es war auch nicht so, dass wir uns aus dem Weg gegangen sind. Nach außen konnten wir einen Schein wahren und nach innen unsere eigenen Interessen unter Zuhilfenahme der Infrastruktur der Weiß-Werke vorantreiben. Eine Scheidung hätte uns Beiden eher geschadet. Ich habe für die Dinge, die sonst einem Ehemann vorbehalten sind, eine Lösung gefunden.“ Ihr Blick suchte kurz den Plug, kehrte aber sofort zurück. „Und auch mein Mann hat sich arrangiert. Allerdings hat er dafür andere Orte als dieses Haus hier präferiert. Er war in diesen Dingen etwas diskreter als ich. Deshalb weiß ich auch nicht, mit wem er sich getroffen hat.“

Kathrin wusste nicht, ob sie ihr das abnehmen sollte. Das offensiv ausgeführte Sexspielchen sprach eher dafür, ihre eigene Erfahrung eher dagegen.

„Wann haben Sie ihren Mann zuletzt gesehen?“

„Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, es war vor zwei Wochen. Am Samstag vor zwei Wochen bin ich mit Timo verreist. Vor drei Tagen sind wir zurückgekehrt. Seitdem habe ich ihn nicht gesehen.“

„Dürfen wir einen Blick in das Arbeitszimmer ihres Mannes werfen?“

„Selbstverständlich. Bitte folgen Sie mir.“

Sie stöckelte voran und zeigte ihnen ein Zimmer. Thomas bat Frau Weiß, auf dem Flur zu warten und konnte nicht vermeiden, einen schnellen Blick auf ihr aufklaffendes Dekolletee zu werfen. Er riss sich los und ging in das Zimmer. Sie fanden weder einen Laptop noch ein Handy. Die Durchsicht des Schreibtisches ergab ebenfalls nichts. Auch eine verschlossene Schublade, die sie mit Einwilligung von Frau Weiß aufbrachen, zeigte kein Ergebnis. Alle sonstigen denkbaren Verstecke waren sauber, aber im Schrank entdeckten sie durch routinemäßiges Abklopfen einen Hohlraum. Nach kurzer Zeit gelang es ihnen, das Geheimfach zu öffnen. Neben dem Portraitfoto einer jungen attraktiven Frau fanden sie einen USB-Stick, einen Terminplaner, zwei Reisepässe, Ausweisdokumente eines fremden Landes sowie Flugtickets für den heutigen Abend, Bargeld und Diamanten. Die Pässe trugen die Bilder der jungen Frau und des Toten. Der Name des Mannes lautete allerdings in keinem Dokument Dr. Robert Weiß. Der Name der Frau war damit sicherlich auch falsch. Sie riefen Frau Weiß herein.

„Können Sie sich daran erinnern, dass Ihr Mann einen privaten Laptop genutzt hat?“

„Er hatte bestimmt ein Gerät. Laptop oder Tablet, ich weiß es gar nicht. Es ist lange her, dass ich diesen Raum betreten habe.“

Sie sah sich etwas stockend um. Bilder und Gegenstände schienen Erinnerungen hervorzurufen, die sie nur ungern näher an sich heranlassen wollte.

„Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?“

Sie zeigten ihr das Portraitfoto. Frau Weiß betrachtete es genau und so wie Kathrin es sah eher in einer Art, um zu verstehen, was geschehen war, als um sich zu erinnern.

„Nein, ich habe diese Frau noch nie gesehen.“

„Danke, Frau Weiß.“

Sie baten sie, sich für die laufenden Ermittlungen zur Verfügung zu halten. Draußen vor der Tür informierte Kathrin ihren Chef telefonisch über die Erkenntnisse und fuhr dann mit Thomas weiter zu den Weiß-Werken. Der Pförtner war bereits instruiert und begleitete die Polizisten in das Büro des Vorsitzenden. Ein Hausjurist war ebenfalls anwesend, hielt sich aber auffällig zurück. Die Sekretärin war auf dem Weg und jemand aus der IT stellte das Passwort zurück. Für die Polizisten völlig überraschend, machte niemand ein Problem. Auf die Schnelle konnten sie nichts erkennen und nahmen deshalb zunächst mit, was ihnen wichtig erschien. Sie wussten aber bereits jetzt, dass sie sehr offen ermitteln mussten. Dr. Robert Weiß wollte mit gefälschten Dokumenten und mit einer unbekannten jungen und auffällig schönen Frau das Land mit Ziel Übersee verlassen. Eine erhebliche Menge Bargeld und Diamanten bildeten einen Teil seines Reisegepäcks. Warum dieser Aufwand? Und wer war diese Frau?



KAPITEL 3


Joana erwachte in ihrem neuen Zimmer in den Gemächern des Hochmeisters. Die Sonne schien durch das Fenster und sie fühlte sich großartig. Genießerisch schloss sie die Augen und träumte sich zurück zum gestrigen Abend. Zur rituellen Amtseinführung des neuen Hochmeisters. Augenblicklich spürte sie wieder seinen großen Penis in sich und ebenfalls die Blicke Vironums auf ihrem Körper. Wie gerne würde sie nun im Bett des Hochmeisters liegen und sich erneut so wundervoll ausfüllen lassen. Ihre Finger wanderten über ihren Körper und streichelten ihre großen Brüste, prüften das feste Fleisch und liebkosten die Nippel. Noch war es zu früh, sie härter anzufassen, aber sie wusste, dass sie dies später spüren wollte. Eine Hand streichelte ihren Körper hinab, über die glatte Haut ihrer schlanken Schenkel und wieder hinauf in das Zentrum ihrer Lust. Sie spürte die Hitze bevor sie sich berührte und seufzte erregt, als sie ihre Nässe erreichte. Die Finger teilten das zarte Fleisch und sie erinnerte sich wieder, wie der Hochmeister sich langsam durch ihre Lippen schob. Sie nutzte die Feuchtigkeit, um ihre Klitoris zu umspielen und erstarrte bei der ersten Berührung. Die Lust schoss durch ihren Körper und machte sie für einen kurzen Moment bewegungsunfähig. Dick und rot schaute der Knopf aus seinem Versteck hervor und wurde vorsichtig durch ihre erfahrenen Finger verwöhnt.

Joana dachte jetzt nicht nur an den Hochmeister. Auch die erfahrenen Heebas, die ihr damals nach ihrer ersten Blutung alles beibrachten, was sie über sich, über ihren Körper und über ihre Lust wissen musste, tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Wiederholten die lustvollen Lektionen. Dabei hatten sie Joana nie berührt. Die jungen Heebas waren geschützt bis sie volljährig wurden und das Aufnahmeritual mit den jungen Herren begingen. Sie lernten die Lust als Schulfach in seiner Theorie, probierten es mit ihren Händen in ihren winzigen Kammern aus. Joana erinnerte sich an die lustvollen Seufzer, die sie in dieser Zeit aus den Zimmern der anderen jungen Heebas hörte. Erinnerte sich an die später heimlichen Besuche auf den anderen Zimmern und wie sie an den anderen geübt hatten. Die erste Zunge an ihrer Klitoris, der erste kleine Vibrator in ihrer noch jungfräulichen Vagina, der erste Dildo in ihrem Po. Joana presste die Hand mit ihren Schenkeln ein, die Lustschübe brachten sie fast um den Verstand. Sie dachte wieder an Joy. Es war ihre Zunge, die sie wieder spürte. Gegenseitig brachten sie sich zu einem ersten Orgasmus mit einer anderen Frau. Und Joana sah die Szene in der engen Kammer wieder vor sich, spürte die Wärme und die Zartheit des anderen Körpers. Sogar ihr Geschmack war wieder in ihrem Mund. Nun war der Moment da und sie kniff in ihre Brustwarze. Die Wellen der Lust brachen über ihr zusammen und sie stöhnte in ihrem Taumel.

Schweißgebadet kam sie zu sich und wusste nicht, wie lange sie so auf ihrem Bett gelegen hatte. Der Geruch ihres Lustsafts war deutlich wahrnehmbar. Entspannt lächelnd öffnete sie die Augen und erschrak augenblicklich. Vor ihrem Bett stand der Hochmeister. Sie hatte ihre Lust genossen, ohne sich um seine zu kümmern. Ohne, dass sie dazu aufgefordert wurde. Natürlich war es ein offenes Geheimnis, dass die Heebas sich selbst und untereinander Lust verschafften. Aber es war durch altes Gesetz verboten und sich dem Hochmeister in dieser Art am ersten gemeinsamen Tag nach dem Ritual zu präsentieren, konnte nicht gut sein. Wie lange war er schon im Raum? Joana hatte Angst.

„Es ist wunderschön, dich in deiner Lust zu beobachten, Joana. Auch wenn es nicht für mich bestimmt war, habe ich es genossen. Verzeih mir, bitte. Und mit Sicherheit werden wir das irgendwann einmal zusammen erleben.“

Er sprach beruhigend und lächelte. Er lächelte? Er war nicht böse? Vor Erleichterung fiel sie auf die Matratze zurück.

„Und jetzt steh auf und mach dich frisch. Ich möchte an unserem ersten Tag zusammen mit meinen Heebas frühstücken.“

„Danke, Herr. Eure Güte beschämt mich.“

Mit einem Lächeln verließ er den Raum und als Joana kurz danach in den Gemeinschaftsraum der Gemächer trat, waren bereits die drei anderen Heebas versammelt. Nur der Hochmeister fehlte noch. Sie gesellte sich zu ihren Schwestern und nahm Glückwünsche für das mehr als gelungene Ritual entgegen. Gespannt hörte sie zu, wie sich die anschließende Feier in eine rauschende Orgie entwickelt hatte. Die drei Heebas wurden durch den Hochmeister für drei externe Herren freigegeben, mussten sich aber in den Gemächern aufhalten. Sie erzählten, wie aufgeladen die Herren durch das Ritual waren. Es war ihnen kaum möglich zu warten, bis die Heebas sie entkleidet hatten. Die Gier stand in ihren Augen und sie griffen hart nach den Brüsten der jungen Frauen. Karmen, eine der Heebas, berichtete, dass sie selbst beim exklusiven Beisammensein so etwas noch nicht annähernd erlebt hatte. Sie beschrieb, wie ihr Herr sie auf das Bett warf und ihr die Schenkel auseinanderdrückte. Beim Anblick ihrer nackten und haarlosen Scham wären ihm beinahe die Augen übergegangen. Die Heebas hatten gelernt, auch mit solchen Situationen umzugehen und Lust zu schenken. Und so gab sich Karmen dem Mann völlig hin, empfing seine harten und unkontrollierten Stöße und konnte ihn dann auf den Rücken drehen und ihn so beherrschen. Die junge Frau beruhigte ihn und begann zunächst, ihre Brüste zu streicheln. Seine Augen verfolgten ihre Bewegungen bewundernd und er genoss ihr leises Seufzen. Sie nahm seine Hände und führte sie zu ihren Halbkugeln. Der Mann stöhnte, als er das feste Fleisch nun wirklich bewusst in den Händen hielt. Karmen berichtete, dass sie begann, sich mit leicht kreisenden Bewegungen auf seinem Schwanz zu bewegen. Noch in ihrer Erzählung konnten die anderen Frauen erkennen, wie sich ihr Genuss gesteigert hatte. Eine Heeba konnte selbst mit dem Wenigen, das sie bekam, starke Lust empfinden. Aber trotz ihrer Kunstfertigkeit dauerte es nicht lange, bis er zum Ende kam. Nach den Berichten aller drei Heebas schliefen die Herren ein, nachdem sie gekommen waren und die Heebas konnten aus den Gemächern heraus die Party beobachten. Die vier jungen Frauen kicherten heimlich darüber. Der Hochmeister selbst und die für das Ritual erwählte Heeba durften an dem Abend keinen weiteren Kontakt haben, auch nicht untereinander und mussten sich zurückziehen.

Eine Tür öffnete sich und der Hochmeister betrat zusammen mit zwei weiteren Herren und zwei Skibas den Raum. Sofort verstummten die Heebas, senkten den Blick und begrüßten die Herren nacheinander durch einen Kuss auf ihren Penis. Der Hochmeister wurde selbstverständlich zuerst begrüßt.

„Guten Morgen, meine auserwählten Schönen. Ich freue mich, dass heute unsere gemeinsamen Jahre beginnen. An diesem ersten Tag habe ich vier Menschen zu diesem Frühstück eingeladen, die sehr wichtig für uns sein werden. Kanzler Alexander wird als mein politischer Berater sehr häufig in den Gemächern anwesend sein. Er hat viel Zeit in der externen Welt verbracht und wird seine Kontakte dorthin in unserem Sinne nutzen.“ Ein Herr mittleren Alters verbeugte sich leicht. Sie waren überrascht, ihn noch nie gesehen zu haben. „Als weiteren Gast in unseren Gemächern werden wir sicherlich häufig Dr. Markus begrüßen. Er wird die Entnahme eurer Eizellen überwachen und die Schwangerschaft bei den dafür ausgewählten Skibas auslösen und überwachen. Ihr werdet über den Verlauf regelmäßig unterrichtet werden.“ Dr. Markus verbeugte sich leicht. Im Gegensatz zum Kanzler war ihnen der Arzt tatsächlich bekannt. Alle vier Heebas gehörten zu seinen Patientinnen und alle Vier waren von ihm bereits mehrfach für eine Nacht erwählt worden. „Natürlich gilt für beiden Herren eure ständige Freigabe.“ Die Heebas lächelten und verbeugten sich leicht.

„Neben den Herren darf ich euch zwei Skibas vorstellen. Zunächst einmal haben wir die Hausdame Louisa. Sie wird unsere internen Belange erledigen und koordiniert alle hier eingesetzten Skibas. Zusätzlich ist sie verantwortlich für das Protokoll.“ Eine etwas verstockt wirkende Skiba im Alter des Kanzlers trat kurz hervor, verbeugte sich etwas eigenwillig und trat wieder zurück. „Daneben haben wir meine Büroleiterin Sarah, die alle Kontakte in die interne und externe Welt bündelt.“ Eine hübsche junge Frau von vielleicht Mitte Dreißig trat hervor und auch sie verbeugte sich kurz, um danach wieder in ihre Reihe zurückzutreten. Joana war sich sicher, dass Sarah nicht nur als Büroleiterin erfolgreich für ihre Welt tätig werden konnte. Ihre Attraktivität sprach für sich. Ausgewählte Skibas mussten als Arbeit an der Gemeinschaft einfachen externen Herren für ein „exklusives Beisammensein“, wie es genannt wurde, zur Verfügung stehen. Eine Woche lang wurden sie eingesetzt, dann wurden sie ausgetauscht. Die Heebas und zwar alle Heebas verrichteten den gleichen Dienst. Allerdings natürlich an herausgestellten Persönlichkeiten der externen Welt oder an Personen, die bereit waren, die besonderen Honorare zu zahlen. Und selbstverständlich standen dafür andere Räumlichkeiten bereit. Zu früheren Zeiten soll es zwischen den für das „exklusive Beisammensein“ auserwählten Skibas und den Heebas zu Konflikten gekommen sein, die von den Herren bereinigt werden mussten. Heute kannte jede Gruppe ihren Platz in und ihren Wert für ihre Gesellschaft, hatte Joana gelernt. Sie respektierten einander.

Die neun Personen setzten sich zu Tisch, jeweils eine Heeba neben einem Gast. Der Hochmeister brachte unter den Anwesenden tatsächlich geschickt ein anhaltendes Gespräch zustande. Der Kanzler erzählte Anekdoten aus der externen Welt, der Arzt medizinische Schauergeschichten, die Büroleiterin zeigte eine für Skibas ungewohnte Leichtigkeit und die Heebas parlierten, wie sie es gelernt hatten und gaben allen, vor allem den Herren, ein gutes Gefühl. Nur die Hausdame Louisa war eher still und fühlte sich sichtlich unwohl. Nur wenn sie von der Büroleiterin oder dem Hochmeister direkt angesprochen wurde, beteiligte sie sich am Gespräch. Ansonsten achtete sie penibel darauf, dass die eingesetzten Skibas ihre Aufgaben bei Tisch nach ihren Vorstellungen erledigten. Mit Blicken und Zischlauten korrigierte sie und mit Sicherheit gab es anschließend eine harte Manöverkritik. Nach einiger Zeit zogen sich die Herren zu einer Beratung zurück und die Skibas gingen ihren Aufgaben nach. Die Heebas zogen sich auf ihre Zimmer zurück.

Als Joana sich für einen verabredeten Bummel mit den anderen erwählten Heebas treffen wollte, nahm sie die falsche Tür und stand in einem Büroraum. Am ersten Tag war das sicherlich entschuldbar, aber es war ihr mehr als nur unangenehm. Die Tür zum nächstgelegenen Raum war nur angelehnt. Sie hörte die erregte Stimme des Hochmeisters, die nur mühsam eine angemessene Lautstärke behalten konnte.

„Wie kann es sein, dass sie nicht zu finden ist? Sie ist völlig hilflos und muss doch in der Externen auffallen. Das kann doch nicht Dein Ernst sein, Alexander. Hast du auch nur im Entferntesten eine Ahnung, was hier auf dem Spiel steht? Es gibt Dinge, die unter gar keinen Umständen an die Öffentlichkeit dürfen. Unter gar keinen Umständen! Die Welt da draußen funktioniert anders.“ Offensichtlich atmete er durch. Dann war seine Stimme wieder ruhiger. „Und die Informationen über die Begleitung sind gesichert? Alle Spuren sind verwischt? Die Entwicklung ist sicherlich unglücklich, aber im Ergebnis für uns natürlich eine Lösung.“

„Es ist die einzige Lösung, Johannes. Wir sollten froh darüber sein, dass die Aufgabe so sauber erledigt wurde. Du bist jetzt der Hochmeister und musst lernen, mit den Realitäten klarzukommen.“

Die Erwiderung durch Dr. Markus machte den Hochmeister zusätzlich wütend. Aber Joana hatte bereits abgeschaltet. Was auch immer die Herren dort besprachen. Das war Politik, davon wollte sie nichts wissen. Sie war schließlich eine Heeba und hatte den Vorzug, sich ausschließlich um die schönen Dinge dieser Welt kümmern zu dürfen. Aber natürlich war das auch eine Verpflichtung. Sie war für das Glück der Herren und damit ihrer Gemeinschaft verantwortlich. Nur sorgenfreie Herren konnten die richtigen Entscheidungen treffen. Joana hoffte so sehr, dass der Hochmeister oder zumindest Dr. Markus sie heute Nacht zu sich holten. In ihre Gedanken versunken, schloss sie die Tür und ging zum Treffpunkt mit den Schwestern.

KAPITEL 0.2

Sie fühlte sich wieder klar. Es war wie immer, wenn sie es getan hatte. Befreiend. Reinigend. So viele Jahre machte sie es nun schon. Sie konnte sich nicht davon trennen, nachdem es den Teufel nicht mehr gab. In regelmäßigen Abständen musste sie es wiederholen. Wie schwer ihr das am Anfang gefallen war. Sie spürte immer noch die Angst in sich, die sie damals empfunden hatte. Alles andere war irgendwie erträglich, aber auch das stellte sich erst langsam ein. Mit der Zeit führte es sogar zu ganz anderen Empfindungen. Und dann wich auch die Angst. Und sie begann zu begreifen. Nur deshalb war sie jetzt hier.

Die Dinge waren soweit erfasst. Auch das erfüllte sie mit Zufriedenheit. Die Zustimmung war Formsache. Das Spiel lief, die Figuren waren aufgestellt. Es war immer besser die Königin zu sein, anstatt der Bauer. Jetzt fehlte nur noch eins. Die letzte Hürde. Sie spürte, wie die Aufregung sie wieder erfasste. Wenn das erledigt war, würde sie es wieder tun müssen. Ein letztes Mal hoffentlich.

KAPITEL 4


Die Analyse der Firmendaten war ergebnislos. In der schnellen oberflächlichen Suche gab es keinen Hinweis auf auffällige Probleme, auf die unbekannte Frau oder ein geplantes Verschwinden. Die Notizen von den Gesprächen mit den greifbaren Mitarbeitern und Kollegen sprachen von einer so umfassenden Harmonie, dass Kathrin bereits misstrauisch wurde. Es gab nur keinen Ansatz, um die Aussagen offiziell in Zweifel zu ziehen. Einzig die Aussage von Frau Weiß über Turbulenzen in der Firma war einen Versuch wert. Das musste aber noch warten. Zusätzlich gab ihr das fehlende private Gerät zu denken. Kathrin hatte sich von einem Administrator bestätigen lassen, dass Dr. Weiß einen Laptop zur Verfügung hatte. Aber wo war das Gerät dann abgeblieben?

Der Terminplaner grenzte, wie sie feststellen konnte, die beruflichen Termine von den privaten ab. Berufliches war farblich geblockt, ohne das etwas eingetragen war. Privates war in Klarschrift notiert. Tennis mit Peter, Oper mit Klaus und Sybille. Es gab  allerdings auch zwei regelmäßig sich wiederholende Symbole. An jedem ersten Freitag des Monats ein Dreieck und ungefähr alle zwei Monate und dann zwei Mal in der Woche ein Kreis. Ohne weitere Anhaltspunkte hatte diese Information natürlich keinen Wert. Die Intuition der Ermittlerin sprang an dieser Stelle aber an, und Kathrin ahnte, dass sie hier einen Hinweis gefunden hatte. Allerdings konnte sie sich noch gar keinen Reim darauf machen, warum Dr. Weiß so sehr im Geheimen arbeitete. Eine Affäre wäre sicherlich delikat, aber in der heutigen Zeit eben auch kein sozialer Selbstmord mehr. Wenn das für einen Mann in seiner Position denn jemals gegolten hatte. Sie mussten die Frau finden. Und ihre einzige Hoffnung war, dass diese nichts mit dem Tod des Herrn Dr. Weiß zu tun hatte, nichts davon wusste oder ahnte und sich deshalb am Abend am Flughafen einfinden würde. Das waren zwar etwas viele Einschränkungen, allerdings sah sie keine andere Chance, kurzfristig zu einem Erfolg zu kommen.

Blieb noch der USB-Stick. Und der hatte es in sich. Er enthielt mehrere Filme, die eindeutig nicht jugendfrei und bestimmt heimlich aufgenommen worden waren. Ausnahmslos alle zeigten hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft im Liebesspiel mit außergewöhnlich attraktiven Damen. Kathrin und Thomas beobachteten schweigend, wie ein bekannter Landespolitiker eine der Damen von hinten nahm. Die lustverzerrten Gesichter waren deutlich zu erkennen. Offensichtlich gefiel der Frau, was sie erlebte. Weiße halterlose Strümpfe setzten sich schön von ihrer gebräunten Haut ab. Ihre Brüste schwangen unter seinen harten Stößen wild hin und her. Der Mann legte seinen Kopf in den Nacken und hatte einen beeindruckenden Orgasmus. Er stöhnte so laut, das Kathrin erschrocken die Lautsprecher ausschaltete. Sie sah ihren Kollegen an und grinste. Der Stick enthielt ungefähr zwanzig Dateien. Und auf einer entdeckten sie tatsächlich Dr. Robert Weiß…und die unbekannte Frau. Diesen Film schauten sie sich genauer an.

Weiß trug einen älter anmutenden Bademantel. An einigen Stellen war er fast durchgescheuert und zudem auffällig fleckig. Die Frau stand ihm in einem längeren Pelzmantel und High Heels gegenüber. Es war deutlich zu erkennen, dass Robert Weiß beherrschen wollte. Seine Anweisungen an die Frau waren ruhig aber kalt. Auffällig war, dass sie ihn nie ansah. Der Mantel fiel und Thomas entwich ein überraschtes und erregtes Stöhnen. Die Frau war wunderschön, ihr Körper, wie es für die Ermittler aussah, perfekt. Weiß gab ihr Befehle. Sie ging vor ihm in die Hocke und begann, seinen harten Schwanz zu verwöhnen. Klaglos akzeptierte sie, dass er ihren Kopf umklammert hielt und langsam in ihren Hals vordrang. Das Würgen war mehr als deutlich zu hören. Katrin war überrascht, wie ergeben sie dabei in seine Augen sah. Er zog sich zurück und sie leckte den Speichel von seinem Schaft. Unmittelbar griff er in ihre Haare und zog sie hoch. Mit kalter Stimme bedachte er sie mit Beleidigungen. Miststück, Hure. Ungerührt nahm sie das hin. Beinahe stieß er sie zu einem Schreibtisch. Sie setzte sich darauf und spreizte vor ihm weit ihre Beine. Bei dem sich bietenden Anblick wurde Gier in seinen Augen sichtbar. Er hatte sich aber unter Kontrolle und gab ihr einen knappen Befehl. Die Frau begann, sich mit weit gespreizten Beinen vor ihrem Liebhaber zu streicheln. Robert Weiß hatte sich in einen Sessel gesetzt. Seine Augen waren auf die rosige Pracht gerichtet, seine Anweisungen steuerten sie. Seine Geringschätzung ihr gegenüber war überaus auffällig. Deutlich war ein Plug zu sehen, der schimmernd in ihrem Po steckte. Weiß befahl ihr, einen Analvibrator zu benutzen. Erst jetzt sah sie ihn wieder an. Ihre Augen lagen nun in denen von Robert Weiß und eindeutig waren Lust und Vertrauen zu erkennen. Langsam zog sie den Plug heraus und ersetzte ihn genießerisch durch den Vibrator. Ihr leises Stöhnen und das Summen des Geräts waren die einzigen Geräusche, die zu hören waren. Intensiv rieb die Frau nun ihre Perle. Offensichtlich hatte sie irgendwann einen Orgasmus und noch während sie verzückt die Augen geschlossen hielt, nahm ihr Weiß den Vibrator ab und schob seinen Penis in ihren Po. Augenblicklich stieß er hart zu und schlug ihr krachend auf den Hintern. Laut klatschte Haut auf Haut. Die Frau stöhnte schmerzhaft auf. Weiß interessierte sich nicht dafür. Er drehte sie herum und drang beinahe brutal wieder von hinten in ihren Po ein. Immer wieder beschimpfte er sie laut als Ehehure und als unwürdige Fotze und es dauerte nicht lange, da kam auch er zu einem Orgasmus. Trotz der plötzlichen Gewalt kam auch die Frau offenbar noch einmal zu einem Höhepunkt. Die Polizisten beobachteten, wie sich beide beruhigten und vor allem auch, wie die Härte aus Robert Weiß Gesicht verschwand. Zärtlich umfasste er die Frau und nichts erinnerte noch an den herrischen Mann, der er wenige Minuten zuvor noch gewesen war. Augenscheinlich genoss sie seine Berührungen, das konnten beide Beobachter erkennen. Sie drückte seine Hände und lächelte entspannt.

Kathrin und Thomas brauchten etwas, um sich nach Ansicht der Filme wieder auf ihre Arbeit konzentrieren zu können. Die Dateien waren erotischer Sprengstoff. Auch wenn eine Affäre einem Mann dieser Kategorie nicht gefährlich werden konnte, die Veröffentlichung eines solchen Filmes konnte es ganz bestimmt. Wo die Filme aufgenommen wurden, blieb ein Rätsel, aber die Verbindung zwischen Weiß und der Frau war im Zusammenhang mit den anderen Filmen zumindest offensichtlich. Diese Frau war eine Prostituierte. Und mit Sicherheit waren ihre Dienste nicht billig. Sie vervollständigten ihre Notizen und die Liste mit den teilnehmenden Männern. Kathrin nahm das Foto der Frau an sich und begab sich mit Thomas auf den Weg zu Michael Wendt.

Bevor sie ihren Bericht beginnen konnten, wollte ihr Chef den Oberstaatsanwalt zu dem Gespräch dazu bitten. Der ließ allerdings auf sich warten, weshalb sie sich privat unterhielten und Kathrin wieder die Blicke ihres Vorgesetzten auf ihren Brüsten akzeptierte. Irgendwann rauschte Schmidt dann herein, im Schlepptau einen weiteren Staatsanwalt sowie einen unbekannten Mann, der als Herr Schuchardt von der Finanzaufsicht vorgestellt wurde. Kathrin und Thomas waren über den unerwarteten Besuch überrascht und auch ihr Vorgesetzter schien nicht im Bilde zu sein. Der Oberstaatsanwalt winkte aber ab und verlangte zunächst den Bericht der Ermittlerin. Kathrin sah zu ihrem Vorgesetzten, der kaum sichtbar nickte. Zögernd begann sie ihre bisherigen Ergebnisse vorzutragen und Schmidt folgte ihr schweigend. Zum Abschluss zeigte sie das Bild der unbekannten Frau und drückte die schwache Hoffnung aus, sie am Abend am Flughafen aufgreifen zu können. Als sie geendet hatte, sagte zunächst keiner etwas. Alle warteten auf Oberstaatsanwalt Schmidt.

„Schön“, sagte er schließlich, „hören wir nun den Bericht von Herrn Schuchardt, um das Bild zu vervollständigen.“

Der Mann von der Finanzaufsicht berichtete von einem Informanten, der ihnen vor wenigen Tagen einen Hinweis auf einen bevorstehenden Insiderhandel bei den Weiß-Werken gegeben hatte. Am Montag hätte die Börsen eine Nachricht zu einer neuen Entwicklung der Werke erreicht, die den Wert schlagartig hätte durch die Decke gehen lassen. Zufällig waren für diesen Tag bereits Verkaufsorder auf den Weg gebracht, wie sie erfahren hatten. Diese konnten sie auf Dr. Robert Weiß zurückverfolgen. Vor etwa einem Jahr hatte Weiß damit begonnen, seine Beteiligungen an den Werken abzuschmelzen. Dies war weitgehend unbemerkt geblieben, allerdings konnte er die Papiere nur sehr langsam verkaufen, da nur ein verhältnismäßig geringer Satz frei am Markt war. Seit zwei Monaten konnten sie Auffälligkeiten beobachten, hatten aber bis zu dem Tipp keinen Ansatz für weitergehende Maßnahmen. Am Donnerstag wurde Weiß von der Finanzaufsicht zum Gespräch einbestellt, am Freitag musste er sich dem Aufsichtsrat des Unternehmens erklären und wurde massiv unter Druck gesetzt.

„Und in der Nacht von Samstag auf Sonntag war er dann tot.“ Schmidt nahm Schuchardt den Faden aus der Hand, was der mit einer gewissen Erleichterung zu akzeptieren schien. „Er will seine riesigen Beteiligungen zu Geld machen, das Ganze geht ihm nicht schnell genug, er braucht schnell mehr Geld, er plant den großen Coup, der wird verraten, die Finanzaufsicht setzt ihn unter Druck, der Aufsichtsrat seiner eigenen Firma droht ihm mit Konsequenzen. Weiß bricht zusammen und tauscht den angestrebten Platz an der warmen Südseesonne gegen einen im Kühlhaus ein.“ Er ließ seine Worte im Raum stehen und sah dabei aus dem Fenster. Dann drehte er sich um und sah nacheinander Kathrin und ihren Chef an. „Ich weiß nicht, wie sie das sehen. Ich glaube, wir haben den Fall soeben gelöst. Und auf ihrem Schreibtisch, Wendt, liegt der Auslöser für diese dramatische Wendung im Leben eines der großen Industrieführer unseres Landes.“ Er zeigte mit dem Finger auf das Foto der unbekannten Frau. „Leidenschaft! Eine hübsche junge Frau. Eine Nutte zwar, aber bestimmt eine mit tollen Titten. Und ein Mann mit viel Geld. Sie verdreht dem von seiner Frau verachteten und einsamen Mann den Kopf. Er will für sie frei sein und alles hinter sich lassen. Er will mit ihr von der Bildfläche verschwinden, unsichtbar werden. Und schließlich bricht alles zusammen. Und uns versaut er das Wochenende.“ Seine Augen bohrten sich wieder in Kathrin hinein und fügten ihr beinahe körperlichen Schmerz zu. „Gibt es dazu eine abweichende Meinung?“

Kathrin hätte gerne etwas erwidert, aber der durch den Oberstaatsanwalt ausgehende Druck verhinderte ein klares Denken. Was hatte sie übersehen? Schmidt beendete die Unterhaltung.

„Gut. Dann hätten wir das erledigt. Ich erwarte bis morgen ihren Abschlussbericht. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.“

Er nickte Wendt zu und verließ mit dem ihn begleitenden Staatsanwalt und Herrn Schuchardt das Büro. Die Tür wurde ins Schloss gezogen und zurück blieb bleiernes Schweigen.

„Ich hasse diesen Mann.“

Kathrin erhob sich seufzend und sah den verkniffenen Mund ihres Chefs. Wahrscheinlich sah er es nicht anders. Sie nickte ihm zu und verließ mit Thomas den Raum. Kurz vor ihrem Büro sah sie am Ende des langen Flurs einen gutgekleideten Mann durch die Tür gehen. Er kam ihr merkwürdig bekannt vor und sie blieb stehen, um ihm nachzusehen.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Thomas legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie wirkte auf ihn gerade sehr erschöpft.

„Nein, in Ordnung ist hier gar nichts.“

Sie schüttelte den Kopf, holte sich einen Kaffee und begab sich zu ihrem Schreibtisch. Vor ihr lag die Akte, mit den bisher zu dem Fall gesicherten Informationen. Und an beiden Enden schauten die Flugtickets heraus. So hatte sie die Akte nicht hinterlassen. Der gutgekleidete Mann! Sie sprang auf und rannte aus dem Büro heraus über den Flur. Im Rekordtempo flog sie über die Treppen und hatte keinen Blick für das anzügliche Grinsen der Uniformierten, denen sie mit hüpfenden Brüsten entgegenkam. Sie erreichte die große Halle und riss die Tür zur Straße auf. Leise fluchend registrierte sie, dass der gutgekleidete Mann bereits verschwunden war. Was war hier nur los? Aufgebracht machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Büro. Thomas kam ihr bereits entgegen.

„Der Stick ist weg.“

Mit großen Augen schaute sie ihn an. Dann riss sie sich los und immer noch aufgebracht platzte sie in das Büro ihres Chefs.

„Michael, ich muss wissen, wer der gutgekleidete Mann war, der heute Morgen mit Schmidt und dir gesprochen hat. Ich habe ihn gerade wieder gesehen und glaube, dass er den Stick aus der Akte genommen hat. Michael, das sind vertrauliche und sensible Daten.“ Mit beiden Händen stützte sie sich auf der Schreibtischplatte ab und sah ihrem Chef in die Augen. „Wer ist dieser Mann?“

Ihr Vorgesetzter seufzte. Er war kein energischer Mensch. Er wusste, dass er diesen Job nur bekommen hatte, weil man sich zwischen zwei anderen Kandidaten nicht entscheiden konnte. Da hatte ihn halt der Dritte erhalten. Sein Vorteil war die gewisse Ruhe, die er anderen voraushatte. Allerdings gab es auch Kollegen, die diese Ruhe Handlungsunfähigkeit genannt hatten. Wendt wusste das. Wie auch immer – zwischen Schmidt und Kathrin stand er auf verlorenem Posten. Aber hier konnte er sich nicht treiben lassen.

„Ich darf dir das leider nicht sagen, Kathrin. Das ist geheim.“

„Das ist geheim? Jemand, den ich nicht kenne, schaut in meine Akten, klaut wichtiges Beweismaterial und ich darf nicht wissen, wer dieser Mann ist und warum er Informationen bei mir sucht?“

„So geht das Spiel leider manchmal. Es reicht ja, dass ich es weiß und dass ich damit kein Problem habe.“

„Dieser Mann hat nun Informationen, die aus meiner Sicht und ohne dass ich die Identität des Mannes kenne, dazu führen können, die Sicherheit der unbekannten Frau zu gefährden.“

„Die Antwort ist Nein!“

Kathrin seufzte und schloss die Augen. Als sie Wendt wieder ansah, bemerkte sie erneut seinen Blick auf ihren Brüsten. Sie schloss die Augen erneut und hasste sich bereits jetzt für das, was sie nun tun würde.

„Du willst schon lange meine Titten sehen, Michael. Habe ich nicht Recht?“ Ihre Stimme war zuckersüß, ihre Augen nur auf ihren Chef gerichtet. Ihre Hände lagen unter ihren Brüsten und hoben sie leicht an. „Ständig kleben deine Augen darauf. Ich spüre fast deinen Wunsch, sie endlich berühren zu dürfen.“

Michael Wendt starrte sie mit offenem Mund an. Natürlich hatte sie recht, aber das war jetzt nicht der Punkt. Allerdings konnte er auch nichts anderes machen, als direkt auf ihre Brüste zu schauen. Es war übermächtig. Als sie ansetzte, ihr Shirt auszuziehen, begann er zu schwitzen.

„Jetzt kannst du sie noch besser sehen. Gefallen sie dir? Du liebst große und feste Titten. Mhhhh, Michael, ich kann es kaum erwarten, endlich deine Hände auf mir zu spüren. Steh auf und komm her.“

Wie in Trance stand Michael Wendt auf und ging um seinen Schreibtisch herum. Kathrin war ein kleines Stück größer als er. Sein Blick war fest auf die Halbkugeln gerichtet, die nun in Griffweite lagen. Er nahm selbst kaum wahr, wie er langsam die Hände ausstreckte. Gleich lägen diese geilen Dinger in seiner Hand. Ob sie dann auch noch…

„Stopp!“ Seine Hände fielen fast herab. „Willst du denn gar nicht, dass ich den BH ablege? Willst du sie nicht ganz sehen?“

Er nickte kaum sichtbar und schluckte. Nur kurz konnte er in ihre Augen sehen. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet? Wie lange war es her, dass er selbst die Brüste seiner Frau in der Hand hatte? Wobei der Vergleich hinkte. Vor ihm lag ein Gottesgeschenk. Seine Frau hatte drei Kinder gestillt und war halt so alt wie er. Wenn man so wollte, war das der berühmte Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.

„Natürlich willst du sie ganz sehen. Welcher Mann will das nicht. Und du bist ein Mann.“

Ihre sanfte und schmeichelnde Stimme erhöhte nur seine Gier. Sie öffnete den Verschluss des BHs und Michael Wendt spürte schmerzhaft seinen harten Schwanz. Er musste ihn dringend in seiner Position ändern, aber er traute sich gerade nicht, sich zu bewegen. Als würde es die Stimmung zerstören.

„Sag mir, wer der gutgekleidete Mann ist und du darfst meine Titten nicht nur sehen, sondern auch deine starken Hände darauf legen. Ich kann es kaum erwarten.“

Den letzten Satz seufzte sie regelrecht. Michael Wendt schluckte wieder. Diese Hexe. Er war in ihrer Hand. Er musste diese Titten sehen. Er musste sie berühren. Der Schweiß auf seiner Stirn glänzte bereits.

„Der Mann ist…er ist…“ Michael Wendt schluckte erneut. Kathrin lächelte ihn verführerisch an. Langsam schob sie den BH nach vorne. Die Augen des Chefs wurden noch größer. Gleich würde es soweit sein.

„Der Mann ist…“

Es klopfte laut an der Tür.

„Hallo Herr Wendt. Haben Sie bitte ein paar Minuten Zeit für mich?“

Scheiße. Michael Wendt und Kathrin Kramer dachten im gleichen Moment das gleiche Wort. Die Stimmung und die Spannung waren weg. Anschließend wurde beiden gleichzeitig die peinliche Situation bewusst.

„Einen Moment bitte, mein Gespräch ist sofort beendet.“

Wendt betonte das Wort „Gespräch“ sehr deutlich und schaute Kathrin finster an. Die war schon dabei, das Shirt wieder anzuziehen und wollte nur schnell weg. Und am besten schon mal direkt danach die freien Stellen in anderen Städten ansehen. Sie flüchtete fast aus dem Büro, während ihr Chef immer noch etwas abwesend im Raum stand. Dann schüttelte er sich und begrüßte den verdutzten neuen Besucher. An ihrem Büro angekommen, rief Kathrin ihrem Kollegen zu, dass sie ihn um 19 Uhr am Flughafen erwartete und stürmte dann weiter. Sie musste hier raus. Nicht nur wegen der Situation mit Wendt. Die Scham wurde noch unter der Oberfläche gehalten. Ein anderes Gefühl drängte hervor. Der Tag hatte sie geil gemacht. Der Sex mit ihrem Freund, der kurze Schlaf, die ständigen anzüglichen Blicke der Kollegen, die beobachtete Sexszene mit Frau Weiß, der USB-Stick, die Situation mit ihrem Chef. Jede Aktion für sich hätte keine Rolle gespielt, wäre vielleicht teilweise sogar eher abstoßend gewesen. In ihrer Gesamtheit wirkten sie aber anders. Kathrin musste nach Hause. Deutlich über der Höchstgeschwindigkeit erreichte sie in Rekordzeit ihr Ziel. Wieder flog sie über die Treppe und riss die Wohnungstür auf. Ihr Freund trat erstaunt auf den Flur.

„Fick mich!“

Die Ansage war unmissverständlich und trotzdem brauchte Jan einen Moment zu lange, um zu reagieren. Dann überbrückte er die zwei Meter zwischen ihnen und küsste seine Freundin. Hart und fordernd drang seine Zunge in ihren Mund und wurde freudig begrüßt. Er zerrte ihr Shirt hoch, aber sie wollte sich kaum von ihm trennen. Ihr BH war noch offen, das registrierte er aber nur am Rande. Seine Hände legten sich fest um ihre fantastischen Brüste und sie seufzte erregt in seinen Mund. Endlich! Ihre Hose war eng, aber er tat sein Bestes, sie aus der stehenden Position herunterzuzerren. Schnell kickte sie die Schuhe fort und löste sich von ihm, um die Jeans selbst auszuziehen. Jan nutzte die Zeit, um sich ebenfalls von seinen Klamotten zu befreien. Aus der Hocke blickte sie hoch und sah auf seinen bereits fast vollständig ausgefahrenen Penis. Sofort nahm sie ihn in den Mund und blies ihn wie von Sinnen. Ein überraschtes Stöhnen entfuhr ihm und er nahm ihren Kopf in die Hände, um sie zu führen. Sie hatte ein einzigartiges Talent mit dem Mund und er musste sich zwingen, es zu beenden. Noch einen kurzen Moment wollte er ihre Zunge genießen und die Lippen, die sich fest um den dicken Schaft schlossen. Er zog sie hoch und bedeutete ihr, auf dem Sofa in die Hocke zu gehen. Das gefiel ihr gut. Die Position, in der am Morgen Susanne Weiß von ihrem potenten Liebhaber genommen wurde. Nur wollte sie es gerade nicht anal bekommen. Sie spürte, wie Jan mit seiner Hand ihre Nässe antestete. Laut stöhnte sie auf, als die Finger vorsichtig ihre Lippen teilten.

„Komm schon, gib mir endlich deinen Schwanz. Siehst du nicht, wie es um mich steht?“

Er grinste nur und wollte das nicht diskutieren. Solche Dinge nahm man einfach an. Er ging in Position und drückte sich unter ihrem erregten Hecheln vorsichtig in ihre heiße Enge hinein. Als er ganz in ihr war, begann er augenblicklich mit langsamen Stößen. Seine Hände hielten ihre Brüste fest umschlossen. Der Anblick ihres erregenden Körpers und der Ausdruck der Lust in ihrem Gesicht trieben ihn an. Jan liebte ihre totale Hingabe. Er erhöhte die Intensität und sofort erreichte Kathrin einen ersten Orgasmus. Sie krallte sich in das Sofa hinein und nahm stöhnend seine Stöße hin. Jan ließ ihr aber keine Verschnaufpause und begann nun heftig zu rammeln. Er konnte erkennen, dass sie erledigt war aber das spielte jetzt keine Rolle. Hart ging sein langer Schaft in sie hinein. Seine ganze Kraft lag darin. Kathrin liebte das und spürte, wie sie erneut davongetragen wurde. Ihr Stöhnen glich einem Stakkato abgehackter Laute und mit einem erstickten Schrei kam sie erneut und deutlich heftiger. Das Sofa wurde unter ihren Händen regelrecht malträtiert. Und sie wurde immer weiter gestoßen. Jans Ausdauer war einfach sagenhaft. Aber nun spürte sie, dass er nicht mehr lange benötigte. Sein Schnaufen wurde lauter, seine Stöße kamen aus dem Takt. Wie Susanne Weiß entzog sie sich ihrem Liebhaber, setzte sich vor ihn und ließ die Faust über den langen Schaft fliegen, während sie ihn heiß ansah. Allein der Blick reichte aus, um ihm über die Klippe zu helfen. Der kurze Schrei kündigte seinen Höhepunkt an und Kathrin nahm die Eichel sofort in den Mund. Der Saft spritzte in sie hinein und sie nahm alles auf. Sie entließ den Schaft, schaute Jan an und schluckte mit einem Lächeln. Unter seinem entspannten Seufzen säuberte sie die Eichel von den Resten seines Spermas.

„Dein Schwanz ist der Beste. Ich liebe dich, Jan.“

Er zog sie hoch und küsste sie. Das war Erwiderung genug. Kathrin war glücklich, dass die Dinge zwischen ihnen offenbar wieder besser funktionierten. Nachdem sie sich ausgiebig gestreichelt hatten, hörte Jan gespannt den Erklärungen seiner Freundin zu, wie es zu der eben erlebten Situation gekommen war. Als er den Teil mit Michael Wendt hörte, machte er große Augen. Im Gegensatz zu ihr wollte er hier aber noch nicht schwarzsehen. Schließlich kannte er ihren Chef ebenfalls und setzte zunächst auf eine Entschuldigung und ein klärendes Gespräch. Sie hatten noch Zeit, bevor Kathrin zum Flughafen aufbrechen musste. Die Atmosphäre war immer noch aufgeladen und sie genossen in einer zweiten Runde ruhigen Sex, während Kathrin auf seinem Schoß saß.

KAPITEL 0.3

Es war wichtig, die Dinge selbst zu Ende zu bringen. Zumindest wollte sie anwesend sein, wenn das letzte kleine Stück seiner Hoffnung erlosch. Sie musste es sehen und sie musste es hören. Und sie würde Mühe haben, sich zurückzuhalten. Nein, sie würde es gar nicht erst versuchen. Alles hätte anders sein können. Er hätte nur ein wenig ehrgeiziger sein müssen. Und visionärer. Und stärker. Sie wäre an seiner Seite gewesen. Nicht mehr wie früher. Das war Geschichte. Warum musste er so ein Verlierer sein? Aber was nützte das jetzt. Die Chance war vorbei. Seine Chance. Ihre begann erst. Der Blick fiel wieder aus dem Fenster. Wie häufig sie hier gestanden hatte, nur um den Teufel zu sehen. Und sie konnte den Blick nicht abwenden.

Sie spürte, wie die Aufregung in ihr stieg. Den ganzen Tag schon. Sie schloss die Augen und spürte das Kribbeln über den Körper laufen. Die Spannung in ihren Brüsten, die Wärme in ihrem Schoß. Es musste sein. Sie konnte es nicht anders in den Griff bekommen.

Auch heute würde sie es machen müssen.

KAPITEL 5


Entspannt fuhr Kathrin zum Flughafen. Es war die richtige Entscheidung gewesen, nach Hause zu fahren und sich von Jan die Spannung aus dem Körper vögeln zu lassen. Seit dem letzten Versöhnungssex waren zwar nicht einmal 24 Stunden vergangen. Allerdings spürte sie, dass sie endlich zusammen auf einer neuen Ebene angekommen waren. Gut gelaunt parkte sie den Wagen und traf ihren Kollegen Thomas. Er informierte sie über die Dinge, die in ihrer Abwesenheit geschehen waren. Michaels Wendt war offensichtlich sauer auf sie, wobei Thomas keinen Grund nennen konnte und auf das Gespräch im Büro verwies. Kathrin wollte darüber aber lieber nicht reden. Vor allem nicht mit dem Kollegen, deshalb lenkte sie zum Einsatz über.

Sie einigten sich darauf, dass Kathrin die Szenerie von der Empore aus beobachten und Thomas leiten sollte. Kathrin hatte den gutgekleideten Mann am Morgen bereits gesehen, so wie er auch sie. In zwei Stunden sollte der Flug gehen und sie waren gespannt darauf, was geschehen würde. Eigentlich wussten sie gar nichts. Es war ausschließlich eine Vermutung, dass die unbekannte Frau noch nichts vom Tod Dr. Robert Weiß wusste und sie einen Treffpunkt am Terminal ausgemacht hatten. Wenn Kathrin genauer darüber nachdachte, war es eher eine schwache Hoffnung als eine Vermutung. Inzwischen stand sie bereits eine halbe Stunde auf der Empore und versuchte zwischen all den Menschen ihre Zielperson auszumachen. Geduld war noch nie ihre Stärke. Diese Art von Aufgaben waren ihr deshalb verhasst. Zudem waren sie auf sich allein gestellt. Sie vertrauten ihrem Chef in dieser Angelegenheit nicht. Es war ihnen unklar auf wessen Seite er stand und sie wussten, dass er Weisung hatte, alle Schritte zunächst von Oberstaatsanwalt Schmidt absegnen zu lassen. Deshalb war es auch nicht möglich, die polizeilichen Einrichtungen des Flughafens zu nutzen. Eine Eskalation war vor allem auch vor diesem Hintergrund zu vermeiden.

Dann sah sie plötzlich den gut gekleideten Mann. Er hatte also tatsächlich einen Blick in die Akte geworfen. Wer war dieser Mann und warum verfolgte er die Frau? Und warum wurde seine Identität als geheim eingestuft? Lässig lehnte er gegen eine Säule und las ein Magazin. Allerdings vergaß er dabei, umzublättern oder war ein äußerst schlechter oder langsamer Leser. Zudem schaute er immer wieder über den Rand seiner Zeitung und wenn sie genau hinsah, bewegten sich seine Lippen. Er war also nicht allein und besprach sich mit anderen, wahrscheinlich ähnlich gut gekleideten Männern. Kathrin versuchte, die Kollegen des Mannes ausfindig zu machen. Es dauerte eine Zeitlang, dann hatte sie tatsächlich zwei von ihnen entdeckt. Und wie der erste Mann waren sie auffällig gut angezogen. Aus taktischen Gründen vermutete sie bei der Anordnung der Männer eine weitere Person in einem vierten Bereich. Sie konnte aber niemanden ausmachen. Kathrin informierte Thomas über ihre Entdeckung und beschrieb ihm die Positionen der Männer. Er schlenderte durch die Halle und versuchte, sich in der Nähe des ihnen bereits mehrfach begegneten Mannes aufzuhalten. Es musste doch möglich sein, etwas über ihn herauszufinden.

Die Frau fiel Kathrin dann eher zufällig auf. Sie konnte ihr Gesicht auf die Entfernung hin nicht zweifelsfrei erkennen. Sie wurde auch nur deshalb aufmerksam, weil die Frau nun seit bereits mehreren Minuten in der Nähe einer auffälligen Skulptur stand. Es war deutlich, dass es sich um eine junge und zweifellos um eine schöne Frau handelte. Sie trug ein stilvolles und sehr figurbetontes aber nicht aufdringliches Kleid, das einen schlanken Körper mit schön geformten Brüsten erahnen ließ. Dazu trug sie High Heels. Das leicht wellige Haar fiel auf ihre Schulter. Kathrin konnte aus ihrer Position die durchaus bewundernden Blicke erkennen, mit denen Männer und Frauen diese Schönheit bedachten. Auch die Augen der Polizistin waren deshalb an ihr hängengeblieben. Erst dann bemerkte sie, dass die Frau keinen Koffer oder etwas Vergleichbares in ihrer Umgebung hatte, das auf eine Reise oder einen geschäftlichen Flug hindeutete. Vor allem aber fiel Kathrin auf, dass die Frau sich nervös umschaute und ihre Aufregung von Minute zu Minute deutlicher wurde.

Die Polizistin informierte ihren Kollegen, der sich umgehend auf den Weg machte. Weil sie die Einrichtungen der Flughafenkollegen nicht nutzen konnten, ohne auffällig zu werden, hatten sie vereinbart, die Frau sofort zu einem ihrer Autos zu bringen und mit ihr in die Zentrale zu fahren. Als Thomas die Frau fast erreicht hatte, konnte Kathrin erkennen, wie auch in die gut gekleideten Männer Bewegung kam. Offensichtlich hatten sie die Frau nun auch entdeckt. Kathrin verließ umgehend ihren Posten und warnte den Kollegen. Die Treppe war direkt neben ihr und schnell stand sie in der Halle und bewegte sich ebenfalls in Richtung der Frau. Kathrin konnte erkennen, dass Thomas die Frau erreicht hatte, ihr seinen Ausweis zeigte und sie aufforderte, ihn zu begleiten. Der Gesichtsausdruck der Frau zeigte nun Panik, aber offenbar fand der Kollege die passenden Worte, um sie in Bewegung zu setzen. Die verfolgenden Herren hatten das nun auch bemerkt und steuerten auf die Beiden zu, hielten sich aber im Hintergrund. Thomas und die Frau verließen die Halle und gingen in Richtung Parkhaus. Die drei Männer folgten und hinter ihnen ging Kathrin. Sie ahnte, worauf die Männer warteten, ließ es aber nicht soweit kommen.

„Polizei! Nehmen Sie die Hände hoch!“

Die Männer drehten sich erschrocken um und blickten in die Mündung von Kathrins Dienstpistole. Der offensichtliche Anführer, den Kathrin bereits kannte, fasste sich als Erster.

„Sie machen einen Fehler, Frau Kramer. Nicht wir sind der Feind. Wir haben die gleichen Ziele. Lassen Sie uns zusammenarbeiten.“

„Quatschen Sie keinen Mist. Sie haben den USB-Stick an sich genommen und wollten die Frau abpassen. Wer sind Sie und wer ist diese Frau?“

„Wir schützen die Männer, die Sie zweifelsohne auf dem Stick gesehen haben. Und deshalb werden Sie verstehen, dass wir nicht zulassen können, dass diese Dateien in die falschen Hände geraten. Und um herauszufinden, warum sich Robert Weiß in den Fluss gestürzt hat, brauchen Sie den Stick gewiss nicht.“

„Woher wussten Sie, was auf dem Stick ist?“

„Intuition, meine Liebe, Intuition. Ich sagte doch, wir schützen die Männer, die dort zu sehen sind. Und jetzt nehmen Sie die Waffe herunter.“

„Ich weiß immer noch nicht, wer Sie sind und wer die Frau ist. Aber das ist jetzt egal. Ich rufe die Kollegen und lasse sie von zwei Streifenwagen abholen. Thomas, bist du bitte so nett. Du kannst dann auch mit der Dame vorausfahren.“

„Frau Kramer, Sie sind doch eine intelligente Frau. Glauben Sie, es bringt Sie einen Schritt weiter, wenn Sie uns abführen lassen? Sie wissen, dass wir mit Ihrem Chef und vor allem auch mit Oberstaatsanwalt Schmidt zusammenarbeiten. Machen Sie die Dinge doch nicht unnötig kompliziert.“

Sie sah sein unauffälliges Nicken, reagierte aber zu spät. Der Schlag des vierten Mannes auf ihren Kopf machte sie handlungsunfähig. In einem kurzen Moment sah sie noch, wie die drei anderen Männer sich auf Thomas und die Frau zubewegten. Dann verlor sie das Bewusstsein.
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