Montag, 24. August 2020

Die wiederentdeckte Lust, Teil 3

 INHALT

Erst die Affäre mit dem Sohn der Nachbarn und dann kommt ihre Stieftochter noch dahinter. Und jetzt steht der große Empfang an, den Helen seit Wochen vorbereitet. Die Spirale dreht sich weiter und Helen ist sich nicht sicher, ob sie das alles kontrollieren kann. Überfordert sie die wiederentdeckte Lust? Oder kann sie die Dinge einfangen und zu ihrem Vergnügen lenken?
© 2019 Bolle

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STORY

 

KAPITEL 5

Immer wenn Helen an ihre bisherige Zeit mit ihrem Mann dachte, war sie erstaunt, wie unterschiedlich die Gefühle waren, die sie empfand. Er war der erste Mann, von dem sie nicht bereits nach wenigen Wochen gelangweilt war. Bei ihm hatte sie zum ersten Mal den Eindruck, als Frau wahrgenommen zu werden. Von Anfang an war sie seine Partnerin und nicht Anhängsel oder schmückendes Beiwerk. Und doch waren die Rollen klar verteilt. Vielleicht lag das an dem deutlichen Altersunterschied. In jedem Fall musste er sich nicht mehr beweisen und für ihre Beziehung war das sehr wichtig. Als sie sich kennenlernten, war er bereits, wonach andere Männer strebten und vielleicht nie erreichen würden. Souverän, erfolgreich und finanziell unabhängig. Und das liebte sie an ihm. Aber genau in diesen Adjektiven lag auch, was sie ebenfalls empfand. Es gab Phasen, da war sie für ihn wie Luft. Das galt vor allem für die Wochen im Jahr, in denen er in der Welt umherreiste und seinen Geschäften nachging. Und sie hatte den Eindruck, dass diese Phasen immer länger wurden. Er ließ sie allein mit seinen Kindern und jede Entscheidung, die zu treffen war, oblag ihr. Es war nicht so, dass er jemals diese Entscheidungen infrage stellte. Aber wäre das nicht einmal wichtig gewesen? Es waren schließlich seine Kinder, nicht ihre. Die Selbstverständlichkeit, mit der er dabei vorging, frustrierte sie bereits sehr lange. Dazu kam dieses ständige Gefühl der Einsamkeit und in den letzten Monaten immer stärker die Frage, ob sie ihr Leben nicht an einen Mann verschwendete, der sie immer mehr nur in ihrer Funktion und nicht als Mensch und Partnerin wahrnahm. Und bei diesen Fragen spielte Sex eine eher untergeordnete Rolle. Aber wenn er dann zurück war, gab es diese Unsicherheiten nicht mehr. Die Fragen stellten sich nicht mehr. Seine Persönlichkeit nahm sie gefangen, sie fühlte sich eins mit ihm. Als wäre er das fehlende Puzzleteil.

Unwillkürlich musste Helen bei diesem Gedanken lachen. Ein Therapeut hätte spätestens an diesem Punkt eventuell Fragen gestellt. Allerdings bekam er dazu keine Chance. Trotzdem würde es Dinge zu klären geben. Die Erfahrungen der letzten Wochen, die sie nicht missen wollte, verstand sie als Ausrufezeichen. Dennis tat ihr gut, aber eine Lösung auf längere Sicht war das natürlich nicht. Helen war auf dem Weg zum Flughafen, um ihren Mann abzuholen. Entgegen seiner Gewohnheiten wollte er den Tag seiner Ankunft in ihrem gemeinsamen Haus verbringen. Und trotz der schwarzen Gedanken freute sie sich auf ihn. Seine Präsenz war beeindruckend. Ihr Leben war ein völlig anderes, wenn er ein aktiver Teil davon war. Sicherlich gab es Menschen, die Helen die negativen Gedanken nicht verziehen hätten. Leiden auf hohem Niveau hätten sie vermutlich gesagt. Aber natürlich bestand das Leben aus mehr als der Erfüllung von Grundbedürfnissen. Und deshalb waren diese Dinge für sie wichtig. Sie war nur nicht sicher, wie sie dazu mit ihm ins Gespräch kommen sollte. Sie parkte den großen Wagen im Parkhaus, griff ihre Tasche und machte sich auf den Weg in den Ankunftsbereich.

„Beinahe hatte ich vergessen, wie schön du bist.“

Der Flieger war pünktlich gelandet und lächelnd nahm er sie in den Arm. In Jeans, Sakko und Hemd wirkte er entspannt aber ein wenig müde.

„Du hast dir dafür ja auch viel Zeit genommen.“

Er sah in ihre Augen, um herauszufinden, wie ernst er diese Aussage nehmen musste. Ihr Lächeln beruhigte ihn offenbar und sanft küsste er sie.

„Lass uns bitte nach Hause fahren. Der Flug hat mich erschöpft. Ich habe praktisch nicht geschlafen.“

„Gerne.“

Die kleine Spitze war Helen einfach entglitten. Es war gar nicht ihre Absicht gewesen. Nach seinem Blick hätte sie nachlegen können, aber da er nicht darauf eingegangen war, wollte sie die ersten Minuten nicht gleich vergiften. Mehr oder weniger schweigend fuhren sie zurück. Nach einer Dusche legte er sich hin. Helen übergab Maria das Gepäck und kümmerte sich um Vorbereitungen für den bevorstehenden Empfang. Sie zog sich dafür in ihr Arbeitszimmer zurück und ging noch einmal den gesamten Ablauf durch. Wenige Stunden später waren auch die Kinder wieder im Haus und zum ersten Mal seit Wochen saßen sie als Familie zusammen am Tisch. Wie immer brauchte es ein gewisses Abtasten aber das ging schnell vorüber.

„Warum habe ich eigentlich zugestimmt, an meinem ersten Abend mit euch gleich in die Oper zu gehen?“

„Du hast nicht zugestimmt, sondern der Vorschlag kam von dir.“ Helen lachte gespielt empört. „Robert und Ulrike sind noch bis morgen in der Stadt und du wolltest sie vor ihrer Abreise unbedingt noch sehen. Außerdem wolltest du schon ein paar Tage zuvor zurück sein.“

Michael seufzte und verdrehte die Augen.

„Offenbar wird man im Alter ein wenig unzurechnungsfähig. Ein Essen hätte es auch getan.“

Sie wollten Michaels Bruder und seine Frau in einem Restaurant treffen. Anschließend stand der Besuch in der Oper an. Als Helen ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatte, stand sie zufrieden vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer. Mit einem Lächeln nahm sie ihre schlanke Figur wahr. Die wohlgeformten Brüste waren im Dekolletee erkennbar und doch für den Anlass angemessen verpackt. Ihre langen Beine endeten in zum Kleid passenden High Heels. Das Kleid war bewusst so ausgewählt, dass die hohen Schuhe gut sichtbar waren und ihr Publikum eine Ahnung der Form ihres Pos und ihrer Beine bekam. Sie nannte es bewusst ihr Publikum. In anderen Umgebungen war es der Neid auf die Möglichkeiten ihres Mannes, der die Blicke anzog. An diesem Abend war es die Missgunst anderer Frauen zu ihrer Schönheit und die heimlichen aber trotzdem auffälligen Blicke vieler Männer. Helen hatte gelernt, einen solchen Abend zu genießen. Michael trat von hinten an sie heran. Sanft küsste er ihren Hals. Seine Hände strichen von hinten über ihren flachen Bauch und legten sich wiegend unter ihre Brüste.

„Meine wunderschöne Frau. Du bist der einzige Grund, weshalb ich diesen Abend auf mich nehme. Die Anderen können mir gestohlen bleiben. Bis auf Ulrikes erbosten Gesichtsausdruck, wenn sie an einem Abend mit dir nur die zweite Geige spielt. Allein dafür lohnt sich aber auch der Aufwand.“

Sanft drückt er ihre Brüste. Helen schmiegte sich lächelnd an ihn. Bereits jetzt freute sie sich darauf, dass der Abend an diesem Ort ausklingen würde. Und auf Ulrike freute sie sich auch. Sie war zehn Jahre älter als Helen. Eigentlich kamen sie sehr gut miteinander zurecht, aber Ulrike hatte große Probleme damit, älter zu werden. Chirurgen hatten sicherlich bereits ein Mittelklasseauto an ihr verdient. Wenn sie dann Helen traf und wieder feststellen musste, dass ihre Schwägerin deutlich besser von der Natur ausgestattet worden war, tat ihr das immer regelrecht weh. Michael amüsierte sich darüber immer köstlich.

Stunden später waren sie zurück. Als sie Michael kennenlernte, hatte sie keine Erfahrung mit Oper oder Theater. Es hatte sie nicht interessiert. Und wenn sie ehrlich sein sollte, waren ihre ersten Kontakte nicht positiv. Mit der Zeit hatte sie aber einen Weg gefunden und heute freute sie sich auf diese Abende. Aber jetzt war es gut, zurück zu sein. Sie saßen bei einem Glas Wein zusammen. Ihre Unterhaltung war leicht. Dann stellte Michael sein Glas weg, sah sie mit einem tiefen Blick an und zog sie vom Sofa hoch. Er hielt sie fest und bewegte sich ohne Musik in einem sanften Takt.

Sie sah in seine Augen und war überrascht. Er freute sich offensichtlich darauf, was nun auf sie wartete. Aber Helen sah auch eine Unsicherheit, die sie von ihrem Mann nicht kannte. In allem, was er tat und sagte, lag eine geradezu natürliche Selbstsicherheit und Souveränität. Gerade das liebte sie an ihm. Als sie das bemerkte, hätte sie beinahe die Augen aufgerissen. Aber sie konnte sich beherrschen und ließ sich nichts anmerken. Sanft suchten ihre roten Lippen die seinen. Zärtlich begann sie einen Kuss und ließ sich Zeit, ihn zu umspielen. Lächelnd reagierte er auf sie und öffnete seine Lippen. Seine Hände streichelten über ihren Körper und ließen sie eine Woge des Wohlgefallens spüren. Sie schloss lächelnd für einen Moment die Augen, um sich dem Gefühl hinzugeben. Viel zu lange war sie alleine gewesen, nun war er wieder bei ihr. Alle Gedanken und Erlebnisse, die sie gehabt hatte, Dennis, der Typ in der schwarzen Lederjacke, alles war weg. Auch Helen schickte ihre Hände auf eine Reise. Ertastete seinen immer noch straffen Oberkörper und streifte sein Jackett ab. Achtlos ließ er es fallen und war sofort wieder bei ihr. Langsam öffneten ihre geschickten Finger die Knöpfe seines Hemds, während sein Mund ihren Hals eroberte. Helen liebte es, wenn er das machte und spürte eine leichte Gänsehaut, während er vorsichtig an ihren Ohrläppchen knabberte.

„Lass uns nach oben gehen. Ich möchte meine Frau in ihrer ganzen Schönheit sehen.“

Lächelnd gab sie ihn frei. Sie nahm seine Hand und mit geöffnetem Hemd zog sie ihn hinter sich her. Längst war sie bereit für ihren Mann und wollte ihn spüren. In ihrem Schlafzimmer küsste sie ihn sofort intensiv. Ein leises Seufzen begleitete das Abstreifen seines Hemds. Die nackte und glatte Haut seines Oberkörpers glitt unter ihren Fingern dahin. Ihre Fingernägel ritzten vorsichtig über seine Muskeln und ließen auch ihn aufseufzen. Seine Hände eroberten ihren Po und drückten das feste Fleisch. Helen öffnete seine Hose und glitt mit einer Hand hinein. Ein noch nicht ganz harter Penis drückte sich ihr entgegen und lächelnd genoss sie sein Seufzen, als sie sanft über den Schaft rieb. Sie ließ die Hose fallen und grinsend sah sie seine Überraschung, als sie vor ihm in die Hocke ging. Halb erhoben stand der Penis vor ihren Augen. Nur kurz blickte sie in seine weit geöffneten Augen, bevor ihre roten Lippen den Schaft küssten. Sein erregtes und immer noch überraschtes Stöhnen begleitete ihre Zunge über seinen Penis, während sie mit einer Hand vorsichtig die Hoden liebkoste. Es war sehr lange her, dass sie etwas Vergleichbares mit ihrem Mann erlebt hatte. Aber nach den Erfahrungen mit Dennis hatte sie wieder Lust daran gefunden und wollte es mit ihrem Mann teilen. Tief in seine Augen blickend, nahm sie die Eichel in ihren roten Mund auf. Sie konnte seine Erregung sehen und förmlich greifen. Der Penis in ihrem Mund war inzwischen hart. Und dennoch war da noch etwas Anderes in seinem Blick. Etwas, dass sie nicht zuordnen konnte. Helen war selbst allerdings zu erregt, um sich darüber Gedanken machen zu wollen. Ihre Lippen pressten sich fest um seinen Schaft und sie genoss sein Stöhnen unter ihren Bewegungen. Seine Hände hatten ihren Kopf umfasst, während er mit geschlossenen Augen genoss. Helen entließ ihn aus ihrem Mund und drückte einen letzten Kuss auf seine Eichel. Wie von weit her schien ihr Mann nach ihrer Kunst zu erwachen. Er öffnete die Augen und für einen kurzen Moment hatte Helen den Eindruck, er hätte Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Sie ließ ihn aus seinen Sachen steigen und bedeutete ihm, sich auf das Bett zu legen.

Sie stand vor dem Fußende des Bettes und sah auf ihren Mann herab. Langsam öffnete sie ihr Kleid und ließ ebenso langsam die Träger von ihren Schultern gleiten. Nach und nach ließ sie ihn mehr ihres erregenden Körpers sehen. Sie spürte, wie die Erfahrungen mit Dennis ihr ein ganz neues Selbstvertrauen gegeben hatten. Sie war schön und endlich konnte sie dieses Bewusstsein wieder zulassen. Mit ihren High Heels stieg sie aus dem Kleid heraus. Sie sah, wie ihr Mann immer wieder die Augen schloss und seinen Penis rieb, der an Härte verloren hatte. Helen musste handeln und ließ Bustier und Slip fallen. Sie kroch auf das Bett und setzte sich unvermittelt auf seinen Penis. Helen seufzte, als ihre nassen und erregten Lippen endlich wieder Kontakt zu seinem Penis hatten. Sie rutschte an seinem Schaft entlang und küsste ihren Mann. Entschlossen nahm sie seine Hände und drückte sie an ihre Brüste. Er wusste nun, was zu tun war und Helen genoss seine erfahrene Zärtlichkeit. Er drückte und hob sanft die schönen Halbkugeln oder zwirbelte vorsichtig ihre Nippel. Helen richtete sich leicht auf und nahm den nun wieder etwas festeren Penis in die Hand. Sie suchte ihren Eingang und mit einem Keuchen ließ sich dann langsam auf dem Penis herabsinken. Er war gerade so hart, dass sie ihn aufnehmen konnte.

Was auch immer ihren Mann beschäftigen mochte, Helen genoss die Gefühle und die vertraute Zärtlichkeit. Es waren nicht diese explosiven Emotionen, die sie mit Dennis erlebt hatte. Es war eine andere Art von Sex. Sie wusste bereits, dass der Orgasmus nicht mit dem zu vergleichen wäre, was sie mit ihrem Liebhaber erlebt hatte. Darauf kam es hier aber nicht an. Es ging um Vertrautheit, um Zärtlichkeit. Zusammengehörigkeit. Vereinigung. Liebe. Helen konzentrierte sich auf das Gefühl, dass ihr Mann in ihr erzeugte. Sein vertrauter Penis ließ sie seufzen, seine Hände an ihren Brüsten oder ihren Hüften unterstützten die Lust. Sie stützte sich auf seiner Brust ab und bewegte sich schneller. Das Seufzen kam nun im Takt ihrer Bewegungen. Ihr Mann genoss mit geschlossenen Augen, seine Hände strichen über ihre Oberschenkel. Helens Hände fanden ihre Brüste und noch einmal wurden ihre Bewegungen schneller. Sie spürte ihren Mann nun intensiv. Mit einer Hand an ihrer Perle läutete sie den Endspurt ein. Der Orgasmus kam mit dem Zittern in ihren Leisten. Ihre Hüften wurden gepackt und ihr Mann stieß keuchend von unten in sie hinein. Ein wunderschönes Gefühl durchdrang sie und Helen kostete es aus. Dann öffnete sie die Augen und sah ihren Mann völlig ausgepumpt unter sich liegen. Zärtlich strichen ihre Hände über seine Brust und ihre Lippen küssten vorsichtig seinen Hals.

„Das war schön. Ich hatte mich sehr darauf gefreut.“

Ihr Mann öffnete seine Augen und schien beinahe überrascht zu sein, sie zu sehen. Er schloss sie in seine Arme und sie kuschelte sich zufrieden an ihn. Alles was zu klären war, konnte an einem anderen Tag besprochen werden.

Der folgende Abend gehörte der Familie. Helen hatte Maria gebeten, sie bei der Vorbereitung zu unterstützen und zu ihrer Überraschung übernahm der Rest der Familie ebenfalls vereinzelte Aufgaben. Nach einem Blick in Johannes Gesicht war dieser Einsatz allerdings vor allem Michaels Einfluss zuzuschreiben. Maria zog Johannes zu sich und achtete mit Argusaugen darauf, dass er seine Sache gut machte. Helen amüsierte sich über seine erfolglosen Versuche, sich zu entziehen. Irgendwann akzeptierte er seufzend seine Rolle. Der Abend war trotzdem unbeschwert. Sie genossen das Essen bei einem guten Wein und hatten zusammen Spaß. Dann überraschte Michael seine Familie.

„Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich beginnen muss, meine Angelegenheiten zu klären. In den vergangenen Monaten habe ich gemerkt, dass ich mehr Rücksicht auf die Dinge nehmen muss, die für mich wichtig sind.“ Er suchte Helens Blick und die sah ihn verwundert an. „Es gibt Dinge, die ich in ihrer Relevanz unterschätzt habe. Und die Auswirkungen daraus, haben mich schockiert. Über eine Sache möchte ich euch schon einmal informieren. Wie ich mit anderen Dingen umgehe, weiß ich noch nicht.“ Er biss sich auf die Lippe und sah auf den Tisch, als würde er seinen eigenen Worten noch nicht trauen. Dann wanderte sein Blick wieder zu Helen. „Ich liebe meine Firma. Ich liebe, was ich aufgebaut habe. Noch mehr liebe ich allerdings meine Familie. Und das ist mir, wenn auch spät, nun doch mehr und mehr klargeworden.“ Michael lächelte seine Frau an, die immer noch völlig erstaunt war. War es dieses Geheimnis, das ihn so sehr beschäftigt hatte? Sie wusste, dass seine Geliebte die Firma war. Aber führte eine geplante Änderung zu Erektionsproblemen? Sie lächelte zurück und Michael fuhr fort. „Ich habe deshalb beschlossen, das Geschäft aufzuteilen. Ich werde mich um Europa und auch mehr um die Zentrale kümmern und überlasse Asien und Nordamerika zunächst einem Partner. Du wirst ihn auf dem Empfang kennenlernen, Helen.“

Mit ungläubigem Blick saßen Helen, Anett und Johannes am Tisch. Sie sahen sich gegenseitig an, sie sahen den Vater bzw. den Mann an. Über Jahrzehnte war die Firma wichtiger als die Familie gewesen. Das galt bereits vor Helen. Es wurde nicht ausgesprochen, aber doch war es allen klar. Jetzt änderte er die Ausrichtung mit ein paar dürren Sätzen. Besser gesagt, er verkündete die Änderung. Was das bedeutete, konnten sie noch nicht erfassen. Die Botschaft selbst schockte sie beinahe.

„Wow.“ Johannes war der Erste, der etwas sagen konnte. „Das kam jetzt überraschend.“

Helen nahm seine Hand und küsste ihn zärtlich.

„Wie schön, Michael. Ich freue mich darauf. Das ist dir bestimmt schwergefallen.“

Das meinte sie ehrlich. Allerdings hätte sie es mehr gefreut, wenn er sie ins Vertrauen gezogen und den Schritt mit ihr besprochen hätte, bevor er es verkündete.

„Zunächst schon.“ Er erwiderte den Kuss und lächelte sie erleichtert an. „Aber ich habe immer stärker gespürt, dass mir die ständigen und langen Reisen zugesetzt haben. Und wie ihr mir gefehlt habt.“

Anett war wie Johannes ebenfalls ein wenig verhalten. Ihr Vater war ein guter Mensch, aber eine besonders innige Beziehung hatte er zu seinen Kindern nie aufgebaut. Dafür war er zu weit weg und zu selten im Haus. Selbst wenn er nicht auf Reisen war, verbrachte er lange Tage in der Firma. Aber er wollte das nun ändern. Und sie honorierten das. Sie nahm seine Hand und lächelte ihn an.

„Ich freue mich, Papa.“

Michael atmete erleichtert auf.

„Jetzt müssen wir nur noch was daraus machen.“

Er grinste und erzählte noch ein wenig von der bevorstehenden neuen Aufteilung in der Firma. Tatsächlich beteiligten sich alle am Tisch an dem Gespräch. Helen konnte erkennen, wie gut es ihrem Mann tat. Trotzdem sollte das kein abendfüllendes Thema werden, so dass Helen dafür sorgte, dass sie über andere Dinge sprachen. Irgendwann saßen die Männer rauchend auf der Terrasse und hatten die Tür hinter sich zugezogen. Helen ahnte, dass es dabei auch um Johannes Zukunft gehen würde. Ein ernstes Vater-Sohn-Gespräch, da Johannes noch überhaupt keine Ideen äußerte, was er nach der Schule machen wollte. Das gefiel seinem Vater nicht. Allerdings musste man vielleicht nicht zwei solcher Themen in einen Abend hineinbringen. Aber worüber auch immer sich die Beiden unterhielten, für Helen war das eine Chance. Zum ersten Mal seit ihrer Unterhaltung in der Küche war Helen mit ihrer Stieftochter zusammen, ohne dass Anett das Weite suchen konnte. Das war unter den Augen ihres Vaters nicht denkbar. Auch wenn er auf der Terrasse saß. Helen wusste das und grinste innerlich. Sie ließ Anett schmoren und war gespannt, ob sie selbst ein Thema beginnen würde. Deutlich war zu erkennen, wie unangenehm Anett diese Situation war. Und dann wurde Helen an diesem Abend ein zweites Mal überrascht.

„Du Helen, was ich neulich gesagt habe … also … ich möchte mich entschuldigen.“

„Wofür genau möchtest du dich entschuldigen?“

„Ich habe gesagt … oder du konntest verstehen, dass ich … also … irgendwie habe ich dich Nutte genannt.“

Bei dem zentralen Wort zuckte Helen sichtbar zusammen und schnell legte Anett nach.

„Also das Wort habe ich nicht gesagt, aber … du weißt … also … es tut mir leid.“

Helen lächelte. Eigentlich gab es dazu gar nichts zu klären. Helen war über sich selbst wütend, vor allem auch wegen der Ohrfeige. Und sie war ehrlich überrascht, dass Anett über dieses Thema sprach oder besser, dass es ihr Sorgen machte. Aber sie freute sich ehrlich darüber. Ob sie das andere Thema vergessen hatte? Helen nahm Anetts Hand.

„Ich bin dir nicht böse. Das Thema unserer Unterhaltung war ja ein wenig … besonders. Und ich habe ja selbst dafür gesorgt, dass es überhaupt ein Thema wurde.“

Anett lächelte etwas unsicher.

„Da bin ich froh. Das Ganze war mir sehr peinlich und ich wusste gar nicht, wie ich damit umgehen sollte.“

„Das habe ich gemerkt, Anett. Und ich bin froh, dass wir das nun geklärt haben. Denn das Wichtigste habe ich dir noch gar nicht gesagt: Dennis hat deinem Wunsch zugestimmt. Am kommenden Dienstag kommt er zu dir.“

Helen lächelte amüsiert und beobachtete Anetts Reaktion. Die erstarrte auf ihrem Stuhl und riss Augen und Mund auf.

„Aber …“

„Ich werde Dennis bis auf Weiteres nicht aufgeben. Er ist als körperlicher Ersatz für mich wichtig. Das ist mir erst nach unserem Gespräch so richtig deutlich geworden. Daran ändert auch die Absichtserklärung deines Vaters zunächst einmal nichts. Und deshalb löse ich den vereinbarten Preis ein: Eine Nacht mit meinem Liebhaber für dein Schweigen. Oder möchtest du etwa einen Rückzieher machen?“

„Ich … Was? Nein! … Weiß nicht.“

„Offenbar müssen wir wieder zum Logopäden. Früher hat das auch geholfen.“

Anett glotzte ihre Stiefmutter aus großen Augen an. Als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, öffnete sich die Terrassentür und die Männer kamen zurück.

„Dienstag.“

Helen zischte Anett das Wort zu und drehte sich dann zu den Männern. Michael küsste sie leicht und Helen verzog beim Geruch des frischen Rauchgeruchs ein wenig die Nase.

„Hast du ein Gespenst gesehen, Anett?“

Johannes hatte grinsend einen Witz gemacht, als er seine Schwester mit offenem Mund und erstarrt am Tisch gesehen hatte. Anett sah von Helen zu ihrem Vater und zu ihrem Bruder. Dann hatte sie sich gefangen.

„Nein, alles gut. Mir … mir ist nur ein Termin für die nächste Woche wieder eingefallen. Und ich weiß nicht, ob ich mich darauf freuen soll oder ob ich Angst davor haben soll. Ist aber nur Frauenkram.“

Sie grinste verlegen, blickte noch einmal entgeistert zu Helen und hob dann ihr Weinglas.

„Auf Helen, die immer einen Weg für uns findet.“

Ihr Vater hob sein Glas und stimmte mit ein. Auch Johannes machte mit.

„Auf Helen.“

Auch Helen hob mit einem süffisanten Grinsen in Richtung ihrer Stieftochter ihr Glas.

„Auf die glücklichen Zufälle des Lebens.“



KAPITEL 6

„Ich hätte auch Lust, Tennis spielen zu gehen.“

Sehnsuchtsvoll seufzend blickte Helen auf Michaels bereitgelegte Ausrüstung. Sie nahm einen der Schläger in die Hand und ließ ihn gekonnt durch die Luft sausen. Das Wetter war wie geeignet für ein Match und sie war in den letzten Tagen nicht einmal mehr zum Laufen gekommen. Es fehlte ihr, sich zu verausgaben. Michael grinste sie an.

„Dafür darfst du den gesellschaftlichen Vergnügungen eines Nachbarschaftskaffees beiwohnen. Gartengestaltung, Urlaubsübertreibungen und vermeintliche Skandale. Und das bei hochfeinem Backwerk. Ich beneide dich, meine Liebe.“

Sein Grinsen zog sich nun von einem Ohr bis zum anderen. Helen verdrehte die Augen und ließ absichtlich den Schläger auf Michaels Fuß fallen.

„Uuuups, entschuldige bitte.“ Jetzt grinste auch Helen. „Du ahnst gar nicht, wie schlimm das sein kann. Die Geschichten der Müller von gegenüber kann ich nicht mehr hören und die del Rio ist so versnobt, dass ich mich bereits fremdschäme.“

„Das glaube ich gerne.“ Michael nahm sie nun mitfühlend in den Arm. „Die Beiden waren ja schon immer so. Aber Frau Kruse und Frau Riskov magst du doch ganz gerne. Vielleicht hältst du dich mehr an die. Bei acht kommunikationsstarken Frauen sollte das kein Problem sein. Übrigens: Klaus hat angerufen. Er hat unser Treffen noch einmal bestätigt. Wir übernachten von Dienstag auf Mittwoch bei ihm und Susi und ich gehe dann am nächsten Tag gleich zu dem Termin. Das passt doch sehr gut und war eine prima Idee von dir.“

„Nicht wahr?“ Helen drückte ihren Mann und freute sich wieder einmal, wie ein Plan aufging. Sie hatte Susi den Abend schmackhaft gemacht und wusste, dass ihre Freundin im Zweifel Wege finden würde, ihren Mann zu überzeugen. „Und jetzt raus mit dir und viel Spaß. Komm nicht ohne Sieg nach Hause.“

Lachend küsste sie Michael und schob ihn zur Tür. Jetzt freute sie sich tatsächlich auf das Treffen mit den Nachbarinnen. Aber jetzt musste sie sich dafür fertigmachen. Sie brauchte nicht lange, um sich zu entscheiden. Ein nicht ganz knielanges Kleid mit gewisser Eleganz. Dazu eine Halskette aus Perlen und hochhackige, geschnürte Sandalen. Mit einfachen Mitteln einigen Damen Grenzen aufzeigen. Sie grinste, als ihr Makeup beendet war und sie sich im Spiegel betrachtete. Jetzt galt es nur noch, einen Weg zu finden, das eigentliche Ziel des Tages zu erreichen. Gut gelaunt ging sie zu den Nachbarn hinüber. Eigentlich wäre es an ihr selbst gewesen, den Nachmittag auszurichten. Aber mit ein wenig gutem Zureden und Hinweis auf ihren bevorstehenden Empfang konnte sie diese Aufgabe an Frau Ruske, Dennis Mutter, abgeben. Ihr Plan, sich von Frau Müller und Frau del Rio fern zu halten, war erfolgreich. Helen hatte eine überraschend gute Zeit und Dennis Mutter war dazu noch eine beinahe obszön gute Bäckerin.

Dann endlich sah sie einen weiteren Plan aufgehen. Dennis kam aus der Uni zurück und als gut erzogener junger Mann erwies er den Gästen seiner Mutter die Ehre. Beinahe unmerklich zuckte er zurück, als er Helen wahrnahm. Sie lächelte ihn an.

„Hallo Dennis, setz dich doch zu uns. Der Kuchen deiner Mutter ist ein Ereignis.“

Sie rückte ihm einen Stuhl zurecht und nahm wahr, dass Dennis Mutter das Kompliment dankbar annahm. Etwas zögernd nahm er Platz, während seine Mutter ihn mit dem Notwendigsten versorgte. Helen begann eine Unterhaltung mit Dennis. Ihre Beine waren übereinandergeschlagen, so dass das Kleid ein wenig hochgerutscht war. Sie bemerkte seinen schnellen Blick über ihre glatten Beine bis zu den High Heels. Leise lächelnd stellte sie sich seine Gedanken vor. Eine andere Nachbarin stieg in die Unterhaltung mit Dennis ein, worüber Helen durchaus dankbar war. Sie hatte ein Ziel und konnte es nun etwas unverfänglicher erreichen. Das Gespräch drehte sich um sein Studium, sein Jahr in Australien und wie er dort zurechtgekommen war. Helen führte die Unterhaltung schließlich zu dem entscheidenden Punkt.

„Du sammelst Didgeridoos? Das ist ja toll. Können wir die einmal sehen?“

Helen war begeistert und jeder nahm ihr ab, dass das ehrlich war.

„Die sind in meinem Zimmer in einer Vitrine.“

„Oh wie schade. Zu gerne hätte ich mal einen Blick darauf geworfen. Johannes hat mal eines ausprobiert, als wir in Australien waren. Da war er aber noch viel jünger als heute und konnte es kaum festhalten.“

„Dennis Sammlung ist wirklich schön und geschmackvoll. Ich hatte bereits das Vergnügen, sie zu sehen.“

Die Nachbarin mischte sich wieder ein und Helen grinste. Selbstverständlich wusste sie das bereits, aber dass es ihr so leichtgemacht werden würde, konnte sie nicht ahnen.

„Zeig Helen doch die Instrumente. Ist doch nichts dabei.“

„Vielen Dank, Heidi, dass du dich für mich einsetzt.“

Verschwörerisch zwinkerte sie Dennis Mutter zu. Heidi antwortete leise.

„Manchmal muss man Dennis etwas auf den Weg helfen.“

„Na dann los. Wir können auch die Tür offen lassen.“

Die Frauen lachten und Dennis wurde ein wenig rot. Das tat Helen zwar leid, aber sie musste eben auch vorankommen. Etwas schleppend lief Dennis durch das Haus voran. Die Tür zu seinem Zimmer blieb natürlich nicht offen.

„Das ist eine schöne Sammlung. Tatsächlich.“

Helen hatte sich vor die Vitrine gestellt und betrachtete die Didgeridoos. Sie bewunderte die künstlerische Gestaltung der Instrumente. Mit einem Lächeln nahm sie Dennis Hände wahr, die sich von hinten über ihre Taille direkt auf ihre Brüste legten. Sie hatte nicht lange warten müssen.

„Mein Gott, Helen. Ich wäre da unten beinahe gestorben. Du hast mich vorgeführt und mich dabei noch scharf gemacht. Ich hätte am liebsten sofort unter deinen Rock gefasst.“

„Das weiß ich doch. Ich konnte es dir ansehen. Und nur zu gerne hätte ich jetzt Zeit für dich. Aber du weißt, dass das nicht geht.“

Sie ergriff seine Hände und beruhigte ihn. Wie üblich war er in seiner Begeisterung ein wenig zu stürmisch und sie musste ihn zügeln. Trotzdem musste sie unwillkürlich seufzen. Die Situation machte sie durchaus an. Das überraschte sie.

„Bitte, Helen. Lass es uns wie in eurem Flur machen. Ich bin heiß auf dich.“

Dennis hatte sie wieder fester umfasst. Sein Mund war direkt an ihrem Ohr. Sie fühlte und hörte seine Erregung. Mit einer Hand schob er sich bereits unter ihr Kleid. Helen biss sich auf die Lippe. Die Situation ließ sie alles andere als kalt. Aber das war jetzt nicht, was sie wollte. Naja, zumindest war der Plan ein anderer. Sie löste sich entschlossen aus seiner Umklammerung.

„Nein, heute nicht. Wir müssen etwas besprechen. Und wir müssen vernünftig sein.“

Ihre Lippen fanden seine und sie küsste ihn. Ihr war bewusst, dass das seine Leidenschaft nicht gerade bremsen würde. Als sie den Kuss löste, hatte sie ihn an seinen Schreibtisch manövriert. Formelsammlungen und technische Bücher lagen darauf. Zum Glück Dinge, die sie jetzt nicht ablenken konnten.

„Am Dienstag triffst du dich mit Anett.“

„Mache ich das? Und warum gerade am Dienstag?“ Dennis atmete schwer und kämpfte offensichtlich noch mit der Zurückweisung.

„Du hast es mir versprochen. Und Dienstag, weil ich an dem Tag mit meinem Mann bei Freunden bin. Und Johannes ist mit der Schule unterwegs. Ihr seid also ungestört.“

„Du weißt schon, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht zurechnungsfähig war, als ich das zugesagt habe?“

„Ich weiß nicht, was du meinst. Vielleicht, weil ich dich buchstäblich bei den Eiern hatte?“

Sie grinste ihn an und ließ ihre Hand über seinen Bauch streicheln. In Kreisen erreichte sie seinen Gürtel. Sie biss sich auf die Lippe und sah Dennis in die Augen, als sie die Schnalle öffnete. Und gleich darauf Knopf und Reißverschluss der Hose. Sie hatte ihren Plan ein wenig geändert. Das war dumm, aber ihre Erregung ließ sie unvernünftig werden. Im Augenblick war es ihr egal. Offensichtlich wollte Dennis etwas sagen, aber er schluckte es herunter. Er hatte eine Alternative gefunden.

„Du weißt schon, dass unter uns meine Mutter und die Nachbarn sitzen?“

„Natürlich, aber das macht es doch noch spannender…“ Helen grinste Dennis lüstern an und ließ ihre Hand in seinen Slip hineingleiten. „Natürlich ist das Quatsch. Du weißt, dass ich kein Wagnis eingehe, was unser kleines Geheimnis angeht. Das hier ist eine besondere Ausnahme. Ich möchte sichergehen, dass du am Dienstag noch weißt, mit wem du eine Affäre hast.“

„Das werde ich nie vergessen, Helen. Du bist mein absoluter Traum.“

Er wollte sie wieder in den Arm nehmen, aber Helen ließ das nicht zu. Sie holte seinen bereits deutlich harten Penis hervor und betrachtete ihn interessiert. Wieder sah sie in Dennis Augen und grinste. Sanft glitt ihre Hand über den Schaft und sie spürte und sah, wie er erschauerte. Ihr Blick ging zurück zu seinem Penis, sah die Adern, die dicke Eichel. Es war ein wunderbar geiles Gefühl, diesen Penis in ihrer Hand wachsen zu spüren und Dennis leises, beinahe tonloses und gespanntes Seufzen zu hören. Plötzlich verstand sie, welche Macht sie über ihn hatte. Es lag allein an ihr, wie er mit Anett umgehen würde.

„Und ich möchte sichergehen, dass du dich daran erinnerst, dass Anett meine Stieftochter ist. Ich liebe sie wie eine eigene Tochter, auch wenn ich diesen Deal mache. Deshalb solltest du jetzt genau aufpassen. Wenn ich hören sollte, dass du Anett wehgetan hast, was glaubst du, was dann geschieht?“

Ihre Hand hatte nun fest den Schaft umfasst. Sie spürte die Härte und auch, wie die eigene Erregung wuchs. Wie gerne hätte sie nun Zeit und Gelegenheit gehabt. Sie schloss die Augen und bewegte ihre Hand erneut. Mit seinem einsetzenden Keuchen schaute sie wieder in sein Gesicht. Dennis erkannte, dass er eine Antwort schuldig war und hob entschuldigend die Schultern. Helens Augen wurden zu Schlitzen und ihr Blick verfinsterte sich. Ihre Hand flog nun hart und schnell über den Schaft.

„Sollte mir zu Ohren kommen, dass du Anett wie auch immer weh getan hast, reiß ich dir deinen verdammten Schwanz mit deinen Eiern ab.“

Unvermittelt umfasste sie seine Hoden und drückte ein wenig zu. Von Dennis war ein ersticktes und schmerzhaftes Stöhnen zu hören. Und es wiederholte sich, als Helen ihre langen Fingernägel in seinen Schaft und ebenfalls in die Hoden bohrte. Sie war nun dicht an seinem Ohr und ihre Stimme ein bedrohliches Flüstern.

„Und glaube mir, dass ich das nicht im Spaß meine. Tust du ihr weh, werde ich dir wehtun. Hast du das verstanden?“

Dennis nickte schnell. Helen quittierte das mit einem Lächeln. Ihr Mund blieb an seinem Ohr und ihre Stimme wurde süß. Ihre Hand glitt wieder entspannt über seinen Schaft. Dennis seufzte vor Erleichterung und Lust.

„Wenn ich aber höre, dass sie zufrieden ist…“ Sie machte eine Kunstpause und ihre Hand flog wieder über seinen Penis. „…dann blase ich dir noch einmal deinen Schwanz. Wie bei unserem ersten Mal. Ich habe dann dieses harte Ding in meinem Mund, du wirst meine Lippen spüren, meine Zunge. Ich werde es genießen…“ Wieder machte sie eine Pause. Genießerisch sog sie die Luft ein und leckte sich aufreizend über die Lippen. Ihre Hand massierte weiterhin hart seinen Schaft. „…bis es dir endlich kommt. Es war ein geiles Gefühl, deinen Saft in meinen Mund spritzen zu spüren.“

Sie verwöhnte weiter seinen stahlharten Penis. Griff mal hart zu, um dann wieder zärtlich darüber zu gleiten oder die Eichel zu umspielen. Dennis hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf ihre Hand und ihre Stimme.

„Und wenn du dann noch kannst, mein geiler Hengst, öffne ich meine Beine für dich. Ich werde dann gierig und sehr erregt sein. Ich werde es kaum erwarten können, bis ich endlich dieses lange und dicke Ding tief in mir spüre. Vielleicht werde ich darum betteln.“ Wieder machte sie eine Pause und konzentrierte sich auf seinen Penis. Dennis keuchte heftiger und es war deutlich, dass er nicht mehr lange brauchte. „Ich will dann, dass du mir den Verstand rausvögelst.“

Sie spürte das Zucken an ihrer Hand und hörte gleichzeitig sein Stöhnen. Der Saft schoss aus ihm heraus und einmal quer durch das Zimmer. Sie beobachtete mit lüsternem Grinsen das Schauspiel, dann lief ihr sein Saft über die Hand. Sie hielt seinen Penis noch ein wenig in der Hand und hörte seinem erschöpften aber deutlich entspannten Keuchen zu. Dann sah sie ihn an und lutschte seinen Saft von ihren Fingern. Mit großen Augen sah er sie an und sagte nach Atem ringend:

„Anett wird die geilste Nacht erleben, die ich ihr geben kann.“

„So will ich das hören und ich merke, dass du die Aufgabe verstanden hast.“

Grinsend drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal umzudrehen. Begeistert berichtete sie den Nachbarinnen von den wunderschönen Instrumenten, die Dennis ihr gezeigt hatte. Seine Mutter Heidi freute sich sichtlich über das Lob und berichtete über Dennis Aufenthalt in Australien und wie er dazu gekommen war, die Sammlung zu beginnen. Dann erschien auch Dennis und ohne Helen noch einmal anzusehen, verabschiedete er sich von seiner Mutter. Helen lächelte in sich hinein und sah noch einmal vor ihrem inneren Auge, wie sie seinen harten Penis in der Hand hielt. Auch der Geschmack seines Spermas wurde ihr wieder bewusst. Das machte ihr den eigenen Zustand deutlich, denn so cool sie sich auch gegeben haben mochte, war das alles nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Jetzt ärgerte sie sich ein wenig darüber, dass sie Dennis in dieser Weise ihre Erwartungen für sein Treffen mit Anett deutlich gemacht hatte. Eigentlich war das anders geplant gewesen. Helen hatte nun selbst ein eindeutiges Verlangen und der Sekt, den Heidi nun ausschenkte, beruhigte sie eher nicht. Jetzt war genau der richtige Zeitpunkt, sich mit einem Gespräch mit Frau del Rio wieder zu beruhigen. Die Arroganz dieser Frau ließ sie ihre eigene Aufregung vergessen. Allerdings kannte sie sich selbst gut genug, dass im weiteren Verlauf des Tages eine aktive Entspannung erfolgen musste.

Als sich später die Runde aufgelöst hatte und Helen wieder zu Hause war, fand sie ihren Mann Michael in seinem Arbeitszimmer. Sie bemerkte, dass er an seinem Bildschirm schnell etwas wegklickte und durchaus ein wenig ertappt wirkte. Aber da war noch etwas. Michael wirkte aufgekratzt. Helen ahnte, was ihr Mann soeben am Computer gemacht hatte. Und lächelnd erkannte sie ihre Chance. Aufreizend schritt sie auf ihren High Heels um seinen Schreibtisch herum und stellte sich hinter ihren Mann. Ihre Hände glitten über seine Brust. Ihre Lippen waren an seinem Ohr und flüsterten ihren Wunsch.

„Irgendwie habe ich den Eindruck, dass wir beide gerade das Gleiche wollen. Das warme Wetter und der Sekt bei Heidi haben mich kribbelig gemacht. Und ich wünsche mir, dass mein starker Mann das abstellt. Willst du mir diesen Gefallen tun?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete sie die ersten Knöpfe seines Hemds. Ein leises Seufzen drang aus ihrem Mund, als sie seine warme Haut spürte. Michael hatte seine Augen geschlossen und noch gar nicht auf sie reagiert.

„Ich glaube, mein Höschen ist bereits feucht. Die Kinder sind nicht im Haus. Wenn du möchtest, kannst du mir den Gefallen gleich hier tun. Direkt auf deinem Schreibtisch.“

Mit einer Hand glitt sie über seinen Schritt. Sie fühlte die deutliche Beule und grinste. Die Dinge liefen nach ihren Vorstellungen. Offenbar konnte sich ihr Mann besser auf sie einlassen, als noch wenige Tage zuvor, als Helen Mühe hatte, seine Erektion aufrecht zu erhalten. Und sie würde ihn nicht mehr vom Haken lassen. Sie ließ von ihm ab und öffnete schnell ihr Kleid. Achtlos ließ sie es zu Boden fallen und warf den BH gleich hinterher. Lächelnd setzte sie sich vor ihren Mann auf den Schreibtisch und stellte ihre High Heels auf die Armlehnen des Schreibtischstuhls. Sie lehnte sich zurück auf ihre Unterarme und sah ihn auffordernd an. Dieser Anblick konnte ihn nicht kaltlassen. Dazu musste der Duft ihres erregten Geschlechts wirken. Wie in Zeitlupe erhob sich ihr Mann von seinem Stuhl. Und dann erfasste er ihre Brüste und sofort suchte er ihren Mund. Es war, als hätte er einen Entschluss gefasst und erleichtert seufzte Helen auf. Sie umfasste ihn mit ihren Schenkeln und drückte ihn an sich. Mit einem lauteren Seufzen begrüßte sie seinen harten Penis, der sich durch seine Hose an ihrer Scham rieb. Entrückt gab sie sich seinem Kuss hin, spürte die Zunge, die eindeutig den Takt angab. Dann löste er sich von ihr und sah sie an.

„Meine wunderschöne Frau. Du ahnst gar nicht, was du gerade in mir auslöst. Und du ahnst nicht, wie verwirrend das für mich ist.“

Sie verstand nicht so richtig, was er meinte. Allerdings war ihr das für den Moment egal. Seine Hände griffen in ihren Slip und zogen ihn entschlossen über ihre langen Beine. Sichtlich genoss er ihren Anblick. Die langen Beine, die in den High Heels endeten. Die schlanke Figur mit den Brüsten, die seine Hände beinahe magisch anzogen. Ihr leuchtend rosiges Geschlecht, das schutzlos vor ihm lag. Mit einem Finger lief er über ihre Nässe und Helen keuchte auf und drängte sich ihm entgegen. Der Schreibtisch war hart und ein wenig unbequem. Aber das war Helen jetzt egal. Der Finger war in sie eingedrungen und der Daumen massierte ihre Perle. Helen drückte sich ihm stöhnend entgegen. Genau das brauchte sie jetzt. Einen Mann, der wusste, wie er mit ihrer Lust umzugehen hatte. Ein weiterer Finger drang in sie ein. Erst vorsichtig, um ihr nicht weh zu tun. Dann stieß Michael seine Finger in sie und Helen bäumte sich auf. Aber das konnte für sie nur der Auftakt sein. Sie brauchte noch etwas Anderes. Entschlossen sah sie ihn.

„Komm zu mir, Michael. Ich brauche dich jetzt tief in mir.“

Schnell öffnete er seine Hose und ließ sie an seine Knöchel fallen. Sofort befreite er seinen harten Penis aus seinen Boxershorts. Helen keuchte wieder auf, als sie die Eichel endlich direkt an ihrer Scham spürte. Schnell hatte Michael den Punkt gefunden und drückte sich unter ihrem heißen Stöhnen in sie hinein. Ihre Fersen drückten an seinen Po und machten ihm deutlich, wie sehr sie ihn brauchte. Wieder griffen seine Hände nach ihren Brüsten und ohne in ihr zu verharren, ging er in einen Rhythmus über. Helen sah ihren Mann an, der wie am Tag seiner Rückkehr die Augen geschlossen hielt und offensichtlich in einer anderen Realität war. Er hielt ihre Hüften und stieß schneller und härter zu. Helen stöhnte in seinem Takt, spürte ihn, gab sich ihm voll und ganz hin. Mit einer Hand fand sie ihre Perle und begann sich zu reiben. Ihre Beine hatte sie angezogen. Michael ergriff ihre Kniekehlen und drückte sie hoch. Weiter geöffnet konnte sie für ihn nicht sein. Sie hörte das erste laute und verräterische Keuchen aus Michaels Mund. Er hatte seine Augen wieder geschlossen. Instinktiv rieb Helen sich schneller. Stieg immer höher in ihrer Lust. Und dann spürte sie es kommen. Helen warf den Kopf in den Nacken und sah Sterne. Welle um Welle strömte durch ihren Körper und erlöste und beglückte sie.

Helen lächelte. Die Erregung des Nachmittags war einer wunderbaren Entspannung gewichen. Der Orgasmus war noch nah und sie fühlte sich geborgen. Selbst die unbequeme Haltung auf dem harten Schreibtisch konnte das nicht ändern. Immer noch fühlte sie ihren Mann in sich. Seine Härte war weg, aber er war noch da. Ihre Fersen waren wieder an seinem Po und zeigten ihm nun, dass er bleiben sollte. Seine Hände lagen ruhig auf ihr, bewegten sich nicht. Helen atmete entspannt durch und öffnete die Augen. Sie sah in ein ernstes aber entspanntes Gesicht. Sanft strich sie mit einer Hand über seine Wange und ein leises Lächeln umspielte seinen Mund.

„Danke, Michael. Das war dringend nötig.“

Das Lächeln wurde etwas breiter, verschwand dann aber plötzlich.

„Ja, das war nötig. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr das nötig war.“

Er küsste sie zärtlich und ganz langsam ließ er dabei seine Hände über ihren Körper streicheln. Helen war voll mit Glück. In ihrem Kopf gab es keinen Gedanken an die letzten Wochen. Ihr Mann war bei ihr und in ihr. Die letzten Tage hatten ihr gegeben, wonach sie sich gesehnt hatte. Auf allen Ebenen. Und sie hatte sein Versprechen, dass er häufiger zu Hause sein wollte. Sie erwiderte seinen Kuss und drückte Michael noch einmal fest an sich. Dann löste sie sich von ihm. Jetzt wurde der Schreibtisch doch zu hart.

„Ich habe Hunger. Wollen wir eine Kleinigkeit essen gehen?“

„Du hast mir wieder einmal alle Kräfte geraubt. Eine Kleinigkeit reicht da nicht.“

Lachend half er ihr auf und hielt sie fest, als sie ein wenig wackelig auf den High Heels stand.


KAPITEL 7

Endlich kam der Tag des Empfangs. Helen hatte zusammen mit Maria in den letzten Wochen alles geplant und war nun sehr erleichtert, dass das Fest endlich stattfinden konnte. Catering, Licht, Ton, Musik. Der Garten war angepasst worden. Stehtische und Sitzecken waren entstanden. Einige Gäste waren bereits einen Tag früher gekommen und wurden teilweise von Helen betreut. Ein Politikvertreter hielt eine kleine Eröffnungsrede. Helen war in ihrem Element und blickte durchaus stolz auf das Ergebnis. Immer wieder wurde sie beglückwünscht und nahm die Komplimente gerne entgegen.

„Helen, darf ich dir Stefan Krause vorstellen?“ Michael hatte sie angesprochen. Helen drehte sich um und sah sich einem großen Mann gegenüber, der sie mit offenem Lächeln ansah. Beinahe hätte Helen überrascht aufgeschrien. Der Mann, der vor ihr stand und von dem ihr Mann zuvor begeistert erzählt hatte, war der Mann aus dem Club. Der Mann von der Theke, für den sie nur deshalb nicht ihr Kleidchen gehoben hatte, weil Dennis schneller war. Ihr Mann hatte ihre Reaktion zum Glück nicht bemerkt. Und sie hatte den dringenden Eindruck, dass nur sie überrascht war.

„Vielen Dank für die Einladung, Frau Lutter. Sie haben ein wunderbares Fest in ihrem wundervollen Haus arrangiert.“

Das Lächeln des Mannes wurde noch ein wenig breiter, als er sie ansprach. Seine weißen Zähne bildeten einen auffälligen Kontrast zu seiner gebräunten Haut. Die blauen Augen wirkten freundlich und interessiert. Das schnelle Taxieren blieb Helen natürlich nicht verborgen. Sie kannte diesen Reflex bei vielen Männern. Gerade an diesem Abend hatte sie das wieder häufig wahrgenommen. Da spielte es nicht einmal eine Rolle, ob sie mit dem Mann bekannt war oder nicht. Und dieser Mann wusste, dass er bereits kurz davor gewesen war, sein eindeutiges Ziel bei ihr zu erreichen.

„Vielen Dank, Herr Krause. Ich nehme an, dass Sie nicht nur für unsere Einladung den weiten Weg auf sich genommen haben. Mein Mann spricht übrigens häufig und positiv von Ihnen. Sie müssen ihn sehr beeindruckt haben.“

„Und das gebe ich gerne zurück. Ihr Mann ist ein Vorbild für mich. Und natürlich steige ich in jedes Flugzeug, nur um an ihrem gelungenen Empfang teilnehmen zu dürfen.“

Ihr Mann lächelte über die ausgetauschten Freundlichkeiten.

„Stefan wollte dich unbedingt kennenlernen. Das konnte ich bereits feststellen, nachdem er zum ersten Mal Bilder von dir in meinem Büro gesehen hatte.“

Offensichtlich beschämte die Aussage ihren Gast. Sein Lächeln verschwand und er fühlte sich unangenehm ertappt.

„Das klingt jetzt so, als wäre es die Begeisterung eines Teeangers. Ich hoffe, dass ich mir im Laufe der Jahre etwas mehr Stil angeeignet habe. Aber tatsächlich war ich von Ihrer Schönheit hingerissen.“

„Jetzt beschämen Sie mich, Herr Krause.“ Sie schaffte ein schüchternes Lächeln, um ihre Rolle zu spielen. Bedachte man ihr erstes Zusammentreffen in dem Club, war das natürlich albern. Und inzwischen war sie davon überzeugt, dass ihr vorheriges Kennenlernen kein Zufall gewesen sein konnte. „Mein Mann übertreibt gerne. Das haben Sie sicherlich bereits festgestellt. Aber bitte entschuldigen Sie mich jetzt. Ich möchte noch andere Gäste begrüßen. Bestimmt haben wir im Laufe des Abends noch die Gelegenheit zu sprechen.“

Sie lächelte den Männern zu und schritt elegant davon. Helen wusste, dass sie die Blicke begleiten würden, drehte sich aber nicht mehr um. Mit einer Geste brachte sie Marie dazu, auf sie zu warten. Zufrieden nahm sie verschiedene Statusmeldungen ihrer Haushaltshilfe entgegen. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie dabei ihren Mann und seinen Geschäftspartner. Lächelnd stellte sie fest, dass Herr Krause sie immer mal wieder ansah. Andere Gäste kamen auf sie zu und Helen vergaß die beiden Männer.

Helen fühlte sich in ihrem Element. Sie sorgte dafür, dass sie Bewirtung ihrer Gäste reibungslos funktionierte und sie war noch vor ihrem Mann der Mittelpunkt der Party. Immer wieder nahmen sie die Leute beiseite und schnell waren mehrere Gäste um sie versammelt. Auch ihre Freundin Irena und ihr Mann Frank waren eingeladen. Offenbar wollte Irena ihren unausgesprochenen Wettkampf auf Helens Party fortführen. Ihr Kleid war beeindruckend, betonte ihre schlanke Figur und ihre Brüste, von denen Helen wusste, dass sie optimiert waren. Und doch hatte es vor allem Stil und war nicht im Mindesten unangemessen.

„Dein Kleid setzt mich unter Druck, Irena. Du siehst toll aus.“

Helen lächelte ehrlich und Irina freute sich über das Kompliment.

„Ich würde sagen, es ist unentschieden zwischen uns. Habe ich gut gemacht oder? Schließlich konnte ich dir auf deiner Party nicht die Show stehlen.“

Helen lachte. Mit einer solchen Bemerkung hatte sie gerechnet.

„Wann hast du mir zuletzt die Show gestohlen? Den Mann aus dem Club neulich hast du nur deshalb bekommen, weil ich ihn dir überlassen habe.“

Sie grinste Irena verschwörerisch an. Die reagierte gespielt schnippisch.

„Ich weiß nicht, was du meinst. Schließlich habe ich dir gesagt, dass ich mit Abenteuern dieser Art nichts zu tun habe.“

„Ich könnte Karla fragen, wem er schließlich seine Gunst geschenkt hat.“ Helen grinste und zwinkerte ihr zu. „Oder wir fragen ihn selbst. Schließlich ist er Gast auf unserer Party.“

Irena hatte Mühe, ihren Gesichtsausdruck zu beherrschen und unterdrückte den Reflex, die Hand vor den Mund zu schlagen.

„Er ist hier? Das ist nicht dein Ernst.“

„Das ist mein voller Ernst. Stefan Krause ist Partner meines Mannes. Ich hatte ihn nur noch nicht kennengelernt. Offensichtlich kannte er mich umso genauer…“

Jetzt stand Irenas Mund vor Überraschung offen.

„Du meinst, es war kein Zufall, dass er in dem Club war? Und…“

Irena sprach nicht weiter. Das war aber auch nicht notwendig.

„Ich weiß es natürlich nicht genau. Aber ich würde einiges darauf verwetten, dass er es darauf angelegt hat, gerade mich zu bekommen.“

„So ein Schwein…“

Eine weitere Freundin trat zu ihnen und das Gespräch war beendet. Helen nahm sich vor, auf eine Begegnung zwischen Irena und Stefan zu achten oder sie vielleicht selbst zusammen zu bringen. Innerlich grinste sie bei dem Gedanken. Und die Gelegenheit kam schneller als sie es gedacht hatte. Schon ein paar Minuten später stand Stefan neben ihr. Helen hatte es zunächst gar nicht wahrgenommen. Sie sah es an Irenas Blick. Und jetzt war sie sicher, dass sie was miteinander gehabt hatten. Aber in dem Blick war auch Zorn. Und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr das. Auf ihre Freundin konnte sie sich verlassen.

„Oh, hallo Herr Krause. Oder darf ich Stefan sagen?“

„Sehr gerne. Darf ich Helen sagen?“

„Natürlich. Wir kennen uns ja auch schon oder? Und Irena und Karla kennst du auch bereits.“

Alle drei nickten sich zu, wobei die Stimmung eher frostig war. Helen grinste und zog Stefan ein wenig von der Gruppe weg. Die Botschaft war angekommen und das reichte ihr. Stefan entschuldigte sich bei ihr für das Theater, das er gespielt hatte. Er hatte Helens Mann unauffällig einige Informationen über sie entlockt und immer, wenn er in der Stadt war, besuchte er auch die Clubs, in denen er sie vermuten konnte. Es brauchte schließlich ungefähr ein Jahr, bis er sie schließlich traf. Und dann hatte sie ihn stehen gelassen. Noch einmal entschuldigte er sich bei ihr. Aber dann überraschte er sie.

„Ich würde jetzt gerne mit dir allein sein, Helen, und zu Ende bringen, was in dem Club begonnen hat. Wir waren kurz davor, zusammen etwas sehr Schönes zu erleben. 15 Minuten, Helen, gib mir nur 15 Minuten. Ich bin verrückt nach dir!“

In einer Mischung aus Empörung, Erstaunen und Belustigung sah sie ihn an.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du dir einbildest. Wir haben in dem Club vielleicht geflirtet. Aber ansonsten bin ich nicht sicher, ob wir uns an den gleichen Abend erinnern. Dir ist schon bewusst, wo wir uns gerade aufhalten oder? Nur falls du es vergessen haben solltest: Dies ist ein Empfang, den mein Mann und ich geben. Mein Mann ist dein Geschäftspartner.“

„Das ist mir alles bewusst und ich glaube, dass du hier etwas verdrängst. Du warst doch schon so weit.“ Stefan grinste sie verschwörerisch an. „Ich bin verrückt nach dir, seitdem ich das Bild auf dem Schreibtisch deines Mannes gesehen habe. Und nach dem Club wurde es noch viel schlimmer. Ich war enttäuscht, als du dich an dem Abend verabschiedet hast. Ich habe dann Irena mit in mein Hotel genommen, aber ich habe nur dein Gesicht gesehen. Ich habe nur gesehen, wie ich mir deinen Körper vorstelle. 15 Minuten, Helen. Bitte!“

Jetzt hatte Helen keine Mühe, die Empörte zu geben. Es war starker Tobak, den sie hier vernahm. Sie wusste, dass Irena nicht nur Frank die Ehre gab. Jetzt hatte sie es zum ersten Mal gehört. Und gleichzeitig verstanden, wie dünn das Eis war, auf dem sie sich selbst bewegte.

„Du bist verrückt, Stefan. Und du gehst zu weit. Wenn ich mit jedem Mann ins Bett steigen würde, der mir schöne Augen macht, hätte ich eine Menge zu tun.“

„Und? Hast du?“

„Habe ich was?“

„Hast du viel zu tun?“

Helen grinste. Seine Frechheit gefiel ihr. Hatte er vorhin gesagt, dass er ungefähr ein Jahr versucht hatte, sie zu treffen?

„Ich bin ganz sicher, dass viele Frauen deinem Charme erliegen. Warum brauchst du unbedingt mich als Trophäe?“

„Keine Trophäe. Deine Anmut und deine Schönheit sind der Wahnsinn, Helen.“ Stefans Augen verrieten, dass er es ernst meinte. Und er war jetzt ganz nah. Zu nah für einen Gast, aber er achtete darauf, dass es zufällig aussah. „Und ich glaube, dass sich unter der kühlen Fassade eine Menge Leidenschaft verbirgt.“

„Du trägst ganz schön dick auf, Stefan.“

„Das ist meine Begeisterung für dich, Helen. 15 Minuten!“

Sie lächelte ihn an. Und wusste, was zu tun war.

„Ich muss mich um meine Gäste kümmern. Entschuldige mich bitte.“

Sie ging ins Haus und warf Irena einen vielsagenden Blick zu. Das unsichere Lächeln als Antwort quittierte sie mit einem Nicken. Marie hatte alles im Griff und wies das Catering entsprechend der Absprachen an. Helen war sehr dankbar für diese Frau. Sie ging auf die Toilette und kurze Zeit später verließ sie das Haus zufrieden und war wieder im Gespräch mit den Gästen.

Sie traf Stefan und ihren Mann in einer Gruppe anderer Gäste. Schnell wurde sie in die Unterhaltung hineingezogen. Die Frauen waren in ihrem Alter und selbst geschäftlich aktiv. Helen mochte es, sich mit Frauen zu unterhalten, die einen ganz anderen Weg als sie selbst eingeschlagen hatten. Es gab Menschen und darunter vor allem Frauen, die sie aufgrund ihres Lebensentwurfs geringschätzig behandelten, aber das war hier nicht der Fall. Die beiden Frauen begeisterten sie und im Gespräch hatte sie völlig vergessen, dass sie eine Gastgeberinnenrolle zu erfüllen hatte. Eine Berührung an ihrem Arm holte sie in die Realität zurück. Ihr Mann stand neben ihr und sprach sie an.

„Entschuldige bitte, Helen. Herr Krause plant zurzeit, ein Haus zu bauen. Er würde sich gerne in unserer Umsetzung ein wenig Inspiration holen. Wärst du so nett, ihn ein wenig herumzuführen? Ich komme gerade nicht weg.“

Helen sah von ihrem Mann zu Stefan. Der lächelte sie entschuldigend an.

„Ich hatte Ihren Mann um eine Führung gebeten, allerdings ist er der Meinung, dass Sie die Expertin sind.“

Helen ahnte, was im Haus geschehen würde. Nachdem, was sie heute erlebt hatte, musste sie keine Hellseherin sein. Stefan würde nicht so einfach aufgeben. Und sein Interesse gefiel ihr durchaus. Helen war erstaunt über sich selbst. Noch vor ein paar Wochen hätte sie sich wahrscheinlich entrüstet bei ihrem Mann beschwert. Dann waren, beginnend mit der ersten Nacht mit Dennis, Dinge geschehen, die ihr eine neue Sicht auf ihre Situation gegeben hatten. Trotzdem empfand sie Stefans Auftreten auf dieser Veranstaltung als Unverschämtheit. Sie lächelte die Männer an.

„Das mache ich gerne. Wenn Sie mir noch ein paar Minuten geben, Herr Krause. Gerne möchte ich mich noch kurz mit den beiden Damen unterhalten.“

Immer noch lächelnd drehte sie sich zu ihren Gesprächspartnerinnen zurück, die ein wenig verschwörerisch dreinschauten. Und jetzt ließ Helen sich bewusst Zeit. Auch wenn das Thema sie wirklich interessierte, hätte sie es nicht so sehr ausreizen müssen. Zum Abschluss hatte sie die Visitenkarten der beiden Frauen und drehte sich zu Stefan zurück.

„Entschuldigen Sie bitte, Herr Krause. Es hat doch noch etwas länger gedauert.“

Der Geschäftspartner ihres Mannes sah ein wenig gequält aus, aber das war Helen nur recht. Sie ging mit ihm in Richtung Haus und sie unterhielten sich über Gartenarchitektur und wie schwer es war, gute Handwerker zu bekommen. Mit einem gewissen Stolz präsentierte sie ihm das Innere des Hauses. Dabei spürte sie in jeder Sekunde seine Blicke auf ihrem Körper. Sie erreichten einen ruhigen Teil des Hauses und während sie über die Differenz zwischen Planung und Umsetzung sprach, drängte er sie unvermittelt in ein Bad hinein. Er schloss die Tür und bevor Helen auch nur reagieren konnte, war er bei ihr. Seine Hände umfassten sie, seine Lippen suchten ihre. In ihrer Überrumpelung öffnete Helen ihre Lippen. Seine Zunge war in ihrem Mund und der Kuss nahm sie völlig ein. Erst nach einigen Sekunden kam Helen wieder zu sich und riss sich los.

„Bist du verrückt geworden, Stefan? Da draußen sind 150 Leute und du willst hier oben über mich herfallen?“

„Ja, weil du es auch willst. Ich sehe es in deinen Blicken, in deinen Bewegungen. Du bist genauso heiß wie ich.“

Er nahm sie in den Arm, ohne sie weiter zu bedrängen.

„Helen, bitte gib uns die Minuten. Ich brenne. Den ganzen Abend bin ich scharf auf dich. Schon seit wir uns das erste Mal gesehen haben.“

„Das ist mir nicht verborgen geblieben. Dein Auftritt über den ganzen Abend gesehen, war eher peinlich.“

Ihre Reaktion war kühl. Stefan ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Jetzt tat er Helen beinahe leid. Sie konnte seinen Zustand sehen und er war bestimmt kein Mann, der es nicht wert gewesen wäre. Aber allein diesen Überfall konnte sie ihm nicht durchgehen lassen. Der Kuss allerdings war gut. Sie grinste innerlich.

„Es tut mir leid, Helen. Das hätte nicht geschehen dürfen. Ich habe die Kontrolle verloren. Dass ich dich will, habe ich sicherlich klargestellt. Aber so etwas darf mir natürlich nicht passieren.“ Er sah sie an und erhoffte sich irgendein Zeichen der Absolution. Helen hörte aber einfach zu. „Ich fühle mich wie ein Halbstarker. Es ist mir sehr peinlich und ich möchte dich um Verzeihung bitten.“

Helen grinste. Sie drehte sich um und überprüfte im Spiegel ihr Makeup. Offensichtlich war sie zufrieden. Über den Spiegel sah sie Stefan ins Gesicht. Es war ihm wirklich unangenehm.

„Ich nehme deine Entschuldigung an, Stefan. Nie wieder wirst du versuchen, mich zu irgendetwas zu zwingen oder mich in dieser Art zu bedrängen. Hast du das verstanden?“

Stefan blickte nur noch zu Boden und nickte ohne aufzublicken.

„Nie wieder wirst du so ein Theater wie in dem Club spielen und nie wieder wirst du meine Freundinnen anfassen. Hast du das auch verstanden?“

Stefan schien zu schrumpfen und blickte weiterhin zu Boden.

„Sollte sich das wiederholen, werde ich meinem Mann unmissverständlich klarmachen, dass du eine Situation ausnutzen wolltest, in der wir zufällig allein waren. Ich werde dabei deutliche und klare Worte finden.“

„Es wird nicht wieder vor…“

„Und jetzt fick mich.“

Stefan sah auf und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Helen hatte ihr Kleid hochgezogen und präsentierte ihm leicht vorgebeugt ihren nackten Hintern. Er sah ihr Grinsen im Spiegel und war völlig verwirrt.

„Was ist jetzt? Willst du doch nicht? Natürlich will ich dich, du Idiot. Seit dem Moment, in dem ich dich das erste Mal gesehen habe, denke ich daran. Aber ich lasse mich nicht von dir herumschubsen. Und ich werde dich bestimmt nicht mit meinen Freundinnen teilen. Und jetzt komm, bevor ich es mir anders überlege und dich rauswerfen lasse.“

Sofort war Stefan bei ihr. Zunächst wusste er gar nicht, wie er sie anfassen sollte. Seine Hand fand schließlich den Weg zwischen ihre Beine und er war sichtbar überrascht, wie nass, wie bereit sie bereits war. Deutlich war erkennbar, wie ihn ihr Seufzen unter seiner Hand erregte. Sein Schwanz war wieder hart und er ließ es sie spüren, als er sich an ihr rieb. Seine Augen hatten diesen typisch erregten Ausdruck. Schnell war der Reißverschluss offen und er hatte Mühe, ohne Hektik zu agieren. Aber er konnte sich beherrschen. Helen hatte erwartet, er würde sofort in sie eindringen. Aber er überraschte sie.

Endlich war dieser Mann bei ihr. Ganz nah, mit eindeutiger Absicht und ohne Missverständnisse. Sie spürte seinen harten Penis an ihrem nackten Po. Sie hatte mit ihm gespielt, ihn zurückgewiesen ohne klar zu werden. Hatte bereits ihr Höschen ausgezogen, um es ihm einfacher zu machen. Sie wusste, dass sie es heute spüren musste. Den ganzen Tag über hatte sie wieder diese Spannung gespürt. Und dann hätte sie Stefan beinahe rausgeworfen. Der Gedanke war durchaus real gewesen. Allerdings spürte sie eben auch ihr eigenes Verlangen. Dennis war jung und ungestüm. Es gab Momente, in denen er genau richtig war. Und es gab Momente, in denen sie einen erfahrenen Mann brauchte. Wie Stefan. Zumindest hatte sie ihn für diese Rolle vorgesehen. Und jetzt war es an ihm zu liefern. Sie spürte seine ungeduldige Erregung. Aber sie spürte auch, wie er sich zurücknehmen konnte. Wie er auf sie achtete. Seine Hand zwischen ihren Beinen war eindeutig erfahren. Seine Finger waren an ihrem Spalt, umspielten ihre Perle, loteten aus, was Helen brauchte, wie sie es brauchte. Und alles war genau richtig. Ihr Seufzen wurde lauter. Sie drückte sich an ihn und presste seine Hand stärker an ihre Scham.

„Mach mein Kleid auf. Ich will deine Hände auf meiner Haut spüren, wenn du in mir bist.“

Atemlos gab sie ihm die Anweisung. Sie konnte es kaum ertragen, dass seine Hand nicht mehr an ihrer Nässe war. Trotzdem wollte sie es so. Ungeachtet seiner Erregung kam er schnell voran. Im ersten Versuch fiel der BH. Und sofort waren starke und erfahrene Hände an ihren Brüsten. Wieder seufzte Helen auf. Das war ganz anders als mit Dennis. Sie genoss sofort die Berührungen und angelte mit der Hand nach seinem harten Begleiter. Mit geschlossenen Augen ertastete sie seine Größe, seine Härte, die Adern. Ihre Hand glitt, so wie es eben möglich war, an seinem Schaft entlang. Sein Keuchen ließ sie erschauern. Jetzt musste es geschehen. Sie beugte sich weiter vor und gab ihm das unmissverständliche Zeichen. Es war Zeit. Die Hände verließen ihre Brüste und er trat einen Schritt zurück. Über den Spiegel beobachtete Helen, wie er ihren Körper bewunderte. Die langen schlanken Beine auf den High Heels, die ihren Po in die richtige Höhe brachten. Ihre schlanke Figur, die schönen Brüste. Lächelnd wackelte sie mit ihrem Po und brachte ihm in Erinnerung, was verlangt war.

Dann war er bei ihr und unter ihrem gemeinsamen Stöhnen suchte er den richtigen Punkt. Vorsichtig schob er sich vor und nach einer für Helen schier endlosen Zeit, war er ganz in ihr. Hart und mächtig. Helen liebte dieses Gefühl. Seine Hände fanden wieder ihre Brüste. Und sie genoss es, wie er sie anfasste. Sie drehte den Kopf und sah ihn lüstern an. Das Signal wirkte. Ohne die Hände von ihr zu nehmen, begann er mit vorsichtigen Bewegungen. Helen schloss die Augen und genoss einfach. Langsam wurde er schneller. Und härter. Helen stöhnte erregt im Takt seiner Stöße. Wie gerne würde sie jetzt nackt unter ihm liegen und ihn in sich haben. Seine Haut spüren, seine Hitze, seinen Geruch in sich aufnehmen. Aber das hier musste erst einmal reichen. Und das würde es. Sie spürte bereits, wie sich ihr Orgasmus ankündigte. Dieses durchdringende und mit nichts zu vergleichende Gefühl. Ihre Hände konnten nicht ersetzen, was ein erfahrener Penis in ihr auszulösen vermochte. Stefan trieb sie auf dieses Ziel zu. Im Spiegel sah sie sein entschlossenes Gesicht. Er starrte auf ihren Po, wahrscheinlich darauf wie er in sie eindrang. Dann spürte sie, wie es ihr kam. Ihre Hände krallten sich in das Waschbecken. Sie warf den Kopf in den Nacken und ließ die Gefühle einfach kommen.

Lange standen sie keuchend beieinander. Es war für Helen ein wunderbares Gefühl, ihren Liebhaber in sich zu spüren, bis er von allein aus ihr herausfiel. Erschöpft lächelnd drehte sie sich schließlich um. Zärtlich strich ihre Hand über seinen jetzt schlaffen Penis und die Hoden. Stefan hielt sie leise seufzend einfach fest. Seine Augen waren geschlossen und ein entspanntes Lächeln war zu sehen. Sichtlich genoss er immer noch seine Gefühle. Ihre Lippen fanden seine und sie versanken in einem ruhigen Kuss.

„Die erste Führung durch das Haus ist nun leider beendet. Wir sollten das Gespräch aber unbedingt noch vertiefen.“

„Das sehe ich genauso.“ Stefans Hände fanden ihre Brüste und hoben sie vorsichtig an. „Es gibt noch viele Dinge, die ich mir gerne genauer ansehen möchte.“

Mit einem letzten Kuss gaben sie sich lächelnd frei. Helen brauchte einen Moment, bis sie sich wieder angezogen und ihr Makeup aufgefrischt hatte. Viel Zeit ließ sie sich mit dem Anziehen ihres Slips. Sie wusste, dass ihre Bewegungen gebannt verfolgt wurden. Noch einmal nutzte Stefan die Chance, mit seinen Händen über ihren runden Po zu streicheln. Es war ihnen beiden deutlich, dass bis zu ihrem nächsten Treffen nicht viel Zeit vergehen durfte. Zu ihrem Glück hatte ihr gemeinsamer Ausflug nicht so lange gedauert, dass es verdächtig ausgesehen hätte. Sie fanden Michael im Gespräch mit anderen Gästen und gerne ließ sich Helen von ihm in den Arm nehmen. Sie spürte weder Scham noch Bedauern. Das Leben ging merkwürdige Wege und ihr gemeinsamer Pfad hatte sie in diese Situation gebracht. Lächelnd küsste sie ihren Mann. Sie spürte, wie sehr sie ihn liebte.

Donnerstag, 16. Mai 2019

Die wiederentdeckte Lust, Teil 2

INHALT

Kaum hat Helens Affäre begonnen, scheint sie bereits wieder beendet zu sein. Ihre Stieftochter hat die Spuren ihres Spontansex entdeckt. Was nun? Helen ist der Verzweiflung nah, aber sie spürt auch, dass sie nicht mehr auf die Gefühle verzichten möchte, die Dennis in ihr ausgelöst hat. Was also tun?
© 2019 Bolle

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STORY



Kapitel 3

Helen sah aus dem Fenster der Küche und beobachtete zwei Vögel, die im Garten nach etwas Fressbarem suchten. Aber irgendwie erreichten sie die Bilder nicht. Ihre Hände hielten sich an der Tasse fest, in der sich duftender Tee befand. Aber auch das nahm sie nicht wahr. Die Hochstimmung war endgültig verschwunden, die Erinnerung an die Erlebnisse mit Dennis verblassten. An ihre Stelle war etwas anderes getreten: Panik.

„Wer ist es, Helen?“

Das Gespräch mit ihrer Stieftochter Anett war anders verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatte. Statt einer netten Plauderei war das Gespräch sehr schnell auf einen Punkt gekommen, den Helen nicht mit Anett und auch nicht mit einem anderen Menschen besprechen wollte. Durch einen Fehltritt hatte sie in der Nacht zuvor Sex mit dem Nachbarssohn gehabt. Obwohl sie es beide nicht geplant hatten, hatte es sich an diesem Tag wiederholt. Und dann noch einmal. Das war dann gewollt und bewusst. Es war nicht so, dass Helen das Geschehene bereute. Nur hatten sie Spuren hinterlassen. Und jetzt wurde ihre verbotene Leidenschaft ins Licht gezogen. Das verursachte Scham und den Eindruck, nur ansatzweise abschätzen zu können, was die Entdeckung für Folgen haben könnte.

„Noch einmal, Helen. Du hattest im Flur an der Kommode Sex mit einem Mann. Dein Slip und das Sperma auf dem Boden sprechen eine eindeutige Sprache. Dieser Mann war allerdings nicht mein Vater. Und deshalb frage ich jetzt noch einmal: Wer ist es?“

Helen drehte sich um und die Tränen standen ihr in den Augen. Sie wollte sich erklären, wollte Anett alles sagen. Aber es gelang ihr nicht.

„Weißt du, Helen, ich habe Verständnis dafür, dass du eine Affäre hast. Vater vergisst mitunter, dass er nicht allein ist. Dass er Familie hat. Und dass dazu vor allem auch eine Frau gehört. 14 Jahre kennen wir uns nun, und ehrlich gesagt ist meine Verbindung zu dir enger als die zu meinem Vater. Ich frage deshalb auch nicht nach dem Mann, um es meinem Vater zu stecken. Dafür bist du mir viel zu wichtig. Du warst immer da, wenn ich dich gebraucht habe. Und ich glaube, dass du Vater liebst. Trotz allem. Nein, ich frage aus einem anderen Grund. Aber den will ich erst sagen, wenn ich weiß, um wen es geht.“

Anett grinste und Helen war nun völlig verunsichert. Sie konnte es ihr doch nicht sagen. Auf der anderen Seite war für sie klar, dass die Affäre nun beendet war, nachdem sie entdeckt wurden. Vielleicht konnte es auch eine Entlastung sein. Sie hatte den Entschluss gefasst, aber sie konnte Anett nicht in die Augen sehen.

„Es ist Dennis.“

„Dennis?“

Anetts Augen weiteten sich überrascht. Offensichtlich hatte sie das gar nicht erwartet.

„Dennis von nebenan? Mit dem ich früher gespielt habe? Groß, schlank, muskulös?“ Sie hielt inne und dachte offensichtlich über etwas nach. „Ja, warum eigentlich nicht?“

Jetzt war Helen überrascht. Anett wirkte plötzlich ein wenig abwesend, ihr Blick ging für einen Moment in die Ferne, war dann aber wieder fokussiert. Und plötzlich lag ein Grinsen in ihrem Gesicht, das Helen nicht deuten konnte. 

„Also, wie gesagt, mir ist egal, dass du eine Affäre hast. Ich kann es sogar verstehen. Und ich werde nichts sagen. Unter einer Bedingung.“ Das Grinsen in Anetts Gesicht wurde breiter, aber es war auch eine gewisse Entschlossenheit wahrnehmbar. „Ich will auch mit ihm schlafen.“

Die Worte hatten Helen erreicht, aber sie wollten in ihrem Kopf nicht zueinanderfinden. Dann musste sie sich setzen.

„Du spinnst, Anett.“

„Überhaupt nicht. Der Gedanke schoss bereits durch meinen Kopf, als ich den Slip entdeckt hatte. Und die Flecken waren mehr als verräterisch. Im Geiste habe ich mich selbst gesehen, wie ich an der Kommode stehe und …“ Anett schüttelte sich. Offenbar ging ihr das nun doch zu weit. „Auf jeden Fall ist mir in dem Moment klargeworden, dass ich in meinem Leben erst mit einem einzigen Mann Sex hatte. Nicht dass ich unzufrieden wäre, aber ich frage mich schon, wie es sich mit einem anderen Mann anfühlen muss. Und deshalb ist der Preis für mein Schweigen eine Nacht mit Dennis. Du arrangierst das.“

Das Grinsen im Gesicht der Stieftochter wurde triumphal. Und wurde dann zuckersüß.

„Bitte, Helen. Nur einmal.“

„Du bist völlig verrückt geworden. Das ist hier doch kein … Bordell.“

„Naja, wenn du an deine eigene Rolle denkst.“

In dem Moment, als ihre Hand in Anetts Gesicht klatschte, tat es ihr bereits leid. Noch nie hatte sie die Kinder geschlagen und natürlich gab es dafür auch jetzt keine Rechtfertigung. Trotzdem war es geschehen. Helen war über ihre Reaktion erschrocken.

“Entschuldige, Anett.“

Sie schlug die Hand vor den Mund und rannte aus der Küche heraus. Sie musste hier raus, weg von diesem Ort. Zunächst wollte sie sofort das Haus verlassen. Sich ins Auto setzen und einfach wegfahren. Dann entschied sie sich um. Schnell wie nie hatte sie ihre Joggingsachen an und lief in den Wald. Aus den Augenwinkeln hatte sie Anett wahrgenommen, aber das war ihr jetzt egal. Sie musste ihre Aggressionen loswerden. Oder ihre Angst. Laufen hatte zunächst immer geholfen. Gegen Einsamkeit, sexuelle Frustration und die generelle Enttäuschung einer Frau von Mitte Dreißig, die inzwischen an ihrem eingeschlagenen Lebensweg zweifelte. Sie wusste, dass sie irgendwann aufhören musste zu laufen, um sich den Dingen zu stellen. Aber nicht jetzt. Nicht in diesem Moment. Noch hatte sie Kraft und Luft. Und für die nächste halbe Stunde würde das auch reichen. Was danach kam, war im Augenblick egal. Sie nahm die Menschen, an denen sie vorbeilief nicht wahr. Sie hörte nicht das Zwitschern der Vögel. Sie roch nicht den typischen, feuchten Geruch des Waldes. Sie war jetzt ganz bei sich. 

Irgendwann später kam sie wieder zu Hause an. Verschwitzt, erschöpft, erleichtert. Die Dusche tat ihr gut und sie spürte, wie ihre Energie zurückkam. Mit noch feuchten Haaren setzte sie sich mit ihrer Wasserflasche auf die Terrasse und genoss die Sonne. Sie war wieder allein. Und auch, wenn ihr das in diesem Augenblick in doppelter Hinsicht klar wurde, war es ihr gerade egal. Das gute Gefühl nach dem Laufen bewahrte sie davor, in dunklen Gedanken abzutauchen. Die waren gerade abgestellt. Anett hatte das Haus in der Zwischenzeit wieder verlassen. Helen schwankte noch, ob sie ein klärendes Gespräch, in dem sie ihrer Stieftochter die Absurdität ihres Vorschlags klarmachen konnte, ihrer Abwesenheit vorgezogen hätte.

xx

Am nächsten Morgen hatte der Alltag sie wieder. Es war wie ein Segen. Die anstehenden Routinen halfen ihr umgehend, die gestrigen Erlebnisse zumindest zu verdrängen. Wie üblich besprach sie mit der Haushaltshilfe die Dinge, die in der vor ihnen liegenden Woche anstanden. Ihr Mann hatte einen Empfang geplant sie erwarteten ca. 50 Gäste. Da gab es einiges vorzubereiten. Mit Wonne stürzte sich Helen in die Planung. Anett sah sie nur, als sie das Haus verließ. Helen hatte ihre Ankunft nicht wahrgenommen. Außer einem kurzen Gruß hatten sie sich an diesem Tag noch nichts zu sagen. Aber natürlich brachte Helen die kurze Begegnung ihr Gespräch vom vergangenen Tag wieder stärker in Erinnerung. Es gelang ihr jedoch, das von sich abzuschütteln. Als Johannes ein wenig müde irgendwann im Laufe des Vormittags im unteren Teil des Hauses erschien, nahm er Helen in den Arm und drehte Maria, die Haushaltshilfe um sich selbst, bis sie um Gnade bettelte. Lachend fing er sie auf, damit sie nicht fiel.

„Guten Morgen, Johannes. Jetzt hat die arme Maria einen Drehwurm. Am besten, ihr setzt euch beide einen Moment. Willst du etwas frühstücken?“

„Nur etwas Kaffee und zwei Toast. Danke.“

Maria wollte aufstehen, aber ihr war immer noch sichtbar schwindelig.

„Bleib sitzen, Maria. Ich stelle dem jungen Herren sein Frühstück gerne hin.“

Helen und Maria kicherten und Johannes schnitt eine Grimasse. Seine Stiefmutter hatte irgendwann festgelegt, dass die Kinder sich selbst um ihr Frühstück kümmern sollten. Aber Maria konnte nicht so recht aus ihrer Haut und so funktionierte die Anweisung nur dann, wenn Helen im Haus war. Die wusste das, aber heute wollte sie Johannes einen Gefallen tun. Schließlich war er erst 18. Sie spürte wieder seine Blicke auf ihrem Körper, als sie sich um Brot und Kaffee kümmerte. Das Sommerkleid war knielang und gewiss im eigentlichen Sinne nicht sexy, aber die Blicke waren da. Helen spürte das immer. In der ersten Zeit war ihr das unangenehm. Aber mit der Zeit gönnte sie ihm das. Sie ahnte, dass sie in seinen Fantasien eine Rolle spielte und es machte keinen Sinn, das unterdrücken zu wollen. Und sie nahm es als Kompliment, dass ihr Stiefsohn sie offensichtlich attraktiv fand. Manchmal musste man eben auch mit den kleinen Dingen zufrieden sein.

Um die Mittagszeit waren die wichtigsten Dinge erledigt und sie hatte Zeit, sich mit einer Freundin zu treffen. Auch das war Routine, allerdings eine, auf die sie sich regelmäßig freute. Wie üblich traf sie Irena zum Lunch in einem ihrer Lieblingslokale.

„Weißt du was, Helen? Wir müssen mal wieder zusammen feiern gehen. Das ist viel zu lange her.“

Sie waren ungefähr im gleichen Alter und lebten in vergleichbaren Verhältnissen. Vor Jahren hatten sie sich auf einer Party kennengelernt und klagten sich seitdem gegenseitig ihr Leid. Aber sie hatten auch viel Spaß zusammen. Irenas Mann Frank war dabei allerdings um einige Jahre jünger als Helens Mann Michael.

„Du musst wieder unter die Leute, Helen. Schau dich an. Du bist bildschön, die Männer drehen sich auf der Straße nach dir um und du versteckst dich in deinem großen Haus. Wovor hast du Angst? Dass dich jemand anspricht?“

„Damit kann ich umgehen. Vielleicht habe ich Angst davor, dass plötzlich jemand vor mir steht, der die Dinge kompliziert werden lässt. Was mache ich denn, wenn ich merke, dass ich mehr als eine Umarmung brauche und plötzlich ist da der Prinz auf dem weißen Pferd? Michael ist doch nicht da, um das zu verhindern.“

„Naja, ich stelle mir lieber einen Typen in Lederjacke vor.“ Irena kicherte. „Wenn Frank zu Hause ist, erledigt er seinen Job immer noch zu meiner Zufriedenheit. Auch wenn es meine Initiative braucht. Und wenn er nicht da ist, gibt es doch Hilfe. Ich weiß genau, dass du so eine Hilfe auch hast.“ Wieder kicherte sie. „Und dann ist auch der Typ in der Lederjacke zur Stelle.“

Helen grinste. 

„Du hast recht. Der Typ in der Lederjacke hilft sicherlich mehr, als der Prinz auf dem weißen Pferd. Allerdings hat der Urlaub, wenn Michael im Haus ist. Und der braucht in letzter Zeit ein wenig zu viel Anschub. Nichts geht von allein und immer mal wieder auch gar nicht.“

„Naja, ich sag ja, die Initiative muss ich auch schon ergreifen. Die älteren Herren werden halt ein wenig bequem. Aber ein paar gehauchte Worte, ein etwas hochgeschobener, enger Rock oder ein Griff an die richtige Stelle wirken noch Wunder. Und dann kann ich den Typen in der Lederjacke zum Spielen schicken.“ Irena grinste verschwörerisch. „Es ist dann, als hätte ich Frank bei der Ehre und nicht bei den Eiern gepackt. Aber vielleicht gibt es da keinen Unterschied.“

Helens spontanes und lautes Gackern brachte ihr amüsierte Blicke der Nachbartische ein.

„Wahrscheinlich hast du recht. Am besten schaffe ich mir die Gelegenheit selbst und beschwere mich nicht darüber. Apropos Gelegenheit: Hast du schon mal überlegt, den Typen mit der Lederjacke in deinem Kopf durch einen aus Fleisch und Blut zu ersetzen?“

Irena stutzte und schaute Helen ein wenig von der Seite an.

„Eine Affäre meinst du? Willst du mir etwas sagen, Helen?“

„Natürlich nicht. Ich wollte nur wissen, ob du schon mal daran gedacht hast. Kunststoff ist auf Dauer ja keine Lösung.“

Irena blickte sie tatsächlich ernst an und legte ihre Hand auf Helens Unterarm. 

„Ich habe tatsächlich bereits daran gedacht. Mehr sogar: Die Gelegenheit war da. Ich hätte im wahrsten Sinne nur zugreifen müssen. Und dann hat mich der Mut verlassen. Ich war … geil.“ Sie stockte und flüsterte das letzte Wort nur. „Aber ich hätte nicht gewusst, wie ich das Frank gegenüber hätte verbergen können. Und ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt. Stattdessen habe ich Frank am gleichen Abend den Verstand rausgevögelt. Seitdem vertraue ich auf den Typen mit der Lederjacke.“ Irena blickte ihrer Freundin in die Augen. „Du bist wirklich einsam, oder? Pass auf dich auf, Süße. Und bleib sauber.“ Sie nickte Helen zu und ein leichtes und zuversichtliches Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Jetzt glaube ich noch mehr, dass wir dringend mal wieder feiern gehen müssen. Wann geht’s los?“ 

Helen lächelte ihre Freundin an. Sie war den Schritt gegangen, den Irena nicht gehen konnte. Und auch, wenn sie bereits nach kurzer Zeit aufgeflogen war, und es nach dem Gespräch mit Anett für sich beendet hatte: Jetzt, wo sie mit Irena zumindest über das allgemeine Thema sprach und von der Erfahrung ihrer Freundin hörte, fühlte sie sich im Reinen mit dem, was sie getan hatte. Und jetzt wusste sie, dass sie Dennis nicht einfach so aufgeben würde. Ihr Mann konnte dem im Augenblick nichts entgegensetzen. Und sie würde auch nicht zulassen, dass diese Beziehung von Anett gefährdet wurde. Außerdem glaubte sie kein Wort von dem, was Irena ihr erzählte. Eher, dass sie Frank und ihrer Affäre nacheinander den Verstand rausgevögelt hatte. Ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen.

„Lass uns shoppen gehen. Vielleicht finden wir etwas Spannendes für unsere Männer und den Typen in der Lederjacke. Und am Wochenende trommeln wir die Mädels zusammen und feiern, bis sie uns rauswerfen.“

„Das ist mein Mädchen. Willkommen zurück, Helen.“

xx

Als Helen später zurück war und den Wagen abstellte, war sie überrascht, Johannes Fahrrad zu sehen. Zumeist war er um diese Zeit nicht zu Hause. Wobei sie das nur aus seinen Erzählungen wusste. Denn an einem normalen Montag war sie mit Irena beim Yoga. Nur war die Leiterin erkrankt und das Institut konnte keinen Ersatz stellen. Irena wollte ihre Freundin direkt in die nächste Cocktailbar umlenken, aber Helen winkte ab. Es passte ihr ganz gut, dass sie den Abend allein verbringen konnte. Zumindest ohne die aufgedrehte Irena. Ihre Einkäufe waren überschaubar. Bevor sie etwas Anderes machte, wollte sie den Inhalt der Tüten im Ankleidezimmer verstauen. Schon auf der Treppe zum Obergeschoss hörte sie das Gackern aus Johannes Zimmer. Seine Freundin Sarah war zu Besuch und offensichtlich hatten sie Spaß. Die Tür stand offen und Helen schlüpfte schnell ungesehen vorbei. Sie wollte die beiden nicht stören.

„Das sieht toll aus. Sie hat echt Stil. Schick und sexy zugleich. Wahnsinn.“

„Ja, das stimmt. Und du siehst darin noch viel besser aus.“

„Spinner.“

Helen hörte das Kompliment und aus Sarahs Reaktion wurde deutlich, wie sehr es ihr gefiel. Und das entspannte und kurze Seufzen deutete darauf hin, dass Helen hier nun endgültig überflüssig wurde. Sie grinste, wünschte in Gedanken viel Spaß und verschwand in ihrem Reich. Es tat gut, die hohen Schuhe auszuziehen. So toll es auch aussah, die sechs Stunden, die sie nun auf den hohen Hacken lief, spürte sie schon. Barfuß sortierte sie die Einkäufe ein und legte die neue Wäsche und das Oberteil zum Waschen für Maria bereit. Ihr Blick blieb an einem dezenten und unscheinbaren Fach hängen und ihre Erinnerung ging zurück zum Gespräch mit Irena. Der Typ mit der Lederjacke kam ihr wieder in den Sinn und genau in diesem Fach war zu finden, was ihn ausmachte. Helen grinste schmutzig. Dennis war für sie zurzeit nicht erreichbar, aber sie konnte sich vorstellen, sich auf ein Rendezvous mit der Lederjacke am Abend einzulassen. Sie dachte daran, dass Dennis es scharfgemacht hatte, dass sie ihre High Heels im Bett angelassen hatte. Vielleicht sollte sie das als kleines Bonbon für die Lederjacke mitnehmen. Sie schaute die Regale durch, konnte die Schuhe vom Samstag aber nicht finden. Dabei war sie sicher, sie hier abgestellt zu haben. Wo sollten sie auch sonst sein? Sie stellte ein passendes anderes Paar heraus und verließ das Schlafzimmer, um sich etwas zu essen zu machen.

Auf dem Flur erstarrte Helen. Die Tür zu Johannes Zimmer war immer noch offen. Nur hörte sie nun kein Gackern mehr, auch kein kurzes und leises Keuchen. Es waren eindeutig Lustgeräusche, die aus Johannes Zimmer an ihr Ohr drangen. Und es war eine Frau, die sie da hörte. Da war sie ganz sicher. Also mit Sicherheit Sarah. Helen hätte jetzt einfach über die Leidenschaft der Jugendlichen den Kopf schütteln und weitergehen können. Aber so einfach, wie das vor 15 Minuten noch war, ging das nun nicht. Nur darüber schüttelte sie den Kopf. Unbeweglich stand sie auf dem großen Flur und hörte das Stöhnen der Frau. Und dann, wie in Trance, setzte sie sich in Bewegung. Sie schlich sich zu der Tür und presste sich regelrecht an die Wand. Helen kämpfte mit sich. Das hier ging sie nichts an. Sie würde hier Grenzen überschreiten, die absolut tabu waren. Aber sie spürte, dass sie diesen Kampf bereits verloren hatte. Ihr Puls raste vor Aufregung und sie wagte kam zu atmen. Trotzdem unternahm sie noch einen halbentschlossenen Versuch, sich abzuwenden. Aber ihr war klar, dass sie das nur für ihr Gewissen machte. Dann ergab sie sich leise seufzend und auch beschämt in ihr Schicksal. Die eigene Aufregung, sie verdrängte das Wort Geilheit aus ihren Gedanken, war zu groß. Vorsichtig sah sie in das Zimmer. Durch die geöffnete Tür konnte sie Johannes und seine Freundin auf dem Bett erkennen. Johannes Kopf lag eindeutig zwischen ihren weit gespreizten Beinen und das Mädchen hatte verzückt die Augen geschlossen. Das machte ihr Stiefsohn offensichtlich nicht zum ersten Mal. Eine merkwürdige Art von Stolz erfasste sie. 

„Das ist schön. Wenn du es so mit der Zunge machst, nehme ich deinen Schwanz gerne in den Mund. Das ist es mir wert.“

Sie stöhnte wieder auf, als sie zusätzlich seine Finger spürte. Helen konnte es nicht richtig sehen, aber sie ahnte, dass Johannes langsam zumindest mit einem Finger in seine Freundin eindrang. Seine Zunge strich unablässig über ihre Perle. Seufzend kam sie ihm mit ihrem Becken entgegen. Ihre Hände streichelten wild über seinen Kopf oder umfassten ihre Brüste. Helen sog Sarahs Bild gierig ein. Der junge und biegsame Körper erinnerte sie an sich selbst in dieser Zeit. Wie sehr war sie damals darauf gespannt, zu erfahren. Zurückhaltend und doch zu allem bereit. Die Jungs, mit denen sie zusammen war, hatten ihr Glück kaum fassen können. Ob Sarah auch so war? Neugierig? Entschlossen? Willig? Helen spürte, wie die Gedanken mit ihr durchgingen und sie konnte ein leises Keuchen nicht unterdrücken. Das Mädchen strich Johannes über den Kopf und zog ihn dann hoch. Sie küsste ihn und angelte mit einer Hand nach seinem harten Schwanz. Helen machte große Augen. Das waren gewiss nicht die Gene seines Vaters. Jetzt machte Sarahs Satz über Johannes Schwanz in ihrem Mund einen ganz anderen Sinn.

„Komm jetzt in mich. Aber sei vorsichtig.“

„Natürlich. Ich passe auf.“

Atemlos sah Helen zu, wie er sich leicht aufrichtete und ihre Beine noch einmal spreizte. Eine blitzblank rasierte Muschi wartete darauf, vom Riesen ihres Stiefsohns erobert zu werden. Sie sah die Ungeduld des Mädchens und auch ihre leichte Nervosität. So häufig hatte sie dieses mächtige Ding offensichtlich noch nicht in sich. Johannes setzte seine Eichel an und das Mädchen keuchte auf. Sehr vorsichtig schob er sich in sie hinein. Helen hatte den Eindruck, dass das Mädchen die ganze Zeit die Luft anhielt. Sie überlegte, wie es bei ihr selbst war, allerdings hatte sie ein solches Gerät noch nie in sich. Dennis war sicherlich nicht klein. Aber Johannes spielte eindeutig in einer anderen Liga. Wie musste sich das für ein junges und verhältnismäßig unerfahrenes Mädchen anfühlen? 

Er war nun in ihr und gab ihnen eine Pause. Sein Blick ruhte in ihrem. Mit einer Hand griff er nach ihren schönen und festen Brüsten und ein leichtes Grinsen tauchte in seinem Gesicht auf. Er zog eines ihrer Beine hoch und küsste es bis zu ihren Fesseln. Jetzt erstarrte Helen erneut. Das Mädchen trug Helens High Heels. Genau die, die sie für das Fest am vergangenen Samstag ausgewählt hatte. Und erst jetzt nahm sie das Kleid war, das auf dem Boden lag. Auch das hatte sie am Samstag getragen. Das war bestimmt kein Zufall. In ihrer eigenen Aufgeregtheit hatte sie das bisher völlig übersehen. Sie grinste und beobachtete nun mit größerem Interesse. Und freute sich über das Kompliment, das Sarah ihr gemacht hatte. Johannes begann, sich in dem Mädchen zu bewegen, und sofort begann sie zu stöhnen. Das hörte sich ganz anders an, als unter der Zunge. 

„Oh Gott, Jo, ja.“

„Du fühlst dich so gut an Sarah. Das ist unfassbar geil.“

Helen sah das erregte Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens. Johannes traute sich nun, etwas schneller zu werden. Er hielt Sarahs Kniekehlen, während er in sie stieß. Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und stöhnte laut. Sie verzog das Gesicht und es mag ein wenig Schmerz darin gewesen sein. Aber das spielte für Sarah gerade sehr offensichtlich keine Rolle. Mit einer Hand begann sie, ihre Perle zu reiben.

„Komm, Jo, komm, weiter, das ist so gut.“

Johannes drückte ihre Beine weiter nach oben. Es war Helen nicht entgangen, dass er immer wieder auf die hohen Schuhe starrte. Und jetzt stieß er nicht nur schnell, sondern auch hart zu. Helen konnte sehen, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Aber auch Sarah konnte nicht mehr weit entfernt sein. Er ließ ihre Beine los und wie im Reflex schlang sie sich um seine Hüften. Die Stilettos drückten auf seinen Hintern. Sie zog ihn zu sich herunter und klammerte sich mit den Armen um ihn. Ihr Kopf drückte sich an seine Schulter und ihr Stöhnen klang hysterisch. Ihre Umklammerung musste beinahe schmerzhaft sein. Johannes hämmerte nun in sie, sah an Sarah vorbei und kam dann offensichtlich mit einem beinahe erleichterten Stöhnen.

Erst jetzt kam Helen wieder zu sich und schlich zurück ins Schlafzimmer. Ihr Hunger war weg. Zumindest der auf Lebensmittel. Sie lief in ihr Ankleidezimmer und griff nach dem dezenten Fach. Die Auswahl ließ sie grinsen und es wurde noch breiter, als sie sich für den 30cm-Dildo entschied. Natürlich in Klischee-Schwarz. Vorsorglich hatte sie das Schlafzimmer abgeschlossen. Sie musste natürlich damit rechnen, dass Johannes Schuhe und Kleid zurückbringen wollte. Zunächst wollte sie das abwarten. Aber inzwischen war das keine Option mehr. Schnell war Helen nackt und tatsächlich schlüpfte sie noch in die High Heels. Mit beiden Händen strich sie sich über den Körper und erschauerte, als sie ihre Brüste umfasste. Sie kroch auf das Bett und ließ unter ihrem Keuchen die Finger ihre Lustspalte finden. Sofort war eine Hand an ihren Lippen und eine an ihrem Kitzler. Die Lust pulsierte bereits durch ihren Körper und ließ ihr Becken abheben. Für ihren Orgasmus hätte sie den Dildo nicht mehr benötigt. Für ihre Gedanken schon. Sie griff nach dem Riesen und in ihrem Kopf war der Typ mit der Lederjacke. Heute war er schwarz. Ihre Gedanken produzierten Bilder, wie er nackt und nur mit der Lederjacke bekleidet auf dem weißen Bett vor ihr hockte. Ein Totenkopftattoo prangte auf seiner linken Brust und andere unheilvolle Bilder waren auf dem Körper verteilt. Muskulös und mit ausgefahrenem, hartem Schwanz. Mit weit gespreizten Beinen lag sie vor ihm und wartete ungeduldig auf ihn. Er grinste sie an und dann spürte sie, wie sich die dicke Eichel ihren Weg in sie hinein suchte. Helen hatte Mühe unter den auf sie einströmenden Gefühlen ihr Becken annähernd ruhig zu halten. Sie hatte vergessen, wie es sich anfühlte, einen solchen Riesen in sich aufzunehmen. Immer wieder pustete sie durch, bis sie es geschafft hatte. In ihren Gedanken sah sie das erregte schwarze Gesicht über sich, sah die Muskeln an seinem Körper arbeiten, roch den Schweiß. Helen ließ sich fallen. Der große Schwanz arbeitete in ihr und sie stöhnte ihre Lust heraus. Sie stieß den Dildo in sich und rieb ihre Perle. In ihrem Kopf wurde sie von den großen Pranken des riesigen Mannes gepackt. Ihre Brüste wurden hart umfasst, sie umklammerten ihre Hüften wie einen Schraubstock, während der dicke und lange Schwanz hart in sie stieß. Der Orgasmus katapultierte sie in eine andere Welt, wahrscheinlich schrie sie. Aber es war ihr egal. Schweißgebadet, völlig erschöpft aber unendlich befriedigt kam sie zu sich. Zeit spielte gerade keine Rolle. Wenn sie ehrlich war, alles andere auch nicht.

Sehr entspannt kuschelte sich Helen in ihr Bett. Früher, also bis vor ein paar Tagen, fühlte sie sich nach einer Masturbation immer mal einsam. Heute fühlte sie sich gut. Der Tabubruch mit Dennis hatte etwas in ihr freigesetzt. Sie war bereit, aus ihrem selbstgewählten Gefängnis auszubrechen. Zumindest die sexuellen Beschränkungen wollte sie wegwischen und keine Schuldgefühle haben, wenn sie sich nahm, worauf sie in dem speziellen Verlauf ihrer Ehe verzichten musste. Bewusst verdrängte sie, dass die Dinge häufig komplizierter wurden und sich nicht auf dieser Ebene abspielten. Aber wenn sie eines von ihrer Freundin Irena gelernt hatte, dann, dass dieser Weg alternativlos war, wollte sie nicht irgendwann an sich selbst und ihrer Einsamkeit verzweifeln. Zumindest hatte sie das zwischen den Zeilen für sich so gedeutet.

Lächelnd räumte sie irgendwann den Typen mit der Lederjacke in sein Versteck zurück und auch die High Heels fanden ihren Platz. Johannes und Sarah hatten das Haus offensichtlich verlassen. Erst jetzt verstand sie, dass sie länger in ihrem Schlafzimmer gewesen sein musste als ihr bewusst war. Mit einem kurzen Blick in das Zimmer ihres Stiefsohns konnte sie weder ihr Kleid noch ihre High Heels sehen, die Sarah getragen hatte. Sie war sehr gespannt, ob und wann diese Dinge den Weg zu ihr zurückfanden. Darauf würde sie achten. Aber würde sie ihn auch darauf ansprechen? Sicherlich nicht direkt.

Kapitel 4

Eine Aussprache mit Anett kam auch in den folgenden Tagen nicht zustande. Ihre Stieftochter vermied es, sich alleine mit ihr in einem Raum aufzuhalten. Helen schob es darauf, dass Anett die Unterhaltung vom Sonntag inzwischen unangenehm war. Aber Helen wollte auf jeden Fall darauf reagieren. Und als sich ihre Stieftochter wieder einmal mit einer schnellen Entschuldigung davongemacht hatte, stand ihr Entschluss fest. Sie würde dafür sorgen, dass sie ihre Gelegenheit mit Dennis bekam. Mit einer gewissen Zufriedenheit und einem diabolischen Grinsen, schenkte sie Maria ihre Aufmerksamkeit. Der Empfang warf nun seine Schatten voraus. Ihr Mann würde in wenigen Tagen zurück sein und es gab noch einiges zu erledigen.

Das Wochenende gab ihr Zeit zu relaxen. Ein entspannendes Bad, intensive Körperpflege. Ein Abend mit den Mädels war auch immer ein wenig Schaulaufen. Es war ein unausgesprochener Wettbewerb, der allerdings nicht zu bösen Blicken untereinander führte. Und heute wollte sie Königin sein. Schon ihre Unterwäsche wählte sie sehr kritisch aus. Dann entschied sie sich für ein Kleid und gegen eine Hose. Durchaus figurbetont, aber natürlich nicht peinlich. Sie fand die passenden High Heels zu ihrem Kleid in ihrem Kleiderschrank. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel und dachte noch einmal daran, dass das noch in der letzten Woche kaum denkbar gewesen wäre. Damals waren immer Zweifel da. Jetzt war es anders. Sie konnte sich selbst akzeptieren. Sie wusste, dass sie schön war.
Der Abend begann mit einem Essen. Vier attraktive Frauen um Mitte Dreißig, die sichtlich das Leben genossen. Sie zogen Blicke auf sich, aber noch gab es nicht einmal einen Flirt mit Blicken. Einige Wochen hatten sie sich nicht gesehen und es gab eine Menge zu erzählen. Trotzdem genossen sie die Blicke. Erst später im Club ließen sie Männer in ihren Kreis. Helen wurde an der Theke von einem Mann angesprochen, der sie bereits eine Zeitlang beobachtet hatte. Immer schon hatte sie so etwas gespürt und es hatte nicht lange gedauert, bis sie ihn entdeckt hatte. Ein sehr gepflegter Mann Anfang Vierzig. Er wusste, dass er gut aussah und nachdem er sie angesprochen hatte und ihre Unterhaltung lief, hatte Helen den unbestimmten Eindruck, dass ihr Treffen kein Zufall war. Sie konnte es allerdings nicht näher bestimmen. Zufrieden erkannte sie, dass auch ihre Freundinnen Gefallen an ihm fanden. Das verstärkte noch das Kribbeln, das sie längst spürte. Aber dieser Mann war nicht ihr Ziel. Sie entschuldigte sich auf die Toilette, zog in der Kabine ihr Handy und seufzte. Der Entschluss war gefallen.

„Hast du Zeit? In einer Stunde bei mir.“

Helen schaute auf die wenigen Wörter, die sie in ihr Handy getippt hatte. Der Abend hatte sie scharfgemacht. Eine andere Auslegung wäre eine Lüge gewesen. Der lustige Abend mit ihren Mädels, der Alkohol und der Mann an der Theke hatten sie in diese Situation gebracht. Es war nicht so, dass es ihr dabei schlecht ging. Im Gegenteil fühlte sie sich großartig. Aber auch wenn sie sich erst neulich geschworen hatte, ihre Affäre nun doch nicht zu beenden, sondern bewusst weiterzuführen, so geriet sie bei dem Gedanken, sich mit Dennis zu verabreden, um heißen Sex mit ihm zu haben, doch ins Stocken. Sie konnte nicht einfach alles abschütteln. Konvention, Erziehung, Sozialisation. Zumindest nicht sofort. Helen grinste bei dem Gedanken und schickte die Nachricht ab. Dann kam ihr ein anderer Gedanke: Was wäre, wenn Dennis absagte? Würde sie sich mit einem Trostspender aus ihrer Kiste für Einsame begnügen? Oder würde sie dem Mann von der Theke eine Chance geben? Er hatte sie neugierig gemacht. Und erst durch ihn war sie auf den Gedanken gekommen, Dennis zu schreiben. Sie sah es vor sich: Ein Parkplatz, eine warme Motorhaube, ein hochgeschobener Rock. Helen biss sich auf die Unterlippe und lächelte. Sie spürte die Wärme in ihrem Schoß. Das Ziehen in ihren Brüsten. Ihr Handy vibrierte in ihrer Hand. Dennis hatte das Los gezogen.

„Ich muss leider los. Habt noch viel Spaß und lasst uns das bald wiederholen.“

Irena nahm sie in den Arm und lächelte sie an.

„Du weißt ja, immer sauber bleiben.“

„Natürlich. Ich mache es wie du.“

Irena grinste nur.

„Dann ist es gut. Ist der gutaussehende und smarte Typ an der Theke nun für die anderen freigegeben? Ich glaube, Karla rutscht schon etwas nervös auf ihrem Hocker herum.“

„Da du ja nicht interessiert bist, gehört er ihr.“

Helen drückte ihre Freundin grinsend und verabschiedete sich noch einmal von den anderen Frauen. Zum Glück musste sie an der Garderobe nicht lange warten, so dass sie mit dem Taxi rechtzeitig zurück war. Den Gedanken an eine Dusche verwarf sie, dafür war die Zeit zu knapp. Stattdessen zog sie sich nur um. Das Kleid war nun enger und kürzer und bei einem Blick in den Spiegel wurde sie sich wieder der Wärme in ihrem Schoß bewusst. Sie frischte ihr Makeup auf und das Parfum. Und schon klingelte es an der Tür. Vor der Zeit. Helen grinste. Mit einigem Willen bekämpfte sie den Drang, schnell die Treppe herunterzugehen. Als sie die Tür öffnete, sah sie, was sie sehen wollte. Einen jungen Mann, der gierig darauf war, sie zu berühren. Sie korrigierte sich: sie zu ficken. Schnell kam er herein und Helen schloss mit einem kontrollierenden Blick zur Straße die Tür.
„Mein Gott, du siehst so scharf aus, Helen.“ Dennis hatte sie sofort in die Arme genommen. Sein Mund suchte ihren und seine Hände strichen über ihre Taille. Helen seufzte unter seiner Leidenschaft. Sie spürte seine Hitze und seine Muskeln und ihre Erregung nahm eindeutig die nächste Stufe. „Ich war auf einer Party und deine Nachricht hat mich davor bewahrt, die Freundin eines Kumpels flachzulegen.“ Seine Hände fanden ihre Brüste, seine Lippen ihren Hals. „Ich könnte dich schon wieder an der Kommode ficken.“ Sie spürte, wie er den Weg unter ihr Kleid suchte. Ihr Hintern wurde fest umfasst. Als sie seine Finger an ihren Lippen spürte, stöhnte sie auf. Es war so unglaublich elektrisierend, so geil. Helen zerfloss unter seinen Berührungen und seiner Nähe. Und musste es doch stoppen. 

„Das war geil. Aber das will ich jetzt nicht. Zumindest will ich es nicht so schnell. Lass uns nach oben gehen. Ich will dich sehen.“

Er löste sich von ihr und sie schloss die Augen, als die Finger ihr Höschen verließen.

„Dann komm.“

Er zog sie förmlich die Treppe herauf und Helen wurde klar, dass sie hier entschieden eingreifen musste. Sie liebte seine Leidenschaft, aber seine Wildheit passte nicht immer. Helen war geil, trotzdem wollte sie mehr. Ihn sehen, ihn berühren, ihn hören. Als sie vor dem Bett standen und Dennis bereits wieder ansetzte, sie stürmisch zu küssen, schob sie ihn entschlossen von sich.

„Ganz ruhig, mein Großer. Wir haben Zeit.“

Sie stellte sich hinter den verdutzten Dennis und umfasste ihn mit ihren Armen. Sorgsam achtete sie darauf, dass ihre Brüste in seinen Rücken drückten, während sie sein Hemd aufknöpfte. Für ihn hörbar erregend, strichen ihre Hände über seine nackte Brust, zeichneten die Muskeln an seinem Bauch nach. Ihre Lippen liebkosten seine Schulter. Dennis fügte sich ihrem Wunsch und seufzte unter der zärtlichen Behandlung. Helen öffnete seine Hose und streifte sie herunter. Ihre Hände glitten auf seinen Slip, spürten seine Erregung. Unter seinem eindeutigen Stöhnen fuhr sie die Konturen seines harten Penis nach. Vorsichtig umfuhr sie die Eichel, die sich längst aus dem engen Gefängnis befreit hatte. Helen schloss die Augen und zwang sich, langsam vorzugehen. Sie sehnte sich danach, den harten Schwanz endlich tief in sich zu spüren. Aber sie wollte es bewusst erleben. Ihre Finger griffen nach dem harten Stamm und sie spürte, wie sie das elektrisierte. Ganz bewusst ließ sie ihre Hand über seine Länge gleiten. Mal war ihre Berührung nur ein Hauch, mal griff sie fest zu. Mit der anderen Hand streichelte sie seine Brust und umspielte seine Nippel. Dennis stöhnte unter ihrer Behandlung. Lächelnd nahm sie seine Ungeduld wahr, und presste ihre Brüste etwas fester in seinen Rücken. Dann stoppte sie.

„Zieh die Hose aus und leg dich auf das Bett.“

Sie gab ihm die Anweisung, um sicherzugehen, dass er nicht in seine alte Rolle zurückfiel. Er fügte sich und legte sich nackt auf das Bett. Helens Blick klebte auf dem hoch aufgerichteten Mast. Schnell entledigte sie sich ihres Kleides und hörte Dennis heftiges Atmen, als sie nackt auf ihren High Heels vor ihm stand. Mit einem erregten Lächeln umfasste sie ihre Brüste und krabbelte auf das Bett. Helen war stolz, dass sie Dennis so sehr erregen konnte, aber sie selbst war es auch. Sie suchte seinen Blick, bevor sie den dicken Stamm in ihre Hand nahm und sanft seine Hoden küsste. Unter seinem leisen Stöhnen strich ihre Zunge langsam den Mast hinauf. Mit einem tiefen Blick in seine Augen ließ sie die Eichel in ihren warmen Mund ein. Dennis Hände griffen nach ihrem Kopf und ein leises Zittern ging durch seinen Körper. Ihre Zunge umspielte das kleine Loch. Ihre Lippen umschlossen fest den Stamm, während sich ihr Kopf vorsichtig auf und ab bewegte. 

„Oh Gott, Helen, du machst mich verrückt.“

Helen nahm das als Zeichen, um besser von ihm abzulassen. Sie erinnerte sich gut daran, wie ihr Dennis bei ihrem ersten Abenteuer in den Mund gespritzt hatte. Das war für sie überraschend geil, aber heute wollte sie das nicht. Heute wollte sie ihn sofort in sich spüren. Sie setzte sich auf und nahm seinen harten Schwanz in beide Hände. Wieder suchte sie seinen Blick während sie seinen Schwanz langsam aber fest massierte. 

„Ich möchte nur, dass du weißt, bei wem du dich verausgaben kannst. Du musst es nicht mit der Freundin deines Kumpels machen. Und vielleicht kann ich dir etwas geben, was du woanders nicht bekommst.“

„Ganz ehrlich, Helen. Für dich lass ich jede andere Frau stehen. Und das mit Tina hätte nur Ärger gegeben.“

Helen grinste ihn an. Etwas in dieser Art wollte sie hören. Das war billig, das war ihr klar. Aber sie brauchte das jetzt. Sie setzte sich auf und suchte mit seiner Eichel den richtigen Punkt. Seufzend ließ sie sich langsam auf dem wunderbaren Penis nieder. Immer weiter ließ sie ihn vorsichtig vordringen und sich dehnen. Seine Hände griffen etwas zu fest nach ihren Brüsten. Helen kannte das schon von Dennis. Sie legte ihre Hände um seine und zeigte ihm, wie er es machen sollte. Erst als sie zufrieden war, begann sie mit leisen Seufzern sich langsam auf Dennis zu bewegen. Sie spürte ihn durch und durch. Hart und mächtig, wie sie es liebte. Helen stöhnte und bewegte sich schneller. Sie stützte sich auf seine Brust und sah ihren Liebhaber wild entschlossen an. Jetzt erlaubte sie ihm, ihre Brüste fest zu umfassen. Jetzt war es richtig. Zusätzlich begann sie, ihre Perle zu reiben. Helen stöhnte und keuchte unter ihren Bewegungen. Immer stärker rauschte die Lust in ihr. Sie warf den Kopf in den Nacken, hatte Mühe, ihren Rhythmus beizubehalten. Und dann spürte sie die Wogen über sich zusammenschlagen. Wie verkrampft saß sie auf Dennis und ließ den Orgasmus Macht über sie bekommen und sie hinwegspülen. Hart um Luft ringend, genoss sie die Gefühle. Sie öffnete die Augen und sah auf ihren entspannten Liebhaber hinab. Aus müden aber glücklichen Augen sah er sie an. Lächelnd legte sie ihren Kopf an seinen. Aber sie achtete darauf, ihn weiterhin in sich zu spüren. Mit einem sanften Kuss begrüßte er sie. Ruhig lagen sie beieinander und genossen ihre Gefühle.

„Du hättest wirklich Sex mit der Freundin deines besten Freunds gehabt, wenn ich nicht geschrieben hätte?“

Helens Kopf lag auf seiner Brust und träge streichelte eine Hand über ihren Körper. Ruhig lagen sie beieinander und hatten still und sehr zufrieden die Zeit verstreichen lassen. Der Mond stand voll am Himmel und war ihr einziger Begleiter, der sich sehr langsam über das große Fenster bewegte.

„Ja, das war sehr knapp. Tom ist für ein halbes Jahr in Australien und je länger er weg ist, desto mehr fällt auf, dass Tina etwas fehlt. Ich behaupte, man sieht das daran, wie sie mit anderen flirtet. Wir sind da eher so hineingestolpert. Naja, vielleicht habe ich das auch ein wenig gefördert.“ Dennis grinste sie verschwörerisch an. „Plötzlich waren wir draußen allein und, ich gebe es zu, ich habe es darauf angelegt. Wir standen eng zusammen und ich konnte spüren, dass ihr die Nähe fehlt. Wir haben über irgendwas geredet, aber das spielte keine Rolle. Wir kamen uns immer näher und dann habe ich sie geküsst. Es gab keinen einzigen Moment, in dem sie gezögert hätte. Irgendwie muss in dem Kuss etwas bei ihr explodiert sein. Sie hätte mich beinahe aufgefressen und hat meine Hände an ihre Brüste gezogen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie häufig ich mir das vorgestellt hatte. Sie hing an mir wie eine Ertrinkende. Ich war bereits auf dem Weg unter ihren Rock und konnte spüren, wie Tina von der Spannung fast aufgefressen wurde.“ Helen lächelte leise und konnte förmlich spüren, was da zwischen den Beiden geschehen war. „Tja, und dann öffnete sich die Terrassentür, es wurde schlagartig laut und der Moment war vorbei. Kurz danach kam deine Nachricht. Sonst hätte ich vielleicht einen zweiten Anlauf versucht.“

„Und was ist mit Tina?“

„Du meinst, wie es ihr jetzt geht? Keine Ahnung. Als ich mich von ihr verabschiedet habe, sah sie gleichzeitig erleichtert und enttäuscht aus. Aber ich bin ja nicht der einzige Mann auf der Party gewesen und Tina steht sicherlich bei einigen auf der Liste.“

„Triffst du Anett eigentlich auch auf solchen Partys?“

„Selten. Was willst du jetzt hören? Was sie auf diesen Partys macht? Ob sie sich wie Tina verhält?“

„Vielleicht? Was kannst du erzählen?“

„Ganz schön neugierig.“ Dennis lachte und gab ihr einen sanften Kuss. „Ich sehe sie nicht häufig. Und wenn eigentlich nur mit ihrem Freund. Kann mir nicht vorstellen, dass sie auch nur an jemand anderen denkt. Aber sie ist ja auch in einer anderen Situation als Tina.“

„Wohl wahr. Würde es dich reizen, mit Anett zu schlafen?“

Dennis richtete sich auf und sah sie an.

„Helen, was wird das? Willst du deine Stieftochter verkuppeln?“

„Wer weiß?“ Helen grinste. „Ihr kennt euch ewig. Sie ist attraktiv. Ich könnte mir vorstellen, dass du schon einmal…“ Sie ließ den Satz unvollendet und grinste ihn an. Dennis wusste, was sie meinte und zuckte grinsend mit den Schultern. Dann wurde Helens Blick ernst. „Anett weiß, dass wir miteinander schlafen.“

Dennis Augen wurden groß.

„Das sagst du einfach so, als würde es keine Rolle spielen?“

„Es spielt keine Rolle. Sie wird nichts sagen.“ Helen machte eine kurze Pause. Sie sah ihm fest in die Augen und langsam schob sie ihre Hand in Richtung seiner Körpermitte. „Allerdings stellt sie eine Bedingung.“

Ihre Hand hatte seinen erschlafften Penis erreicht und zärtlich und sehr vorsichtig begann sie, ihn zu streicheln. Dennis sah sie verwirrt an.

„Was für eine Bedingung?“

„Eine Nacht mit dir. Sie möchte mit dir schlafen.“

Helen versuchte, Anetts Wunsch sachlich zu beschreiben. Bei den Worten gelang ihr das, der Ton entglitt ihr allerdings. Sie hauchte mehr, als dass sie fest sprach. Es war für sie gerade nicht sicher, ob das an dem verrückten Wunsch oder ihrer eigenen Aufregung lag. Oder besser Erregung. Denn je länger der Gedanke an Anetts Bedingung in ihrem Kopf Kreise zog, desto mehr spürte sie, dass es sie nicht kalt ließ.

„Du machst Witze.“

Dennis sah sie mit großen Augen an. Das erschien ihm zu verrückt zu sein. Er spürte die erfahrene Hand an seinem Penis und seinen Hoden. Und das verband er damit, dass es sich vielleicht eher um eine Fantasie seiner Liebhaberin handelte, die ihn scharf machen sollte für eine zweite Runde.

„Damit mache ich ganz bestimmt keine Witze. Ich war geschockt, als sie das formuliert hatte. Völlig paralysiert. Aber sie meinte es tatsächlich ernst.“ Jetzt grinste sie. Sie hatte zu ihrer Sicherheit zurückgefunden und wusste, was sie jetzt wollte. „Inzwischen hat sie offenbar ihre Äußerung bereut. Da sie mir allerdings aus dem Weg geht und sich nicht traut, mit mir darüber zu reden, muss sie sich ihrem Wunsch nun stellen.“ Ihre Hand arbeitete inzwischen intensiver und zu ihrer eigenen Zufriedenheit konnte sie die Wirkung spüren. Sie zog Dennis wieder zu sich herunter und war direkt an seinem Ohr. „Ich möchte, dass du mit ihr schläfst. Zeig ihr, was es heißt, von einem Mann gevögelt zu werden. Zeig ihr, warum ich mit dir ihren Vater betrüge. Lass sie spüren, wie sich dieser harte Schwanz in ihr anfühlt.“

Während sie ihm klarmachte, wie sein Auftrag aussah, umfasste ihre Hand hart seinen inzwischen wieder gut gefüllten Penis. Ihre Stimme und ihre Worte setzten eine Fantasie in seinem Kopf in Gang, die Wirkung zeigte. Ihre Hand unterstrich mit jeder Bewegung, dass es real war. Und sehr langsam erfasste er die Situation mit seinem Verstand.

„Willst du das für mich machen? Willst du das für uns machen, damit wir weiterhin geilen Sex haben können?“

Jetzt war Dennis paralysiert. Er nahm nur ihre Stimme und ihre Hand wahr. Erst mit Verzögerung konnte er keuchend antworten.

„Ich werde alles machen, was du verlangst. Das hier soll nicht aufhören.“

Helens Grinsen war zufrieden und lüstern.

„Sehr gut. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“

Sie küsste ihn tief und intensiv. Ihre Brüste pressten sich auf seinen Oberkörper und deutlich musste er die Hitze zwischen ihren Beinen spüren. Helen löste den Kuss und richtete sich auf. Auf dem breiten Bett ging sie auf die Knie. Ihr Oberkörper lag auf dem Bett, ihr Po war hochgereckt, ihre Beine gespreizt. Weit geöffnet präsentierte sie ihre feuchte Lustspalte seinem gierigen Blick.

„Und jetzt fick mich. Lass alle Zügel los und fick mich mit deiner ganzen Kraft.“

Ihr Satz endete in einem heißen Stöhnen, als sie bereits spürte, wie er in sie eindrang. Wie sie es verlangt hatte, nahm er sie hart. Nicht nur er warf alle Vorsicht über Bord, auch Helen fühlte sich wie befreit. Noch nie war sie so bereit, sich einem Mann auszuliefern. Noch nie konnte sie sich so sehr einlassen. Sie spürte die harten Stöße. Die Hände, die sich fest um ihre Hüften legten. Und sie verlangte mehr, bis sie in ihrem Orgasmus erschöpft auf das Bett sank.
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